Festakt
Hagelabwehr Ortenau e. V. feiert zehnjähriges Bestehen
Ortenau (st) Der Hagelabwehr Ortenau e. V. feiert im Jahr 2024 sein zehnjähriges Bestehen. Ein Jubiläum, das im Unterausschuss Gesamtstrategie Ländlicher Raum (UA GSLR) mit einem Festakt gewürdigt wurde, heißt es in einer Presseinformation.
Der Verein, der umgangssprachlich auch als Hagelflieger bekannt ist, wurde im Jahr 2014 gegründet, um im Ortenaukreis, dem südlichen Kreis Rastatt und in Baden-Baden vor Hagelschäden zu schützen. Mit modernen Hagelabwehrsystemen sorge der Verein dafür, dass landwirtschaftliche Ernten sowie private und öffentliche Infrastrukturen wie Photovoltaikanalgen vor den zerstörerischen Folgen von Hagel geschützt werden.
Katastrophenvorsorge
Seit ihrer Gründung im Jahr 2014 habe sich die Hagelabwehr Ortenau zu einem wichtigen Partner in der Katastrophenvorsorge entwickelt. In den Monaten von Mitte April bis Mitte Oktober seien die Hagelflieger in Bereitschaft. Verortet am Flugplatz Offenburg sei es den Hagelfliegern so möglich, schnell auf herannahende Wetterereignisse zu reagieren: Bei heranziehenden Gewittern steige ein Kleinflugzeug auf und verbrenne in speziellen Rauchgasgeneratoren eine Silberjodid-Verbindung – die hagelträchtigen Wolken würden im Bereich der Aufwinde durch das Flugzeug „geimpft“. An den dabei freigesetzten Kondensationskernen lagere sich Wasserdampf ab. Dadurch würden sich in der Wolke viele kleine Hagelkörner bilden. Diese würden in der Regel schmelzen, bevor sie den Boden erreicht haben, zu Regen, Graupel oder deutlich kleinerem Hagel. Die Bildung von großen Hagelkörnern solle durch diese Technik vermieden werden. Insgesamt hätten sich hier in den vergangenen zehn Jahren 297 Einsatzflüge an 516 Bereitschaftstagen mit rund 325 Flugstunden ergeben.
Festakt
Im Rahmen des Festakts im Unterausschuss Gesamtstrategie Ländlicher Raum gratulierte die Dezernentin für den Ländlichen Raum, Diana Kohlmann, dem Vorstand des Vereins zu dessen außergewöhnlichem Engagement und den Erfolgen der vergangenen zehn Jahre, heißt es in der Presseinformation weiter. „Die Idee zum Projekt Hagelflieger wurde 2014 hier im Ausschuss entwickelt. Ich freue mich daher besonders, dieses Jubiläum mit Ihnen gemeinsam hier im UA GSLR feiern zu können,“ sagte die Dezernentin. „Seit 2014 gab es in der Ortenau keine gravierenden Schadensereignisse, dies führen wir auf den wirkungsvollen Einsatz der Hagelflieger zurück.“
Herausforderungen und Bedarf an Unterstützung
Trotz der Erfolge in der Vergangenheit sei der Verein auf finanzielle Unterstützung angewiesen, um weiterhin seine Schutzmaßnahmen aufrechterhalten und gegebenenfalls auch ausbauen zu können. Ein Hagelflieger koste zirka 120.000 Euro pro Jahr. „Wir sind sehr stolz auf das, was wir in den letzten Jahren erreicht haben. Aber wir brauchen weiterhin die Unterstützung von Mitgliedern und Sponsoren, um in Zukunft weiterhin vor den Schäden durch Hagel zu schützen“, erklärte der Vorstand der Hagelflieger, Franz Benz, beim Festakt. „Unwettern mit Hagelschauern, der für manche landwirtschaftliche Kultur ein Totalausfall bedeutet. sind nicht nur ein landwirtschaftliches Problem“, so Franz Benz weiter, „Gebäude- und Kfz-Eigentümer, Unternehmen und Versicherungen, letztendlich alle Einwohner im Schutzgebiet profitieren von einer effektiven Hagelabwehr. Denn es ist volkswirtschaftlich vernünftiger, einen Schaden zu vermeiden oder zu minimieren als ihn nachträglich zu beheben.“
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