Das Essen dient der Geselligkeit
Griechische Urlaubsküche macht Spaß

Die geschmorten Lammhaxen sind zum Anbeißen. | Foto:  "Zeus-Palast"
  • Die geschmorten Lammhaxen sind zum Anbeißen.
  • Foto: "Zeus-Palast"
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Ortenau (gro). Ob Frühstück oder Mittagessen, beides fällt für Griechen eher bescheiden aus. Die wichtigste Mahlzeit am Tag ist ganz klar das Abendessen, das am liebsten im Kreis von Freunden oder Familie eingenommen wird. Denn in Griechenland ist Essen gleichbedeutend mit Geselligkeit. Getafelt wird im Vergleich zu Deutschland relativ spät am Tag: Vor 21 Uhr setzen sich Griechen nicht an den – meist reichlich – gedeckten Tisch.

Wird sich im Restaurant getroffen, dann bestellt derjenige, der die Einladung ausgesprochen hat, sämtliche Gänge. Begonnen wird mit Vorspeisen, die auch Mezedes genannt werden. Es handelt sich dabei um kleine kalte oder warme Speisen, von denen die bekanntesten Tsatsiki, Taramosalat, Schafskäsecreme, Auberginensalat und gefüllte Weinblätter sind. Auch in der Pfanne gebratener Schafskäse, ein mit Olivenöl angemachter Oktopussalat oder Gigantes, große in Tomatensoße gegarte weiße Bohnenkerne, gehören dazu. Nicht zu vergessen in Olivenöl ausgebackene Gemüsescheiben wie Auberginen, Zucchini oder scharfe Peperoni. Jeder darf sich aus dieser Vielfalt einen Vorspeisenteller zusammenstellen. Alles, was nicht gegessen wird, bleibt auf dem Tisch stehen und wird zum Hauptgang verzehrt. Der besteht in aller Regel aus Fisch oder Fleisch. Dass die Griechen Fisch mögen, ist kein Wunder, schließlich gibt es reichlich Küste rund um die vielen Inseln. Da das Mittelmeer überfischt wurde, zählt Fisch längst nicht mehr als Arme-Leute-Essen, er hat wie überall seinen Preis.

Alles von einer Platte

In Sachen Fleisch wird meist Lamm- oder Ziegenfleisch serviert. Auch Schweinefleisch wie im Gyros oder als Souflaki-Grillspieß wird gerne gegessen. Im griechischen Restaurant werden alle Fleischstücke, auf einer Platte angerichtet, in die Mitte des Tisches gestellt, so dass jeder das nehmen kann, was er am liebsten mag. Griechen lieben Gemüse und das nicht nur als Vorspeise oder Beilage. Auf Kreta wird Briam zubereitet, ein Auflauf, der Auberginen, Zucchini und Kartoffeln kombiniert. Bohnenschoten in Tomatensoße werden ebenso als Hauptgericht angeboten wie Moussaka. Dabei handelt es sich um einen Auflauf aus Kartoffelscheiben, in Olivenöl gebratenen Auberginenscheiben und Hackfleisch, der mit einer cremigen Bechamelsoße überbacken wird. Fleisch und Fisch werden oft gegrillt, aber auch in Form von Schmorgerichten wie Stifado – Lammfleisch, das mit vielen kleinen Zwiebeln und Zimt gekocht wird – zubereitet. Zu den Hauptgerichten werden meist Reis, Pommes oder in Olivenöl gebackene Kartoffelscheiben angeboten.

Ursprünglich beenden die Griechen ihr Essen mit Obst oder Speiseeis. Das, was wir für süße Nachspeisen halten, wird in Griechenland eher am Nachmittag zu einer Tasse Kaffee gegessen. Baklava, Galaktobureko, Kadaifi oder Loukoumades werden buchstäblich in Honig getränkt. Wer also kein Freund von Süßem ist, der wird in Griechenland nicht glücklich. Oder sollte sich lieber für Joghurt mit Honig und Walnüssen entscheiden. Während wir daran gewöhnt sind, unsere Gerichte möglichst heiß zu essen, werden die Speisen in Griechenland eher warm serviert. Das gilt auch für die Suppen, die hierzulande kaum bekannt sind. Im Winter werden die Eintöpfe und Brühen mit Einlage heiß serviert, im Sommer eher lau.
Olivenöl spielt eine große Rolle in der griechischen Küche. Die Kalamata-Oliven gelten als eine der besten Sorten und werden als Vorspeise, Häppchen für zwischendurch und als Garnitur zu fast jedem Gericht angeboten. Beliebte Gewürze sind Oregano, Minze, Thymian, Salbei, Zimt und Paprika.

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