Klassiker an Silvester
Raclette und Fondue sorgen für Stimmung
Ortenau (gro). Es wird wohl wieder nichts mit der großen Silvestersause zum Abschluss des Jahres. Nur im kleinen Kreis darf gefeiert werden. Da das große Büfett ausfallen wird, bieten sich als Klassiker, um seine Gäste zu bewirten, Fondue und Raclette an. Neu im Reigen der geselligen Essen am Tisch sind Wokpfännchen.
Fondue ist nicht gleich Fondue: Wer der Fleischeslust frönt, der liebt Fondue Bourguignonne. Im Ursprung wird Rindfleisch, aus dem Filet oder Roastbeef, in Würfel geschnitten und in heißem Öl gegart. Das Öl sollte geschmacksneutral sein und hohe Temperaturen vertragen. Dazu werden Soßen, meist auf Mayonnaisebasis, gereicht, in die die fertigen Fleischhäppchen getaucht werden. Weitere beliebte Zutaten sind Mixed Pickles, Cornichons oder Silberzwiebeln – und natürlich Baguette. Mittlerweile hat sich durchgesetzt, nicht nur eine Sorte Fleisch anzubieten: Schweinelendchen, Putenfilet, Hähnchenbrust, Lammfilet oder Wildfleisch sind ebenfalls beliebt.
Aus dem Fondue Bourguignonne wird ein Fondue Chinoise, wenn das heiße Öl durch Fleischbrühe ersetzt wird. Dann sollte das Fleisch entweder in kleine Würfel oder dünne Scheiben geschnitten werden, damit es schneller durchgart. Wer mag, kann ebenso Gemüsesorten wie Blumenkohlröschen, Zwiebeln, Champignons oder Paprika anbieten. Sogar eine vollständig vegetarische Variante ist denkbar. Im Ursprungsland China werden auch Meeresfrüchte und Fisch mit in den Sud gegeben. Hierbei machen spezielle Soßen und Beizen das Vergnügen erst rund. Wer Gemüse reicht, der sollte möglicherweise auf die Fonduegabeln verzichten und stattdessen Fonduesiebe verwenden.
Im Wesentlichen aus Käse und Wein besteht das Schweizer Käsefondue. Es gibt unzählige Rezepte, beliebt ist die Halb-und-halb-Mischung aus Greyerzer und Vacherin Fribourgoise. In der Schweiz wird aber ebenso Sbrinz oder Emmentaler dafür verwendet. Gewürzt wird mit Knoblauch und Muskatnuss. Serviert wird es mit Brotwürfeln, die mit Hilfe der Fonduegabel in die heiße Käsemischung getaucht werden. In der Schweiz werden nach dem Motto weniger ist mehr nur Cornichons dazu gereicht. Den Abschluss bildet in der Regel ein Schnaps, der die Verdauung anregen soll. Zu einem Käsefondue passen trockene Weißweine.
Das Wort Raclette stammt vom französischen Verb racler und bedeutet schaben. Der Ursprung dieser schweizerischen Leckerei liegt im Kanton Wallis. Die Käselaibe wurden früher in Hälften geschnitten und ans offene Feuer gelegt. Heute werden zwei Sorten von Raclette-grills angeboten: eine Wippe, auf die der Käse in einem größeren Stück gelegt und unter einer Grillschleife zum Schmelzen gebracht wird oder mit Pfännchen, in denen Kartoffelscheiben mit Käse überbacken werden. Auch wenn wir Deutschen es lieben, diese Pfännchen mit allen möglichen Zutaten zu bestücken wie Wurst, Tomaten, Pilzen oder Fleisch, in der Schweiz würde das niemand tun. Dort besteht ein Raclette aus hochwertigem Käse, der dick geschnitten wurde, Pellkartoffeln und Cornichons. Dazu wird ein trockener Weißwein getrunken.
Der neueste Schrei in Sachen geselliges Abendessen sind Wokpfännchen, auch Wok-lette genannt. Auf einer Heizplatte stehen kleine Woks und die Gäste können sich aus den verschiedenen Zutaten ihr Wokgericht selbst kombinieren. Von Fleisch über Meeresfrüchte und Gemüse bis zu Gewürzen aus der Asiaküche ist alles möglich. Die Zutaten sollten so vorbereitet werden, dass das Garen am Tisch nicht zu lange dauert. Als Beilage bietet sich in diesem Fall Reis an, vor allem, wenn hauptsächlich asiatisch gekocht wird.
Ob Fondue, Raclette oder Wok-lette, der Vorteil dieser Spezialitäten liegt auf der Hand: Alle Zutaten werden vorbereitet, niemand muss in der Küche stehen, sondern alle können gemeinsam einen entspannten Silvesterabend genießen.
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