COA-Aktionswoche für Kinder suchtkranker Eltern

"Wellenreiter" hilft

Ortenau (st). Rund 2,6 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland wachsen mit einem suchtkranken Elternteil auf. Zusätzlich zu den Schwierigkeiten im Familienalltag, besteht für Kinder suchtkranker Eltern ein besonders hohes Risiko, im späteren Leben selbst suchtkrank zu werden. Da sich eine Abhängigkeitserkrankung immer auf das gesamte Familiensystem auswirkt, ist es wichtig, auch den betroffenen Kindern eine geeignete Unterstützung anzubieten. Auf diese Besonderheiten möchte nun die COA Aktionswoche für Kinder suchtkranker Eltern, 13. bis 19. Februar, deutschlandweit aufmerksam machen. Organisiert wird diese Woche von den Vereinen NACOA Deutschland und Such(t)- und Wendepunkt, mit dem Ziel, Menschen, die mit Kindern arbeiten zu sensibilisieren, Kinder aus Suchtfamilien zu erkennen, sowie auf die bundesweiten Angebote für Kinder aufmerksam zu machen.

Die Fachstelle Sucht in Offenburg, bieten eine Telefonsprechstunde für Fachkräfte an, die mit Kindern arbeiten und suchtspezifische Fragen haben. Die Sprechstunde findet am Mittwoch, 16. Februar, von 10 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 0781/9193480 statt. Die Beratung unterliegt selbstverständlich der Schweigepflicht und kann auf Wunsch anonym durchgeführt werden.

Gruppe für Kinder

Die Fachstelle Sucht in Offenburg bietet seit Sommer 2020 eine fortlaufende Gruppe für Kinder von suchtkranken- und/oder psychisch kranken Eltern(-teilen) an. Die Kinder sind zwischen sechs und zwölf Jahren alt und kommen wöchentlich in die Fachstelle. Im Bild des Wellenreiters gleichen die Anforderungen großen Wellen, die auf die Kinder zurollen. Ihr Leben geht auf und ab, wie die Wellen des Meeres. Ziel der „Wellenreiter“-Kindergruppe ist es, die Kinder beim „Reiten der Wellen“, beim Bewältigen der schwierigen Lebenslagen, zu unterstützen. Es soll für die Kinder einen Vertrauensraum gestaltet werden, der ihnen ermöglicht, über ihre Erfahrungen, Sorgen und Ängste zu sprechen. Mit Hilfe der Gruppe kommen sie in Kontakt mit Kindern in ähnlichen Lebenssituationen und lernen, dass sie nicht alleine sind. Das Hauptziel besteht darin, die Resilienz der Kinder zu fördern sowie deren Selbstwirksamkeit und Selbstbewusstsein zu stärken. Auch die Arbeit mit den Eltern ist ein wichtiger Bestandteil des Konzeptes. Es wird ebenfalls ein Freizeitprogramm angeboten. 

Wer Fragen und Interesse an der Gruppe hat, kann sich montags bis donnerstags von 8 bis 12 Uhr und 13 bis 16 Uhr oder freitags von 8 bis 12 Uhr unter 0781/9193480 melden, Giulia Lemmermann, Laura Hogenmüller und Stephanie Stephan stehen gerne zur Verfügung.