Fußnote, die Glosse im Guller
Die Zukunft mit den Robotern

Schau einer an, Studenten der Hochschule Offenburg tüfteln an einem fahrerlosen, autonomen Transportfahrzeug. Ich muss zugeben, dass ich mir schwer vorstellen kann, mich selbst einem autonom fahrenden Gefährt auszusetzen. Letztendlich werden meine Vorbehalte jedoch die Entwicklung nicht aufhalten. In Lahr beförderte ja schon ein Bus ohne Fahrer Landesgartenschaugäste. Künftige Generationen werden vermutlich noch nicht einmal mehr einen Führerschein brauchen.

Vertrauen in die Technik

Der Mann mit dem ich Tisch und Bett, aber keineswegs die Begeisterung für das Gauß'sche Fehlerintegral teile, kann als Ingenieur meine Vorbehalte nicht so richtig nachvollziehen. Sein Vertrauen in die Technik ist einfach größer als meins. Allerdings habe ich meine Zweifel, ob er sich wirklich so entspannt in einem autonom fahrenden Auto zurücklehnen und seine Mails lesen würde. Wenn ich am Steuer sitze, gelingt ihm das jedenfalls nicht. Wahrscheinlich würde ein Computer seine guten Ratschläge aber mit größerer Gelassenheit hinnehmen.

Zurück zur Hochschule Offenburg und die spannenden Projekte dort. Man denke da nur an den Schluckspecht. Der Name ist ein bisschen irreführend. Anders als dieser es vermuten lässt, werden damit nämlich Wettbewerbe für energieeffiziente Fahrzeuge gewonnen. Dann bin ich ein großer Fan von Sweaty, der immerhin Vizeweltmeister im Roboterfußball ist. Gerade erst wurde ein neues fakultätsübergreifendes Institut vorgestellt, das sich beispielsweise mit Emotionen im Zusammenspiel von Mensch und Maschine beschäftigt. So geht es unter anderem um Fragen wie: Soll uns ein Pflegeroboter anlächeln oder lieber nicht? Was für ein ebenso interessantes wie gruseliges Thema! Die Vorstellung, mit einem humanoiden Roboter wie Sweaty einfach so zur Gaudi Fußball zu spielen, ist lustig. Der Gedanke, dass er mich als pflegebedürftige Alzheimerpatientin beim Spaziergang im Park beaufsichtigt, weil sonst niemand mehr Zeit dazu hat, erschreckt mich dagegen.

Pflegeroboter

In Japan sind Pflegeroboter übrigens ein großes Thema. Da gibt es in Altenheimen beispielsweise Kuschel-Roboter-Robben mit seelenvollen großen Augen, die sehr beliebt bei Demenzkranken sind. Viele erkennen gar nicht mehr, dass das süße Ding gar kein lebendiges Wesen ist.
Eins ist klar: Sweaty, Schluckspecht und Co. sind keine Spielzeuge, da geht es um Zukunftsforschung. Und ob es uns gefällt oder nicht, Roboter werden in unserem Leben eine immer wichtigere Rolle spielen. Was sich an der Hochschule tut, ist erst der Anfang.
Anne-Marie Glaser

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