Vielseitige Cucina Italia
Ein Genuss von Nord nach Süd
Ortenau (gro). Die Deutschen lieben sie, daran hat sich in all den Jahren nichts geändert: Die Gerichte der italienischen Küche erfreuen sich ungebrochen großer Beliebtheit. Längst hat sich herumgesprochen, dass die verschiedenen Regionalküchen viel mehr zu bieten haben als nur Pizza und Pastagerichte.
Unterschiedliche klimatische und geografische Verhältnisse kennzeichnen das Land. Kein Wunder also, dass in den Bergen im Norden völlig andere Gerichte serviert werden als in den Küstenregionen des Südens. So wie es in Deutschland badische und bayrische, westfälische oder pfälzische Gerichte gibt, so wird in Bella Italia zwischen den folgenden Regionalküchen unterschieden: Friaul, Venetien, Trentino-Südtirol, Lombardei, Aostatal, Piemont, Ligurien, Emilia-Romagna, Toskana, Umbrien, Marken, Latium, Rom, Abruzzen, Kampanien, Apulien, Basilicata, Kalabrien sowie Sizilien und Sardinien.
Frühstück spielt keine Rolle
Auch wenn sich die Spezialitäten unterscheiden, ob Norden oder Süden, Ost- oder Westküste: Das Frühstück ist für Italiener nicht die wichtigste Mahlzeit des Tages. Meist gibt es nur einen Kaffee mit einem Hörnchen oder einem Brioche. Einmal am Tag wird es üppig in Italien, das kann am Mittag, aber auch am Abend sein. Während das Mittagessen gerne mal eineinhalb Stunden dauern kann, kann ein Abendessen sogar zwei bis drei Stunden beanspruchen.
Es werden mehrere Gänge serviert: Schon auf dem Weg in ein Restaurant wird in einer Bar ein Aperitivo getrunken. Die Klassiker hier sind Spritz mit Aperol, Campari oder Cinzano. Aber auch ein Glas Prosecco wird gerne vor dem Menü genossen.
Antipasti öffnen den Magen
Die Mahlzeit wird durch Antipasti eröffnet. Dabei handelt es um eine Auswahl von regionaltypischen Spezialitäten. Das können Wurst- und Schinkenaufschnitte sein, an der Küsten dürfen die Gäste oftmals zwischen verschiedenen Gerichten mit Meeresfrüchten wählen. Es zählen aber auch Tomaten mit Mozzarella oder Bruschetta dazu. Weitere Spezialitäten als Magenöffner sind Vitello tonnato – dünn geschnittene Kalbfleischscheiben in einer Thunfischsoße – oder Parmigiana.
Der erste Gang – Primo Piatto – ist kohlehydratreich: Dazu zählen Pasta, Risotto oder eine Suppe. Berühmte Suppen sind Minestrone, eine Gemüsesuppe, oder Tortellini in Brühe. Bei Pastagerichten kommt es ganz darauf an, wo in Italien sie serviert werden: Das berühmte Ragout Bolognese isst man am besten in Bologna, während auf Sizilien natürlich Pasta mit Fisch oder Meeresfrüchten Trumpf ist.
Hauptgang mit Fisch und Fleisch
Der eigentliche Hauptgang wird Secondo Piatto genannt. Er besteht aus Fisch oder Fleisch. Die Beilagen müssen extra bestellt werden. Dabei handelt es sich allerdings bestenfalls um Gemüse: Kartoffeln, Reis oder Nudeln als Sättigungssbeilage gibt es in Italien eben vor dem Hauptgang.
Den Abschluss bildet das Dessert: Bei den Dolce genannten Leckereien können klassische Süßspeisen serviert werden, aber auch einfach nur frisches Obst.
Berühmte Menüabschlüsse sind Granita, eine gefrorene Süßspeise aus Sizilien, Panna Cotta oder das üppige Tiramisu aus der Region Venetien. Typisch italienisch ist auch Zabaglione, eine Weinschaumcreme, die aus Marsala hergestellt wird. Perfekt wird ein Essen für einen echten Italiener, wenn er zum Abschluss noch einen Caffè oder Digestivo trinkt. Gerne wird auch beides kombiniert: Dann wird ein Grappa oder Amaro in den Kaffee gegossen.
Unterschied von Nord und Süd
Doch was ist typisch für welche Region? In Nord- und Mittelitalien wird Rind- und Schweinefleisch bevorzugt, in Süditalien eher Lamm und Geflügel. Entlang der Küstenregionen bestimmen Fisch und Meeresfrüchte als Zutat die Rezepte. In Italien wird aber nicht nur Mittelmeerfisch gegessen, auch Flussfische stehen auf dem Speiseplan. Viele Regionen in Norditalien gehörten lange Zeit zum Kaiserreich Österreich-Ungarn. Das zeigt sich in der Küche: Beim Kochen und Braten wird Butter statt Olivenöl verwendet, es gibt Knödel, Gulasch oder Sachertorte. Tomaten sind längst nicht so allgegenwärtig wie in der Mitte und dem Süden des Landes.
Die Regionen Süditaliens sind ärmer als der industrialisierte Norden, die bäuerlichen Traditionen spiegeln sich in der Küche wider: Hier wird viel mit dem gekocht, was im eigenen Garten gedeiht, deshalb gibt es eine Reihe von leckeren Gemüsegerichten.
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