Steinobst passt auch in die pikante Küche
Süße Sommerfrüchte
Ortenau (gro). Jede Zwetschge ist eine Pflaume, aber längst nicht jede Pflaume ist auch eine Zwetschge. Prunus heißt die Familie, unter die einige Früchte fallen. Denn auch Renekloden oder Mirabellen sind Pflaumen. Die Unterschiede liegen in der Farbe, der Form, der Größe und im Geschmack.
Die Früchte, die allgemein als Pflaumen bezeichnet werden, sind größer und runder als Zwetschgen. Wer sie genau anschaut, erkennt eine ausgeprägte Furche. Farblich haben Pflaumen viel zu bieten: Sie sind blau, rot, lila oder sogar schwarz. Mittlerweile gibt es auch gelbe Züchtungen. Eines haben sie alle gemeinsam: Das Fruchtfleisch ist süß, saftig und eher locker in der Konsistenz. Der Nachteil ist, dass es sich schwer vom Stein lösen lässt. Weil das Fruchtfleisch so saftig ist, eignet es sich nicht zum Kuchenbacken, dafür lässt sich eine erstklassige Marmelade oder ein leckerer Crumble daraus machen.
Zwetschgen für den Kuchen
Zwetschgen sind bläulich-violett gefärbt. Sie sind in der Farbe etwas dunkler als Pflaumen und ihre Form ist länglich. Sie läuft an den Enden spitz zu. Im Gegensatz zur rundlichen Pflaume findet sich an der Zwetschge keine Furche. Dafür ist das gelbliche Fruchtfleisch fester und weniger saftig. Je nach Sorte ist es leicht säuerlich und es lässt sich erstklassig vom Stein lösen. Zwetschgen eignen sich hervorragend, zu einem leckeren Kuchen verarbeitet zu werden. Sie schmecken aber auch als Beilage zu süßen Hauptspeisen, eignen sich dazu, in ein Dessert verwandelt zu werden und lassen sich sehr gut einmachen. Der Klassiker hierbei ist natürlich Konfitüre. Ein Gewürz, das Zwetschgen oft begleitet, ist Zimt. Ob Kuchen oder Marmelade – es rundet den Geschmack der Gerichte hervorragend ab.
Klein und süß sind Mirabellen. Sie haben ein aromatisches, wohlschmeckendes Fleisch. Die Farbe ist gelb, manche Sorten bekommen leicht rote Backen. Sie sind rund und viel kleiner als Pflaumen oder Zwetschgen. Das Fruchtfleisch hat eine orange-gelbe Färbung. Die süßen Früchtchen eignen sich zum Backen, lassen sich aber ebenso gut einkochen als Wintervorrat. Dann sind sie ein leckerer Begleiter zu Süßspeisen wie Pfannkuchen. Werden sie kurz in heißes Wasser gegeben, dann lassen sie leicht schälen. Der Stein ist ohnehin ohne Mühe herauszunehmen. Aus dem Fruchtfleisch lässt sich dann ein feines Kompott, das gut zu Quark schmeckt, zubereiten. Als Püree begleiten sie sogar pikante Gerichte.
Edle Renekloden
Besonders edel sind Renekloden. Sie haben eine grün-gelbe Farbe sowie ein süßes, saftiges Fruchtfleisch. Deshalb werden sie auch Zuckerpflaume genannt. In der Größe liegen sie zwischen Mirabellen und Pflaumen. Wie jedes Steinobst schmecken sie frisch am besten. Sie eignen sich zum Backen, Einfrieren oder Entsaften.
Nicht jeder hat einen Garten. Wer Steinobst auf dem Markt oder im Lebensmitteleinzelhandel kauft, sollte beachten, dass die Früchte reif geerntet wurden. Einmal vom Baum gepflückt, verändern sie sich nicht mehr. Sie sollten nicht zu fest, aber ebenfalls nicht zu weich sein. Perfekt gereift sind die Früchte, wenn die Haut prall ist und unter leichtem Fingerdruck etwas nachgibt. Die Haut der Zwetschgen wird durch eine weißliche Schicht vor der Sonne und dem Austrocknen geschützt. Diese sollte auch beim Einkauf noch an den Früchten sein. Sie sollte erst abgewaschen werden, wenn das Obst verarbeitet wird. Kühl gelagert hält sich Steinobst etwa eine Woche. Dazu werden die Früchte am besten in ein feuchtes Tuch gewickelt und in einer Plastiktüte oder -box in den Kühlschrank gelegt. Grundsätzlich gilt: Je weicher und saftiger das Fruchtfleisch ist, desto leichter bekommen die Früchte Druckstellen. Bei den empfindlichen Renekloden kann dies bereits nach vier Tagen der Fall sein, die etwas robusteren Zwetschgen schaffen eine Woche. Steinobst lässt sich gut einfrieren, allerdings sollte vorher der Stein entfernt werden.
Und noch etwas lässt sich aus Steinobst herstellen: Baden ist berühmt für seine hochklassigen Obstbrände und zu den Klassikern zählt der Zwetschgen-. und Mirabellenbrand. Besonders fein ist Zibartenschnaps. Der Edelbrand aus dieser Unterart der Pflaumen hat einen besonders feinen Duft.
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