Altglas entsorgen
Richtig sortiert ein wahrer Recycling-Champion
Ortenau. (st) Glas ist aus dem Alltag der Deutschen nicht wegzudenken. Und das hat Folgen: Pro Jahr werden hierzulande deutlich mehr als sieben Millionen Tonnen des Rohstoffs verarbeitet. Egal ob Bierflasche, Honigglas oder Glühbirne – Glas kommt in fast allen Lebensbereichen zum Einsatz.
Natürlich stellt sich auch bei Glas nach der Nutzung die Frage nach der richtigen Entsorgung. Und die ist tatsächlich sehr gut organisiert: Seit 1974 gibt es in Deutschland ein flächendeckendes Sammelsystem für Altglas. Mittlerweile stehen dafür mehr als 250.000 Sammelcontainer zur Verfügung.
Und Glas ist ein regelrechter Recycling-Champion, wie die Initiative „Mülltrennung wirkt“ betont. „Glasverpackungen lassen sich beliebig oft einschmelzen, ohne an Qualität einzubüßen“, sagt Axel Subklew von der Initiative. Dafür sei allerdings ein richtiges Vorsortieren nach Farben unumgänglich, betont er. „Denn gerät zum Beispiel ein braunes Glas zwischen das Weißglas, verfärbt sich das gesamte Glas beim Einschmelzen und der Wiedereinsatz ist nur noch sehr beschränkt möglich.“
Doch auch wenn die Fakten auf dem Tisch liegen: Über 20 Prozent der Deutschen halten diese Trennung nach Farben laut einer aktuellen YouGov-Umfrage der Initiative „Mülltrennung wirkt“ für sinnlos. Trotzdem entsorgen dieser Studie zufolge gut 80 Prozent der Befragten ihr Altglas in den entsprechenden Containern und sortieren es vorher nach Farben.
Aber nicht alles, was aus Glas ist, gehört auch in die Container. So müssen zum Beispiel kaputte Sektgläser, Christbaumkugeln oder leer gebrannte Kerzengläser sowie Fensterscheiben und Spiegel am Wertstoffhof abgegeben oder in die Restmülltonne entsorgt werden, da sie von anderer Beschaffenheit als etwa Flaschen sind und dadurch einen anderen Schmelzpunkt haben.
Deckel müssen übrigens nicht vor dem Entsorgen entfernt werden. Sie werden in der Sortieranlage automatisch separiert.
Was viele nicht wissen: Wer sein Altglas in den Container wirft, leistet damit einen Beitrag für den Klimaschutz. Denn bei der Glasherstellung reduziert der Einsatz von zehn Prozent Scherben die Schmelzenergie um drei Prozent, die CO2-Emissionen sogar um 3,6 Prozent. Und jede neue Glasflasche besteht zu 60 Prozent aus Altscherben, bei der Farbe Grün sind es sogar bis zu 90 Prozent.
Autor: Tobias Farnung
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