Elvira Bittner bringt sich ein
Ein Leben mit und für das Ehrenamt

Elvira Bittner in "ihrem Heimatmuseum" | Foto: Michael Bode
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Offenburg Es ist ein kleines, aber feines Museum, das Heimatmuseum in Waltersweier. Seit 2015 kümmert sich Elvira Bittner mit viel Herzblut um die Sammlung, die in der ehemaligen Schule des Offenburger Ortsteils zu sehen ist. Und zu manchem Ausstellungsstück hat die gebürtige Waltersweierin einen persönlichen Bezug. "Auf den Schulmöbeln habe ich selbst gesessen", erzählt die 74-Jährige. Den prachtvollen alten Küchenherd hat sie aus der ehemaligen Ofenfabrik in Offenburg für "ihr" Museum gerettet.

Am "Schmutzigen" das Licht der Welt erblickt

Geboren wurde sie an einem Schmutzigen Donnerstag. "Vielleicht mag ich deshalb die Fastnacht gerne. Allerdings war ich nie in einer Narrenzunft. Ich wollte nicht immer dasselbe Häs tragen, sondern mir immer neue Kostüme ausdenken." Zudem brachte die Fastnacht ihr Glück im Leben. "Ich habe bei der Schlussrambo 1969 meinen Mann in der Oberrheinhalle kennengelernt", verrät Elvira Bittner und schlägt ein Fotoalbum auf: "Ich habe sogar ein Bild davon, das ist in der Zeitung erschienen." Zwei Jahre später heirateten Elvira und Michael Bittner, erst standesamtlich, einen Tag später kirchlich: "Vor zwei Jahren hatten wir Goldene Hochzeit mit dem gleichen Pfarrer, der uns getraut hatte. 1971 war er noch Kaplan."

Was sie mit ihrem Mann von Anfang verband, war das ehrenamtliche Engagement: "Wir waren beide in kirchlichen Jugendgruppen tätig", so Elvira Bittner. Kein Wunder, dass die gelernte Speditionskauffrau nach der Geburt ihrer beiden Söhne zwar ihren Beruf zu Gunsten der Familie aufgab, aber die Hände nicht in den Schoß legte. Die Familie zog nach Schutterwald und Elvira Bittner übernahm Verantwortung im Elternbeirat des Kindergartens und dann auch der Schule. Sie gab Firmunterrichung und war zehn Jahre Lektorin in der Kirchengemeinde St. Jakobus. Durch ihre Söhne kam sie zum Schachclub, dessen Vorsitzende sie schließlich wurde. "Das ging damals Knall auf Fall", berichtet sie. Ihr Vorgänger legte von einem Tag auf den anderen sein Amt nieder und Elvira Bittner sprang ein. "Dabei kann ich nicht einmal besonders gut Schach spielen", bemerkt sie lachend. Ihre Ausbildung als Speditionskauffrau kam ihr bei der Vereinsführung allerdings zugute: "Eine Frau als Vereinsvorstand war in den 1980er-Jahren noch etwas Besonderes."

Keine Angst vor Herausforderungen

Als die Kinder größer wurden, brachte sie sich in dem Projekt "Tu (Dir) was Gutes" des Paritätischen Wohlfahrtsverbands ein und besuchte Senioren in einem Pflegeheim in Elgersweier. Bei der Nachbarschaftshilfe war sie ebenfalls tätig. "Ich hatte schon immer ein Faible für Kinder und ältere Menschen", sagt sie.

Viele Offenburger kennen die umtriebige Frau vom Weihnachtsmarkt, wo sie zehn Jahre lang Unicef-Karten an einem Stand verkaufte. "Ich war ebenfalls lange Vorleserin bei der Lesewelt", zählt sie weitere Herzensangelegenheiten auf. Und sie führte, als der DJK in der Tischtennisbundesliga spielte, die Geschäftsstelle des Vereins. "Das waren aufregende Zeiten", stellt sie rückblickend fest.
Ihre große Leidenschaft ist und bleibt das Singen: "Ich bin seit vielen Jahren Mitglied im Rock-Pop-Chor Waltersweier", so Elvira Bittner. "Ich singe Sopran und habe Glück, dass ich noch so gut bei Stimme bin." Von Beatles-Songs über Schlager bis zu modernen Kirchenlieder – auf einen bestimmten Musikstil will sie sich nicht festlegen lassen. Es war ein Sangesbruder, der ihr Interesse am verwaisten Heimatmuseum geweckt hatte – so schließt sich der Kreis.

Elvira Bittners persönliche Tipps

Lieblingslieder

  • Geboren, um zu leben
  • Keinen Tag soll es geben
  • Wo Menschen sich vergessen

Lieblingsstücke im Museum

  • alter Küchenherd
  • Möbel im Schulraum
  • Himmel im Kirchenraum
Elvira Bittner in "ihrem Heimatmuseum" | Foto: Michael Bode
Elvira Bittner führt seit 2015 das Heimatmuseum in Offenburg-Waltersweier. An das eingerichtete Klassenzimmer kann sie sich gut erinnern: "Auf den Stühlen habe ich vielleicht selbst gesessen", erzählt sie. Schließlich stammt aus Waltersweier.  | Foto: Michael Bode

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