Naturpark-Blumenwiesen in Offenburg
Weitere sieben Flächen sind geplant
Offenburg (st) Die Stadt Offenburg hat am Montag, 25. September, im Anschluss an ein Seminar zur Anlage von Wildblumenwiesen eine rund 680 Quadratmeter große Wildblumenwiese auf dem Gifiz-Areal, Ecke Espenstraße/Platanenallee, angelegt. „Das bringt mehr Grün in die Stadt und vergrößert den Lebensraum für eine Vielzahl an Insekten“, sagt die Projektmanagerin des Naturparks Schwarzwald Mitte/Nord, Lilli Wahli.
Gemeinsam mit der Stadt hat der Naturpark bereits 28.874 Quadratmeter Wildblumenwiese angelegt. Bereits seit fünf Jahren ist die Stadt Offenburg beim Artenschutz-Projekt „Blühender Naturpark“ dabei. „Das Interesse von Kommunen, Unternehmen und Privatpersonen steigt. Wir bekommen Anrufe von Interessierten, wie man so eine Wiese anlegen kann“, erzählt Stefanie Birk bei der Einsaat. Sie ist bei der Stadt für Grünflächen und Umweltschutz zuständig. „Der Vorteil von Wildblumenwiese ist, dass sie nicht bewässert werden müssen und sie langsamer austrocknen als normaler Rasen. Deshalb werden wir noch mehr Flächen begrünen“, erklärt Birk. Im Herbst säht der Naturpark mit der Stadt auf weiteren sieben Flächen mit insgesamt 5.535 Quadratmetern heimische Wildblumensamen ein. „Damit liegen zehn Prozent der Naturpark-Wildblumenwiesen in Offenburg“, berichtet Wahli.
Anlage-Seminar
Beim Seminar vor der Einsaat erfuhren die Teilnehmenden der Stadt Offenburg sowie Vertreter umliegender Städte und Gemeinden mehr über die Hintergründe des Insektensterbens sowie über die Bedeutung von Wildblumenwiesen. Der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord und der Landesverband Badischer Imker gaben bei der Schulung zudem Tipps zur Anlage und Pflege einer Wildblumenwiese. Raphael Lehmann ist Geschäftsbereichsleiter Technische Dienste (TBO) und legt seit mehreren Jahren für die Stadt Offenburg Wildblumenwiesen an. Auch um eine nachhaltige Pflege der Flächen kümmert er sich. „Die TBO hat schon einige Testflächen angelegt und ausprobiert, welche Methoden einen nachhaltigen Effekt haben“, berichtet Lehmann bei der Einsaat auf dem Gifiz-Areal. „Es ist super, dass der Naturpark das Anlage-Seminar jetzt bei uns in Offenburg gemacht hat. So konnten wir unsere Erfahrungen austauschen und Neues lernen.“
Bei seinem Projekt „Blühender Naturpark“ informiert der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord Städte, Gemeinden, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen bei Seminaren über das Insektensterben und darüber, wie Wildblumenwiesen angelegt und gepflegt werden. Gleichzeitig soll das Projekt ein größeres Verständnis für die Bedeutung der blütenbesuchenden Insekten schaffen, die die Grundlagenarbeit für zahlreiche regionale Produkte wie etwa Honig oder Streuobst leisten.
Regionale und mehrjährige Wildblumensamen
Seit 2016 säte der Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord zusammen mit 143 Projektteilnehmenden zum Schutz bedrohter Insektenarten 535 Flächen mit standortangepassten, regionalen und mehrjährigen Wildblumensamen ein. Dabei kommt es darauf an, dass die Blumenmischungen aus der Region stammen, an den Standort angepasst und mehrjährig sind, damit sie auch wirklich nachhaltig sind. „Gemeinsam machen wir den Naturpark blumenbunt“, sagt die Naturpark-Projektmanagerin Lilli Wahli. „Mit der ökologischen und optischen Aufwertung tragen wir zum Erhalt der Kulturlandschaft bei.“
Mitmachen ist möglich
Kommunen, Vereine, Unternehmen und Privatpersonen sind auch in diesem Jahr wieder eingeladen, Flächen an den Naturpark zu melden. Die Rückmeldefrist für das Frühjahr 2024 ist Ende Januar. Durch die Einsaat im heimischen Garten können auch Sie heimischen Insekten mehr Lebensraum bieten. Dabei gilt: Jede Fläche zählt – egal ob klein oder groß. Schaffen Sie wilde Flächen im Garten, verwenden Sie mehrjähriges Saat- und Pflanzgut aus der Region und sprechen Sie mit Freunden und Bekannten über das Thema.
Kooperationspartner des Projekts ist der Landesverband Badischer Imker, der den Naturpark beratend unterstützt. Bestellt werden die Saatmischungen über den Naturpark. Die Einsaat erfolgt durch die Partner vor Ort.
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