Vorsicht, Ansteckungsgefahr!
So schützt man sich vor Erkältungen
Ortenau (cao). Eine richtige Erkältung kommt drei Tage, bleibt drei Tage und geht drei Tage. Dies wussten schon unsere Großmütter. Das hat sich auch nicht geändert.
"Ich kann das bestätigen. Bei einer Erkältung gehört man drei Tage ins Bett", findet der Hornberger Allgemeinmediziner und erste Vorsitzende vom Medizinischen Qualitätsnetz Ärzteinitiative Kinzigtal (MQNK), Martin Wetzel. Vor einer Ansteckung sei kaum einer gefeit, erklärt er weiter. Alle Erkältungsviren würden als Tröpfcheninfektion verbreitet. "Wenn jemand im Bus oder im Zimmer niest, dann fliegen die Viren. Das ist potenziell ansteckend." Auf Türgriffen, Computertastaturen, beim Einkaufen – greift man sich anschließend ins Gesicht, ist es oft passiert. Meistens grassieren Erkältungswellen nach großen Veranstaltungen mit vielen Menschen.
Deshalb gelte es laut Wetzel, nur Wegwerftaschentücher zu verwenden, oft die Hände zu waschen, als einziger ein Handtuch oder alleine ein Nasenspray zu benutzen. "Und natürlich Abstand von Leuten halten, die erkältet sind", sagt der Arzt. Ob an den überlieferten Hausmitteln was dran sei, um einer anbahnenden Erkältung entgegenzuwirken, "das weiß kein Mensch". Es gebe keine generelle Empfehlung. Als Schulmediziner rät er jedoch von hochdosierten Vitamin-C-Präparaten ab. Lieber solle man täglich ein Glas frisch gepressten Orangensaft trinken.
"Man kann auch sonst einiges tun, um die Körperabwehr im Vorfeld zu aktivieren", rät er: "Alltagshektik und Stress vermeiden, ausreichend Schlaf finden, viel Trinken, damit der Körper nicht austrocknet, die Räume regelmäßig lüften und vielleicht ein nasses Handtuch aufhängen oder eine Schüssel mit Wasser auf die Heizung stellen für die Luftfeuchtigkeit in Zimmern." Wichtig sei es zudem, angemessene Kleidung zu tragen. Nach Silvester oder Fastnacht treten vermehrt Erklältungskrankheiten auf, weil die Leute oft nicht dem Wetter entsprechend gekleidet seien.
Ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung spielten eine große Rolle: "Täglich Obst und Gemüse tun schon etwas fürs Immunsystem". Als Arzt rät er zudem zur Grippeimpfung. "Das macht Sinn, denn wer sich regelmäßig impfen lässt, ist gegen Erkältungsviren besser gewappnet." Eine Erkältung komme langsam, die Grippe gehe schlagartig los und sei mit hohem Fieber ab 39 Grad verbunden, erklärt Wetzel den Unterschied.
Die Hausacher Landschaftstherapeutin und Bachblüten-Beraterin Simone Kasper setzt auf die Heilkraft aus der Natur. Ganz neu sei "Shinrin-yoku", das sogenannte "Waldbaden". "Unser Leben ist nicht mehr geprägt vom Wandel der Jahreszeiten, sondern von einem stromlinienförmigen Zeitenstrang, der uns zwingt, schneller, weiter, besser zu sein, um in unserer Konsumgesellschaft mithalten zu können", findet die Landschaftstherapeutin. "Wir müssen alle auf konstant hohem Leistungsniveau funktionieren." Naturentfremdung und Krankheiten seien die Folge.
Hier setze das "Waldbaden" an. „Heute ist das Einatmen der Wald-Atmosphäre eine in Japan anerkannte Methode zur Vorbeugung gegen Krankheiten sowie zu deren unterstützender Behandlung", sagt Simone Kasper. "Die Japaner gehen so weit zu sagen, dass die Waldluft die Anzahl der natürlichen Killerzellen erhöht und uns dadurch vor Erkrankungen schützt oder unsere Genesung fördert."
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.