Was tun gegen Ungeziefer in den Sommermonaten?
Unliebsame Schädlinge können mit umweltfreundlichen Mitteln bekämpft werden

Essensreste locken Ameisen, Motten und Mäuse an. Nicht immer muss ein geprüfter Schädlingsbekämpfer her. | Foto: Alfred Teske/pixelio
  • Essensreste locken Ameisen, Motten und Mäuse an. Nicht immer muss ein geprüfter Schädlingsbekämpfer her.
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Zell am Harmersbach (cao). Wer kennt sie nicht, die ungebetenen Gäste, die sich in den heißen Sommermonaten in den Küchen und hauptsächlich Vorratsschränken einnisten. Ganze Ameisenstraßen schieben sich über den Boden, aus den Schränken flattern Motten, und Fruchtfliegen umkreisen Obst und Gemüse. Und das auch trotz penibel sauber gehaltener Räume.
"Das hat nicht nur mit Hygiene zu tun", bestätigt auch Martin Rösch aus Zell am Harmersbach. Der Fachberater in Sachen Schädlingsbekämpfung ist zwar schon im Ruhestand, gibt aber gerne noch Auskunft und Tipps, wenn es um das Ungeziefer geht. Hauptsächlich in der Lebensmittelindustrie war der IHK-geprüfte Schädlingsbekämpfer beratend tätig, aber auch Kliniken, Mühlen und Schokoladenfabriken gehörten zu seinem Einsatzbereich. Rösch stellt klar: "Einen Haushalt kann man aber nicht mit einer Mühle oder Schokoladenfabrik vergleichen. In einer Küche braucht man keine Insektizide."

Gitterfenster aus Drahtgeflecht an den Kellerfenstern hielten beispielsweise Mäuse davon ab, ins Haus einzudringen. "Sind sie erst einmal drin, sind sie schwer zu bekämpfen. Auch Fliegengitter an den Fenstern der Wohnräume halten unter anderem Schmeiß- und Fruchtfliegen draußen. Ganz lässt es sich aber trotzdem nicht vermeiden", erklärt Rösch. "Bereits beim Obst- und Gemüsekauf kann es Probleme mit Fruchtfliegen geben, die schleppt man dann mit nach Hause." Auch mit eigenem Obst aus dem Garten könnten sie eingeschleppt werden. "Fruchtfliegen machen aber nichts. Sie übertragen keine Krankheiten, höchstens Hefepilze und Essigbakterien", gibt der Fachmann Entwarnung. Anders sehe das bei kleinen Ameisen oder Kakerlaken aus. Da solle man einen geprüften Schädlingsbekämpfer zu Rate ziehen, rät Martin Rösch.

"Normale" Ameisen könne man mit Backpulver abschrecken. Sie möchten etwas zum Fressen finden. Das sei nur möglich, wenn es offen herumliege, so Rösch. Deshalb gelte es, alle Lebensmittel sicher aufzubewahren. Beispielsweise in dichten Gläsern. "Das hält auch die Motten ab", sagt Rösch. Die kupferrote Dörrobstmotte, die kupferfarben schillert und gestreifte Flügel hat, komme am häufigsten vor. Nüsse, Nussschokolade oder Tiernahrung seien bei ihnen besonders beliebt. Am besten sauge man die Falter weg, wenn sie an der Wand sitzen.

Alles was Ungeziefer ist, ist "lichtscheues Gesindel", erklärt der Fachmann lachend. Neuerdings seien es auch Waldschaben, eine Kakerlakenart, die abends in die Wohnungen fliegt. "Diese freilebenden, fliegenden Schaben vermehren sich nicht im Haus und sind ungefährlich. Anders als die Deutschen und Orientalischen Schaben. Bei ihnen sollte man sich unbedingt an einen Fachmann wenden", so Rösch.

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