Hubert Burda erhält den Ehrenpreis
Identitätsstiftende Architektur in der Stadt
Offenburg (st). Der Offenburger Verleger Prof. Dr. Hubert Burda ist der erste Preisträger des von JürgenGrossmann gestifteten Badischen Architekturpreises. Burda hat am Mittwoch den
Ehrenpreis für identitätsstiftende Architektur erhalten, mit dem sein Wirken als Bauherr
und Auftraggeber gewürdigt wird. „Was der Eiffelturm für Paris oder die Oper für Sydney
sind, das sind Media Tower und Medienpark für Offenburg“, sagte Landrat Frank Scherer,
der Schirmherr des Architekturpreises.
Ehrenpreis für identitätsstiftende Architektur
„Der Ehrenpreis für identitätsstiftende Architektur – das ist die Champions League derArchitektur,“ sagte Scherer vor geladenen Gästen während der in kleinem Rahmen
gehaltenen Feier im Offenburger Stammhaus der Familie Burda.
Der in den 60er-Jahren erbaute Hubert Burda Media Tower ist bis heute das Wahrzeichen
der Stadt. „Mit diesem Gebäude änderte sich Offenburgs Selbstverständnis grundlegend.
Hier gingen Bundeskanzler und Weltstars ein und aus und hier haben auch Kreative,
Unternehmer und Politiker aus der Region ihren Blick weiten können, so wie die Familie und
das Unternehmen Burda, tief verwurzelt im badischen Boden, immer über den Tellerrand
hinausschauten.“, erklärte Scherer.
Prof. Dr. Hubert Burda setzte die von seinem Vater Franz und Mutter Aenne begonnenFamilientradition fort: wenn gebaut wurde, dann richtig und mit den besten Architekten
ihrer Zeit. Ende der 1990er Jahre beauftragte Burda das renommierte Architekturbüro
Ingenhoven & Partner aus Düsseldorf mit der Neugestaltung und Sanierung eines
großflächigen Areals direkt hinter dem Kinzigdamm. Vis-à-vis des Burda Moden-Verlags
entstand der Medienpark. Hubert Burda lag viel daran, mit einem kommunikativen
Architekturkonzept ein Zeichen zu setzen.
Sanierung des Media Tower
Auch die Sanierung des Media Towers ist der Verdienst des Verlegers. „Mag sein, dass eswirtschaftlicher gewesen wäre, auf die Kernsanierung des Burda Media Towers zu verzichten
und das 1961 von Kurt Walker entworfene Hochhaus einfach abzureißen“, so Scherer in
seiner Rede weiter. „Aber Hubert Burda hat sich zum Glück dagegen entschieden und das
Düsseldorfer Büro Ingenhoven beauftragt, die 7.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche
über 15 Etagen für die Anforderungen eines modernen Medienunternehmens zu rüsten.
Das ist ganz fantastisch gelungen und so haben die Offenburger dank dieser mutigen
Entscheidung das weithin sichtbare Erkennungszeichen ihrer Stadt behalten und jedes Kind
weiß nach langer Heimreise, jetzt bin ich wieder zuhause – das ist echte identitätsstiftende
Architektur!“, betonte der Landrat.
„Hier und heute beginnt eine neue Tradition“, freute sich Hubert Burda in seiner Rede.„Identität stiften hat immer etwas mit Ästhetik zu tun. Man erinnert sich an die Berge, die
Türme, die Statuen oder die Kirchen.“ Auch an die Entscheidung, das 23 Millionen Euro teure
Sanierungsprojekt anzugehen, statt das Hochhaus abzureißen, dachte Burda in seiner
charmant badischen Manier zurück: „Aber i hab dann g‘sagt: Des isch doch wie wenn er im
Gesicht a Baggezahn einschlaged. Da isch a Loch – da fehlt ebbes. Und es war a relativ teurer
Zahn, …. aber es ist sehr schön geworden – sehr nobel.“
Maßstäbe in Sachen Architektur gesetzt
„Die Familie Burda setzt in ihrer Heimatstadt Offenburg seit Jahrzehnten Maßstäbe inSachen Architektur. Damit haben die Burdas das Bild Badens ganz maßgeblich geprägt“, so
Jürgen Grossmann. Der Initiator und Stifter des Badischen Architekturpreises übergab die
Trophäe persönlich. „Das Burda-Ensemble ist identitätsstiftend für die gesamte Region, ein
Wahrzeichen der Stadt und für viele Badener ein Inbegriff von Heimat. Zudem zeugen all
diese Gebäude von großem gestalterischem Feingefühl.“
Auch Hubert Burdas aktuelles Engagement für seine Heimatstadt würdigten Grossmann undScherer: Seit einigen Jahren arbeitet man mit lokalen Partnern daran, den Stadteingang
weiter zu entwickeln: „Das Kronenwiese-Areal auf dem Gelände der alten Druckerei ist
Heimat für Hunderte geworden. Damit knüpft man auf moderne Weise an eine alte Burda-Tradition an, die mit der Franz-Burda-Siedlung in Albersbösch seinen Anfang nahm“, so
Scherer.
„Ich habe mir so viele Gedanken gemacht, was auf dem Gelände passieren soll“, sagt auchBurda. Bis die Hurrle Gruppe mit der Idee kam. Die Entwicklung auf dem
Kronenwiesenareal und was dort entstanden ist, sind ganz großartig.“
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