Vegetarische Leben auf dem Vormarsch
Genießen ohne Fisch oder Fleisch

Ein Taco ganz ohne Fleisch | Foto: dolvita108/pixabay.com

Ortenau (gro). Es gibt immer mehr Menschen, die bewusst auf den Genuss von tierischen Lebensmitteln verzichten. Doch Vegetarier ist nicht gleich Vegetarier: Es gibt verschiedene Spielarten dieser Ernährungsform.

Wer isst was?

Dabei spielt eine Rolle, wie stark der Genuss von tierischen Lebensmitteln eingeschränkt wird. Pescetarier etwa lehnen zwar Fleisch und Produkte aus Fleisch wie Gelatine oder Schmalz ab, essen aber noch Fisch und Fischprodukte. Lacto-Vegetarier verzehren weder Fisch noch Fleisch, allerdings stehen Milch und Milchprodukte wie Käse oder Joghurt durchaus noch auf dem Speiseplan. Wer zusätzlich auch noch Eier in der Küche verarbeitet, der wird als Ovo-Lacto-Vegetarier bezeichnet. Wer auf Fisch, Fleisch sowie Milch verzichtet, dafür aber noch Eier isst, wird Ovo-Vegetarier genannt. Im Gegensatz dazu leben Veganer rein pflanzlich: Sie verzichten bewusst auf Fisch, Fleisch, Milch, Eier und sogar Honig. Sämtliche tierischen Produkte sind aus dem Lebensstil verbannt.

Die Vorteile dieser Art der Ernährung sind beispielsweise ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und oftmals ein geringeres Körpergewicht. Doch es gibt auch Nachteile, denn allzu leicht kann es bei einer unüberlegten Zusammenstellung des Speiseplans zu Mangelernährungen kommen. Es gibt einige wenige Inhaltsstoffe, die sich beim Verzicht auf tierische Nahrungsmittel nur gezielt kompensieren lassen. Dazu zählen unter anderem das Vitamin B12, aber auch die Mineralstoffe Eisen, Zink, Eiweiß und Jod.

Tipps für Ausgewogenheit

Um sich ausgewogen und gesund zu ernähren, gilt es – wie bei jeder anderen Ernährungsform auch – ein paar Spielregeln einzuhalten: Viel trinken ist auch hier Pflicht, eineinhalb bis zwei Liter Wasser am Tag dürfen es schon sein. Pro Tag sollten mindestens zwei Portionen frisches Obst und drei Portionen frisches Gemüse zu sich genommen werden. Getreide und Kartoffeln stehen mit zwei bis drei Portionen am Tag an.

Wichtig ist die Zufuhr von Eiweiß: Das liefern Nüsse, Samen und Hülsenfrüchte. Während Fleischesser oftmals in puncto Kalorien allzu sorglos sind, neigen Menschen, die sich vegetarisch ernähren dazu, zu wenige Kalorien zu sich zu nehmen. Das kann negative Auswirkungen haben, die zu einem Nährstoffmangel, einem verlangsamten Stoffwechsel oder Müdigkeit führen können.

Trend aufgegriffen

Die Lebensmittelindustrie hat den Trend längst aufgegriffen und bietet immer mehr Fleischersatz auf pflanzlicher Basis an. Das mag für all diejenigen, die nicht ganz auf den Geschmack verzichten möchten, angenehm sein, doch man sollte sich darüber klar sein, dass diese Produkte stark verarbeitet sind. In diesem Fall ist eine vegane oder vegetarische Ernährung nicht gleichzusetzen mit einer natürlichen Ernährung.

Wer gerne zu Pasta oder Brot greift, der konsumiert besonders viele raffinierte, aber ballaststoffarme Kohlenhydrate. Ballaststoffe sind aber wichtig für unseren Stoffwechsel. Deshalb sollten Vollkornprodukte in die Ernährung eingebaut werden. Wer diese dann mit Hülsenfrüchten, Obst und Gemüse kombiniert, tut seinem Körper viel Gutes. Das gilt übrigens nicht nur für Menschen, die sich vegetarisch ernähren.

Kräuter und Gewürze

Kräuter und Gewürze sorgen für Aroma und Geschmack der Speisen. Wer sich in den Küchen der Welt umschaut, der stellt sogar fest: Es gibt eine Vielzahl vegetarischer Gerichte – besonders in der asiatischen und indischen Küche. Beide sind ausgezeichnete Beispiele dafür, dass fleischlos nicht geschmacklos bedeutet. Es gibt fast kein Gericht, das nicht geht: Suppen, Pasta, Aufläufe, Quiches, Reisgerichte, Currys und vieles mehr. Sogar Hamburger sind möglich, dann wird der klassische Fleischpatty durch einen aus Hülsenfrüchten oder Getreide ersetzt.

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