Ortenau ist "Region der Lebensretter"
Ersthelfer weiter gesucht

Chefarzt Dr. Peter Sutterer, Leiter des Departments Notfallmedizin am Ortenau Klinikum | Foto: Ortenau Klinikum
  • Chefarzt Dr. Peter Sutterer, Leiter des Departments Notfallmedizin am Ortenau Klinikum
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Offenburg (st) Der baden-württembergische Landtag hat eine Neufassung des Rettungsdienstgesetzes beschlossen. Ziel der Neufassung ist, dass der Rettungsdienst im Notfall schneller am Einsatzort eintrifft. Um bei einem Herzkreislaufstillstand bereits vor Eintreffen des Rettungsdienstes Wiederbelebungsmaßnahmen zu ermöglichen, sollen Ersthelfer, die sich in der Nähe befinden, per App alarmiert und zum Notfallort geschickt werden.

Der Leiter des Departments Notfallmedizin am Ortenau Klinikum, Chefarzt Dr. Peter Sutterer, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Ortenaukreis und das Ortenau Klinikum seit 2021 gemeinsam mit dem Verein „Region der Lebensretter" ein Netzwerk von ehrenamtlichen Ersthelfern aufbauen, die bei einem Herzkreislaufstillstand schnellstmöglich Hilfe leisten können. Darüber hinaus wird im Ortenaukreis bereits eine Smartphone-App zur Alarmierung von Ersthelfern eingesetzt, heißt es in einer Pressemitteilung.

700 Ersthelfer

Rund 100.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland einen Herzkreislaufstillstand und müssen wiederbelebt werden. In der Ortenau wurden die 700 Ersthelfer im vergangenen Jahr zu rund 350 Einsätzen alarmiert. Für dieses Engagement bedanken sich Dr. Sutterer und Professor Dr. Phillip Diehl, Chefarzt des Departments Kardiologie, Pneumologie, Angiologie, Akutgeriatrie (OG), Intensivmedizin und Thoraxchirurgie, gemeinsam mit dem Regionalbeauftragten Sascha Koffer.

Bleibt das Herz stehen, wird der Körper und vor allem das Gehirn nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt. Schnelle Hilfe ist dann entscheidend. Wird nicht innerhalb von fünf Minuten mit der Wiederbelebung begonnen, sind die Überlebenschancen der Betroffenen äußerst gering, wissen Notfallmediziner aus Erfahrung. „Der Erfolg einer Reanimation hängt wesentlich davon ab, dass in dieser Zeit mit gezielten Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen wird“, so Sutterer.

Freiwillige gesucht

Das Netzwerk im Ortenaukreis sucht weiterhin ehrenamtliche Ersthelfer. Sie sollten als Mitarbeitende von Kliniken, medizinischen Einrichtungen und Hilfsorganisationen oder durch ehrenamtliche Tätigkeit im Sanitätsdienst und Bevölkerungsschutz über Erfahrungen und Kenntnisse in der Reanimation verfügen und die Bereitschaft mitbringen, regelmäßig an Reanimationsfortbildungen teilzunehmen.

Interessierte Ersthelfer, die diese Voraussetzungen erfüllen, sowie Mitarbeitende von Hilfsorganisationen und anderen medizinischen Einrichtungen in der Ortenau werden gebeten, sich unter der E-Mail-Adresse ortenau@regionderlebensretter.de zu melden.

Vorhandene Defibrillatoren (AEDs) können über die E-Mail-Adresse ortenau@regionderlebensretter.de gemeldet werden, sodass sie in der App erfasst und die Ersthelfer im Notfall zu den Standorten geführt werden können. „Durch den Ausbau der öffentlich zugänglichen AEDs können wir effektiv zur Verbesserung des Überlebens eines Herzkreislaufstillstandes beitragen“, so Professor Dr. Diehl.

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