Warnung der Polizei
Trickbetrüger setzen Senioren unter Druck
Ortenau. In letzter Zeit kam es im Zuständigkeitsbereich des Offenburger Polizeipräsidiums vermehrt zu Anrufen angeblicher Polizeibeamter. Die am Ende der Leitung verborgenen Betrüger versuchten hierbei durch geschickte Gesprächsführung an das Ersparte der Angerufenen zu gelangen. Aktuell greifen sie in diesem Zusammenhang auf eine Masche zurück, die an Dreistigkeit kaum zu überbieten ist.
Erfundene Strafverfahren
So erhielt eine Frau aus Wolfach in den vergangenen Wochen einen Anruf eines scheinbaren Beamten des BKA, welcher bei der Seniorin den Eindruck erweckte, ihr Name würde mit einem Strafverfahren in der Türkei in Verbindung stehen. Um sich aus den Ermittlungen freizukaufen, müsste ein gewisser Betrag als Kaution auf ein vorgegebenes Konto überwiesen werden. Das professionelle Vorgehen des Täters verleitete die Angerufene gegen Ende letzter Woche dazu, eine Überweisung im fünfstelligen Bereich zu tätigen. Dem aufmerksamen und geschulten Blick von Angestellten ihrer Hausbank war es letztlich zu verdanken, dass der Täuschungsversuch auffiel. Die Übermittlung des Geldbetrags wurde verhindert und die "echte Polizei" kontaktiert.
Falsche Einbrecherbanden
Wie die Spezialisten der Kripo in der Vergangenheit festgestellt haben, setzten die Betrüger sich mit ihren auserwählten Opfern häufig unter dem Vorwand in Verbindung, dass vor Einbrecherbanden gewarnt wurde. In diesen Fällen forderten sie die zumeist lebensälteren Bürger auf, ihre Wertgegenstände in "Sicherheit" zu bringen. Diese sollten dann durch einen "Polizeibeamten" abgeholt werden.
Nicht existente Haftbefehle
Aktuell bringen die Täter ihre Auserkorenen durch eine neue Masche in Bedrängnis. Hierbei wird vorgespielt, dass ein Haftbefehl vorliegen würde und die Auslieferung in Länder wie beispielsweise die Türkei nur gegen Zahlung einer "Kaution" verhindert werden könne. Besonderen Druck erzeugen die Kriminellen häufig dadurch, dass sie sich Ermittlungen in Zusammenhang mit schweren Sexualstraftaten ausdenken.
Ratschläge der Polizei
- Seien Sie misstrauisch. Gesundes Misstrauen ist keine Unhöflichkeit.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen, auch nicht durch angeblich dringende Ermittlungen.
- Die "echte" Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen, Wertgegenstände oder Kontoinformationen von Ihnen, um Ermittlungen durchzuführen.
- Übergeben Sie nie Geld an unbekannte Personen.
- Rufen Sie nie die am Telefon angezeigte Nummer zurück, sondern fragen Sie beim Notruf 110 nach.
- Betrüger sind heutzutage dank technischer Hilfsmittel in der Lage, die am Telefondisplay der Angerufenen angezeigte Telefonnummer so zu manipulieren, dass ein Anruf der örtlichen Polizeidienststelle suggeriert wird. Verständigen Sie bei verdächtigen Feststellungen umgehend die Polizei über die 110.
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