Landratswahl
LiLO schickt Kandidaten-Duo ins Rennen
Ortenau "Uns gibt es nur im Team", sagt Ralph Fröhlich bei einem Pressegespräch am vergangenen Freitag auf dem Platz der Verfassungsfreunde in Offenburg. Zusammen mit der (Noch-) Kreisrätin Jana Schwab (LiLO), die bei der Kreistagswahl im Juni den Wiedereinzug verpasste, will er für das Amt des Landrats im Ortenaukreis kandidieren, der im September vom Kreistag gewählt wird. Auch wenn das Bewerberduo von der Liste Lebenswerte Ortenau (LiLO) aufgestellt wurde, wollen Schwab und Fröhlich stellvertretend für die sozialen Bewegungen in der Ortenau kandidieren.
Problem der Wählbarkeit
Doch das Duo steht vor einem Problem. Die 23-jährige Jana Schwab erfüllt für die Kandidatur zur Landrätin nicht das erforderliche Mindestalter von 30 Jahren. "Im Durchschnitt sind wir über 30 Jahre", so der 58-jährige Fröhlich. Man warte die Antwort des Landratsamtes auf ihre Bewerbungsunterlagen ab, die am Freitag abgegeben wurden. "Mit unserer Bewerbung wollen wir auf andere Lösungen aufmerksam machen", erläutert Schwab. Man habe sich bewusst dafür entschieden, dass einer der beiden Kandidaten jünger als 30 Jahre ist. "Das ist eine willkürliche Grenze", findet sie. Und weiter: "Ich bin jung und komme aus einer Arbeiterfamilie. Menschen wie ich sind unterrepräsentiert." Mit ihrer Kandidatur als männlich-weibliches Duo unterschiedlicher Generationen wolle man die unterschiedlichen Lebensrealitäten abbilden.
Die drei zentralen Fragen, auf die das Duo mit seiner außergewöhnlichen Bewerbungsstrategie aufmerksam machen will, fasst Ralph Fröhlich so zusammen: "Wer wählt den Landrat? Wer darf als Landrat gewählt werden und muss das Amt auf eine Person konzentriert oder kann es nicht auf mehrere Schultern verteilt werden?"
Die beiden fordern mehr direkte Demokratie bei der Wahl des Landrats. "Der Kreistag wählt den Landrat und dort sitzen sehr viele Bürgermeister, die vom Landratsamt kontrolliert werden sollen. Das ist unlogisch", findet Schwab. Der Kreistag sei ein wichtiges Gremium, weshalb man mit der Bewerbung auf ein alternatives Modell aufmerksam machen wolle. "Wir wollen die Wahl begleiten und die Öffentlichkeit informieren und Themen setzen", so Schwab weiter. Es gehe zu oft um die Form, aber zu wenig um die Inhalte, ergänzt Fröhlich.
Drei große Themen
Die drei großen Themen des Duos, die sie im Wahlkampf bis September bespielen wollen, sind zum einen bezahlbarer Wohnraum, zum anderen die Verkehrswende sowie Gesundheitsvorsorge. "Von der Straße aus wollen wir gestalterisch tätig werden und mit den Menschen ins Gespräch kommen und nicht im Hinterzimmer über Inhalte sprechen", so Fröhlich.
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