Lockerungen für den Handel
Kleiner Schritt in Richtung Normalität
Ortenau (ag/ds/mak). Ein Silberstreifen am Horizont: Ab Montag, 20. April, dürfen wieder mehr Geschäfte öffnen. Das Land gab am gestrigen Samstag kurzfristig auch die Richtlinien dazu bekannt. Die Guller-Redaktion hatte vorab bei Werbegemeinschaften im Ortenaukreis nachgefragt, wie sie grundsätzlich zu der Lockerung stehen.
Stadtmarketing Oberkirch
"Da wir in Oberkirch überwiegend kleinere Geschäfte haben, kann bei uns eine fast komplette Öffnung aller Geschäfte stattfinden", freut sich Iris Sehlinger vom Stadtmarketing Oberkirch. Das Kaufverhalten werde sicherlich zaghaft anlaufen, aber es sei ein kleiner Schritt in die Normalität: "Es ist wirklich eine sehr schwierige Situation, die richtigen Entscheidungen zu treffen, gerecht zu bleiben und dabei den Schutz der Bevölkerung im Auge zu behalten. Die Entscheidungsträger sind derzeit wirklich nicht zu beneiden."
Achern aktiv
Wie Iris Sehlinger lenkt auch Philipp Schäfer, Vorsitzender von Achern aktiv, den Blick auf die weiterhin schwierige Situation für die größeren Geschäfte sowie die Gastronomie. "Wir müssen nun sehen, wie stark die dann geöffneten Geschäfte frequentiert sind", so Philipp Schäfer. Wichtig ist für ihn auch: "Werden die Menschen zurückhaltend sein oder verstärkt die Läden besuchen? Hierbei ist es ganz wichtig, die Balance zu finden. Natürlich wollen wir Umsatz machen und unsere Kunden bedienen, müssen aber gleichzeitig sehr gewissenhaft die Hygiene- und Abstandsstandards sowie Vorschriften umsetzen zum Wohle aller, damit die Lockerung nicht wieder aufgehoben wird. Denn wenn diese mit Vernunft umgesetzt wird, können auch die größeren Geschäfte vielleicht bald mit einer Lockerung rechnen."
Lahrer Werbegemeinschaft
Michael Schmiederer geht davon aus, dass in Lahr die kleineren Geschäfte überwiegend am Montag, spätestens am Dienstag öffnen. Viel hänge hier von der Umsetzung der Regelungen durch das Land ab. "Wir selbst wissen nicht, wann wir öffnen können, unsere beiden Modehäuser in Lahr und in Achern sind jeweils über 800 Quadratmeter groß", so der Geschäftsführer Lahrer Werbegemeinschaft.
City Forum Kehl
"Der Handel freut sich über die Lockerung. In einer Stadt wie Kehl sind die meisten Geschäfte kleiner als 800 Quadratmeter, weswegen die Verordnung für uns nicht allzu problematisch ist. Die Größeren fühlen sich allerdings benachteiligt", erklärt der Vorsitzende des City Forums Kehl, Frank Riebel.
City Partner Offenburg
"Ich persönlich habe zur Zeit ein weinendes und ein lachendes Auge", so ebenfalls Achim Kirsche, Geschäftsführer der City Partner Offenburg. Er freue sich sehr für jeden, der ab Montag wieder seinen Geschäften nachgehen kann. "Alle Geschäfte, die jedoch über 800 Quadratmeter Größe haben und nicht aufmachen dürfen, kommen jeden Tag und jede Woche ein Stück näher an ihre Existenzgrenze. Gerade wegen ihrer Größe sind diese Unternehmen natürlich gravierend und wichtig für unsere Stadt. Falls es hier zu Insolvenzen oder Konkursen kommen sollte, wäre das ein schwerer Schlag für die Außenwirkung Offenburgs oder auch jeder anderen Stadt."
Gewerbeverein Wolfach
"Die Lockerung ist ein Lichtblick", betont Reinhold Waidele, Vorsitzender des Gewerbevereins Wolfach. Die Lage sei aber weiterhin kritisch. Speziell in Wolfach sei der Tourismus ein wesentlicher Umsatzfaktor, der weiterhin fehle. Er hofft deshalb möglichst bald auf weitere Lockerungen.
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