Oberkirch erhält Bundesförderung
Stadt als Marke weiterentwickeln

Freuen sich über die Aufnahme in das Bundesprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“: Citymanagerin Iris Sehlinger (v. l.), Oberbürgermeister Matthias Braun und Wirtschaftsförderin Nadine Klasen  | Foto: mak
  • Freuen sich über die Aufnahme in das Bundesprogramm "Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“: Citymanagerin Iris Sehlinger (v. l.), Oberbürgermeister Matthias Braun und Wirtschaftsförderin Nadine Klasen
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Oberkirch (mak/st) Beim Programm zur Innenstadtberatung der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein konnte Oberkirch bereits Bestnoten einheimsen. Als "Add-on", wie es Oberbürgermeister Matthias Braun nennt, darf sich die Stadt jetzt über rund 220.000 Euro aus dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ freuen. "Die Auswahl für das Programm kommt gerade recht. Die Städte haben einen enormen Anpassungsdruck und die Corona-Pandemie hat den Strukturwandel noch einmal beschleunigt", so Braun. Zu den rund 220.000 Euro investiert die Stadt selbst noch rund 73.000 Euro. 

Mit dem Bundesprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte und Zentren“ unterstützt der Bund ausgewählte Städte und Gemeinden bei der anspruchsvollen Aufgabe, attraktive, zukunftsfähige Zentren zu erhalten beziehungsweise zu entwickeln. Der Bund stellt hierfür in den Jahren 2022 bis 2025 insgesamt bis zu 250 Millionen Euro zur Verfügung. Ein Selbstläufer war die Berücksichtigung Oberkirchs an dem Programm nicht. Die Ausschreibung des Förderprogramms durch das Bundesinnenministerium erfolgte im Juli 2021 und bereits am 17. September 2021 endete die Frist für die Abgabe der Projektideen, inklusive Beschreibung sowie Zeit- und Finanzierungspläne. Iris Sehlinger vom Stadtmarketing und Nadine Klasen von der Wirtschaftsförderung des Rathauses schnürten in den wenigen Wochen ein Bündel von acht Maßnahmen. „Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung genießen einen hohen Stellenwert bei der Stadt“, unterstrich Oberbürgermeister Braun. „Die Stadtpolitik steht hinter diesen Bereichen.“

Ziel sei es, Schwächen zu identifizieren und Stärken auszubauen. "Einer Gründe, warum wir für das Programm ausgewählt wurden, war, dass wir uns nicht auf ein Großprojekt konzentriert haben, sondern ein ganzes Maßnahmenbündel erarbeitet haben", erklärt Klasen. Die unterschiedlichen Projekte korrespondieren teilweise miteinander. Ein Maßnahme ist sogar schon abgeschlossen. Die Schaufenster-Doktorin Karin Wahl hat 17 Unternehmen erfolgreich hinsichtlich der eigenen Präsentation beraten. "Das Feedback war ausschließlich positiv", freute sich Klasen. 

Visibilität von Oberkirch stärken

Mit dem digitalen Schaufenster soll gezielt die Sichtbarkeit gesteigert werden. Aufbauend auf dem bestehenden digitalen Stadtrundgang durch Straßen, Geschäfte und Einrichtungen, werden weitere Angebote und Inhalte in einem eigens programmierten digitalen Schaufenster auf der städtischen Internetseite dargestellt. Das digitale Schaufenster befindet sich zurzeit in der Umsetzung.  "Der Plan ist, im Frühjahr damit online zu gehen", erklärte Klasen.

Ebenfalls schon angegangen wurde die Erweiterung der innerstädtischen Weihnachtsbeleuchtung. Die bereits weitestgehend auf LED-Leuchtmittel umgerüstete traditionelle Weihnachtsbeleuchtung erstreckt sich im Augenblick auf die Haupteinkaufslagen. Nun kann dank der Fördermittel die Weihnachtsdekoration noch weiter ergänzt werden. Der überdimensionale Adventskranz am Löwenbrunnen, der laut Iris Sehlinger großen Anklang fand, und die roten Christbaumkugeln an den Dachplatanen verschönerten bereits in der vergangenen Adventszeit die Innenstadt. Für dieses Jahr sind die Erneuerung und Ergänzung der Rebkugeln in der Bachanlage fest eingeplant.

Ein weiteres Projekt steht schon in den Startlöchern. Erstmals soll es für Oberkirch einen Imagefilm geben, der zentrale Vermarktungsbestandteile aufnimmt und sich an verschiedene Zielgruppen wie Unternehmen, Touristen und Bevölkerung richtet.  "Daraus könnte man wahrscheinlich einen ganzen Kinofilm drehen", ist sich Sehlinger sicher. Mit der Realisierung soll eine externe Produktionsfirma beauftragt werden.

Marke Oberkirch definieren

Eng miteinander verzahnt sind die beiden Projekte Innenstadtentwicklungskonzept und der Markenbildungsprozess. Beim Erstgenannten werden unter der Einbeziehung der entsprechenden Akteure die Schwerpunkte für die künftige Oberkircher Innenstadt herausgearbeitet. Damit diene das Konzept als Grundlage für weichenstellende Entscheidungen in den Bereichen Städtebau, Gewerbenutzung, Wohnen, Freizeit und Kultur. Handlungsleitlinien für Verwaltung, Politik und Bürger liegen dann durch das Konzept vor.

Nicht nur die Antworten auf die Fragen „Wofür steht Oberkirch?“, „Was macht Oberkirch in seiner Gesamtheit aus?“ und „Was ist unser Alleinstellungsmerkmal?“ werden in einem breit angelegten Beteiligungsprozess gegeben. Der künftige Markenbegriff wird der zentrale Baustein für alle weiteren Vermarktungsaktivitäten sein. „Der Markenbildungsprozess stand schon länger auf der Agenda“, erläuterte Iris Sehlinger. "Ziel ist die Entwicklung einer Dachmarke, wo sich dann auch die Unternehmen wiederfinden", ergänzte Klasen. 

Programmteilnahme eröffnet Möglichkeiten

Zum Ende des Förderzeitrahmens wird 2025 eine Servicekarte für Oberkirch in Ergänzung zum bestehenden digitalem Gutscheinsystem aufgelegt. Mit der Servicekarte wird es dann beispielsweise möglich sein, digital Kulturveranstaltungen oder das Parken zu bezahlen und eine integrierte Bonuskarte zu nutzen.

Eine andere Aktion zum Abschluss des Programmzeitraums wird die Aufenthaltsqualität stärken und die Erlebbarkeit der Innenstadt erhöhen: Für drei Monate werden 2025 sogenannte „Alltagsmenschen“ in der Innenstadt anzutreffen sein. Die 30 lebensgroßen Skulpturen werden in dieser Zeit an unterschiedlichen Stellen der Innenstadt aufgestellt und so Einheimische, wie Gäste zu einem Neuentdecken oder Wiederentdecken der Oberkircher Innenstadt einladen. Durch geführte oder individuelle Touren sollen Gäste und Kunden nicht nur den „Alltagsmenschen“ begegnen, sondern auch mit den Akteuren und Angeboten des Oberkircher Einzelhandels in Kontakt kommen.

Durch die Förderung würden so sinnvolle Projekte umsetzbar, betonte Nadine Klasen und Oberbürgermeister Matthias Braun unterstreicht: „Ohne die Förderung des Bundes, wäre eine Umsetzung der Projekte innerhalb der nächsten Jahre nicht möglich gewesen.“

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