Breitband in der Ortenau
"Highspeed-Internet bis Ende 2025 möglich"
Ortenau (st). Bis zum Jahr 2025 sollen in der Ortenau alle bislang unterversorgten Gebäude ans Glasfasernetz angeschlossen werden, so die Ankündigung der mit der Steuerung des Breitbandausbaus im Kreis beauftragten kommunalen Gesellschaft Breitband Ortenau während einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Landratsamt Ortenaukreis sowie mehreren am Ausbau beteiligten Telekommunikationsunternehmen. Betroffen seien rund 16.000 Adressen im Kreis, die bislang zu den weißen Flecken (weniger als 30 Mbit/s Downloadgeschwindigkeit) bzw. grauen Flecken (weniger als 100 Mbit/s) auf der Breitbandlandkarte zählen.
In 18 Kommunen rücken Bagger an
„Beim Breitband-Ausbau haben wir in den vergangenen eineinhalb Jahren fest aufs Gaspedal gedrückt und haben richtig Fahrt aufgenommen“, so Landrat Frank Scherer. Zahlreiche Förderanträge an Bund und Land seien bereits genehmigt oder seien in Vorbereitung, sodass im Frühjahr die ersten Baumaßnahmen starten können. „Das Investitionsvolumen von 300 Millionen Euro ist dank der mittlerweile 90-prozentigen Förderung durch Bund und Land enorm! Das sind beste Aussichten für den Ländlichen Raum des Ortenaukreises“, so Scherer weiter. „Sowohl durch die geänderte Förderkulisse als auch durch die Attraktivität für private Unternehmen, selbst in Glasfaserinfrastrukturen zu investieren, sehe ich sehr gute Chancen, dass wir unser Ziel, bis 2025 den ganzen Ortenaukreis mit Highspeed-Internet zu versorgen, erreichen werden, das heißt jeder Haushalt, jede Bildungseinrichtung und jedes Unternehmen wird dann mit mindestens 100 Megabit versorgt sein!“
„In diesem Frühjahr können nun in 18 Kommunen die Bagger anrollen, um die ersten etwa 2.000 Privatgebäude sowie zahlreiche Schulen und Gewerbegebiete ans Glasfasernetz anzuschließen und zudem das überörtliche Glasfasernetz weiter auszubauen“, berichtete Josef Glöckl-Frohnholzer, Geschäftsführer der Breitband Ortenau. Parallel dazu würden schon die nächsten Förderanträge und Planungen für weitere 29 Kommunen erarbeitet.
Um eine möglichst breitflächige Versorgung mit Glasfaser zu erreichen, sei neben diesem staatlich geförderten Ausbau jedoch ein eigenwirtschaftlicher Ausbau nötig, so der Geschäftsführer. Dieser komme schließlich allen Haushalten unabhängig von der bisherigen Anschlussleistung zugute. Unter dem Vorgehensmodell „GiGa | Ortenau“ wolle man so bis zum Jahr 2026 insgesamt etwa 70 Prozent der Gebäude in der Ortenau mit einem Glasfaseranschluss ausstatten. „In Unternehmen, Verwaltungen, Bildungsreinrichtungen und beim privaten Nutzer steigt der Bedarf nach mehr Bandbreite rasant an“, führte Diana Kohlmann aus, die als Dezernentin für den Ländlichen Raum im Landratsamt auch den Breitbandausbau in der Ortenau mitverantwortet, und fügte an: „Eine leistungsfähige digitale Infrastruktur ist in ihrer Bedeutung für unsere Region daher gar nicht hoch genug einzuschätzen.“
Drei Unternehmen sorgen für Gasfaser-Ausbau
Aktuell haben drei Unternehmen angekündigt, sich in die Ortenauer Glasfaserversorgung einzubringen: Die Deutsche Glasfaser (DG), Unsere Grüne Glasfaser (UGG) sowie Vodafone – letztere ist zudem Pächterin des mithilfe der staatlichen Förderung errichteten Netzes der Breitband Ortenau. Die Verlegung der Hausanschlüsse erfolge übrigens auch beim eigenwirtschaftlichen Ausbau für den Endnutzer in der Regel kostenlos bzw. zu einem reduzierten Preis, so der Breitband-Ortenau-Geschäftsführer.
„Mit mehr als 1,2 Millionen realisierten Anschlüssen ist Deutsche Glasfaser führend beim Glasfaserausbau in ländlichen und suburbanen Regionen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit der Breitband Ortenau GmbH & Co. KG und den Kommunen im Ortenaukreis wollen wir die Region zukunftssicher machen“, sagte Tim Bozarslan, Senior Manager Kommunale Kooperationen bei Deutsche Glasfaser. „Im Ortenaukreis sind wir von der Sondierung bis zur Vermarktung bereits heute in etwa 25 Ortschaften aktiv.“
Rolf-Peter Scharfe, Leiter Glasfaserkooperationen bei Vodafone Deutschland, zum Vorhaben: „Der Startschuss für den Glasfaser-Ausbau ist gefallen. Wir freuen uns, mit dieser ambitionierten Infrastrukturmaßnahme in den gefördert ausgebauten Kommunen des Ortenaukreises zukunftsfähiges Gigabit-Internet für 10.000 Haushalte und Unternehmen liefern zu können. Und mit unserem eigenwirtschaftlichen Engagement erhöhen wir die Anzahl an gigabitfähigen Anschlüssen noch einmal deutlich. So machen wir die Ortenau zu einer der modernsten Gigabit-Regionen Deutschlands.“
„Ich denke, dass wir mit unserer Mission, energieeffiziente Glasfasernetze bereitzustellen, nicht nur die Zukunft der fünf Gemeinden gestalten, sondern auch die Wettbewerbsfähigkeit und die Wachstumsfähigkeit für den gesamten Ortenaukreis spürbar verbessern. Wir freuen uns auf ein spannendes und erfolgreiches Projekt gemeinsam mit den Gemeinden und der Breitband Ortenau", sagt Ralf Stratmann, Senior Expansion Manager der UGG.
„Das erkennbare Engagement der Telekommunikationsunternehmen ist eine große Chance für die Region, um Synergien beim Ausbau zu schaffen und, wo möglich, durch die Kombination von gefördertem und eigenwirtschaftlichem Ausbau jedem Ort ein passgenaues Vorgehen zu ermöglichen“, sagte Josef Glöckl-Frohnholzer. Als kommunale Gesellschaft, an der neben dem Landkreis auch 47 von 51 Städten und Gemeinden in der Ortenau beteiligt sind, übernehme man bei den Verhandlungen zwischen den Unternehmen, den Fördermittelgebern und den Kommunen eine wichtige Steuerungsaufgabe.
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