Kiana Taiari ist Zauberkünstlerin

Kleine Tricks mit großer Wirkung

Offenburg Kiana Taiari beherrscht die Kunst der Täuschung perfekt. Das ist im Fall der 21-Jährigen nichts Ehrenrühriges, sondern ein Grund stolz zu sein. Denn ihr besonderes Talent hat ihr bereits den Titel der deutschen Vizemeisterin im Zaubern eingebracht.
Schon als Kind hat sie ihre Liebe zur Magie entdeckt. "Ich habe sehr gerne die Sendung 'Die Tricks der großen Zauberer' gesehen", erzählt sie. Darin deckte der "Magier mit Maske" auf, was tatsächlich hinter den großen Kunststücken der Zauberer steckt. "Von ihm habe ich die ersten Tricks gelernt", sagt die Zauberkünstlerin. "Einer davon war, ein Streichholz in der Hand verschwinden zu lassen." Zu Weihnachten bekam sie dann einen Zauberkasten geschenkt.

Erste Tricks in der Schule gezeigt

Seitdem ist es in Sachen Magie um Kiana Taiari geschehen: "In der Schule habe ich dann die ersten Tricks ausprobiert und gemerkt, dass die Leute total darauf standen." Aus dem Hobby wurde schnell eine echte Leidenschaft, so dass sie 2019 an den Jugendmeisterschaften des magischen Zirkels Deutschland teilnahm. "Ich bin in der Sparte Kartentricks angetreten." Sie wurde zur Vizemeisterin gekürt und ist bislang die einzige weibliche Preisträgerin: "Der Trick, den man zeigt, muss originell sein und keine Kopie. Die Teilnehmer haben zwischen sieben und zehn Minuten Zeit, die Jury zu überzeugen." Sie präsentierte eine magische Form des Spickens und überzeugte mit ihrem Auftritt mit Alltagsbezug die Profis. "Die kennen alle Tricks, das ist noch einmal etwas ganz anderes, als vor Publikum aufzutreten", verrät sie.

Der Preis spornte die damals 17-Jährige an, mehr aus ihrem Hobby zu machen. Seitdem tritt sie mehr oder weniger regelmäßig auf. "Ich präsentiere moderne Magie mit Alltagsgegenständen", beschreibt sie ihr Konzept. "Das können Obst, Geldscheine oder ein Zauberwürfel sein. Ich binde auch ChatGPT in meiner Show ein", verrät sie. "Humor ist ein wichtiges Element." In Frack und Zylinder steht sie nicht auf der Bühne: "Ich gehe in meiner Alltagskleidung auf die Bühne, ich verstelle mich nicht." Das Konzept kommt beim Publikum gut an. "Ich habe viele Anfragen, kann aber leider nicht so viele Zusagen für Auftritte geben", so die Nachwuchsmagierin. Denn seit einem Jahr lebt die gebürtige Iranerin, die mit zehn Jahren nach Offenburg kam, in Freiburg. "Ich studiere dort Marketing und Visual Statement", erzählt sie. Sie sei aber nach wie vor regelmäßig in der Ortenau. Sie tritt bei Firmenfeiern, aber auch im Europa-Park Rust auf.

Längst mehr als nur ein schönes Hobby

Für die junge Frau ist Zaubern längst mehr als nur ein Hobby. "Nach dem Studium möchte ich mehr daraus machen", gesteht sie. Im Augenblick besteht ihr Publikum aus 200 bis 300 Zuschauern. "Aber es würde mich schon reizen, eine große Bühne zu bespielen", gesteht sie. Und sie bereitet sich mit viel Energie auf weitere Wettbewerbe vor. "Ich will noch bei den Deutschen Meisterschaften mitmachen. Bei Erfolg würde ich auch auf europäischer Ebene antreten", so Kiana Taiari, die mittlerweile selbst Mitglied im Magischen Zirkel ist.
Wie wird man eine so gute Zauberin: "Ich habe mit etwa zwölf Jahren angefangen. Während meiner Schulzeit habe ich fast sechs Stunden am Tag geübt. Das ist derzeit wegen meines Studiums nicht möglich. Aber ich halte meine Finger immer in Bewegung." Wenn sie sich nicht mit der Magie beschäftigt, treibt sie Sport oder macht Musik. Sie liebt es, sich mit ihren Freunden zu treffen.

Kiana Tairaris persönliche Tipps

Lieblingsmagier

• Shin Lim
• Eric Chien
• Semjon Sidonov

Lieblingsmusiker

• Raye
• Sabrina Claudio
• Justin Biber