Branche trifft sich
Steillagenbau-Winzer stehen vor Herausforderungen

Im Gespräch bezüglich der alarmierenden Lage im Steillagenbau (v. l.): Oberbürgermeister Matthias Braun, Sebastian Hill, Geschäftsführer der Oberkircher Winzer eG, Minister für den Ländlichen Raum, Peter Hauk, CDU-Landabgeordneter Willi Stächele,  Franz Männle, Vorstandsvorsitzender der Oberkircher Winzer | Foto: J. Stanoschefsky
  • Im Gespräch bezüglich der alarmierenden Lage im Steillagenbau (v. l.): Oberbürgermeister Matthias Braun, Sebastian Hill, Geschäftsführer der Oberkircher Winzer eG, Minister für den Ländlichen Raum, Peter Hauk, CDU-Landabgeordneter Willi Stächele, Franz Männle, Vorstandsvorsitzender der Oberkircher Winzer
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Oberkirch (st). Im Beisein von Winzern der Region fand auf Anregung des Landtagsabgeordneten Willi Stächele (CDU) und Oberkirchs Oberbürgermeisters Matthias Braun ein Krisentreffen zur betriebswirtschaftlichen Situation der Winzer und Weinberge der Region gemeinsam mit dem Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, statt.

„Im Steillagenweinbau ist es fünf vor Zwölf“, so Braun zur Eröffnung des Dialogs. Weil sich die Bewirtschaftung nicht mehr rechne, verkümmerten die Steillagen. Diese seien jedoch Kulturlandschaft und Tourismusmagnet zugleich. In einem dringenden Appel in Richtung Kommune und Politik machte Frank Männle, Qualitätsmanager Weinbau und Nachhaltigkeitsmanager bei der Oberkircher Winzer eG und dem Winzerkeller Hex vom Dasenstein, klar: „Sämtliche Bedarfsmittel werden teurer, wir haben einen gigantischen Einbruch durch die Erhöhung des Mindestlohnes ab dem 1. Oktober, das Glyphosat-Verbot ohne einen angemessenen und funktionierenden Ersatz ist schwer ertragbar, hinzu kommen Erosionen, ganz zu schweigen von den unbezahlbar teuren Maschinen die zur Bewirtschaftung der Steilhänge notwendig wären. Der auf uns zukommende Kostenblock ist kaum zu stemmen. Und angesichts der prekären Lage trauen sich nur wenige Winzer, überhaupt noch Investitionen zu machen!“ Hinzu kämen Klimaveränderungen, die Nachwuchsproblematik und viele andere Herausforderungen.

Auf Nachfrage der anwesenden Landtagspolitiker, wie man die schwierige Lage von Seiten der Politik erleichtern könne, nannte Männle einige Beispiele und Unterstützungsmöglichkeiten: Verkürzung der Flurbereinigungsverfahren, Realteilung, Startinvestitionen bei Automatisierungstechniken und auch Unterstützung bei Investitionen technischer Art. OB Braun zog gar eine Erhöhung der Kurtaxe in Betracht, aus deren erhöhtem Anteil ein Fond eingerichtet werden könne. Dieser könne genutzt werden, um den Weinbau in den Steillagen zu fördern und einen wichtigen Beitrag dazu zu leisten, diese Kulturlandschaft als wichtiger Tourismusmagnet der Region zu erhalten.

Für eine Erhöhung bei den Förderungsmöglichkeiten im Handarbeitsweinbau sprach sich Ute Bader (Baden-Württembergischer Genossenschaftsveband) aus.

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