Verkehrswende sichtbar machen
Mobilitätssäule jetzt auch in Oberkirch

Mit der Aufstellung der Mobilitätssäule in Oberkirch ist die zweite Pilotphase abgeschlossen. | Foto: Stadt Oberkirch
  • Mit der Aufstellung der Mobilitätssäule in Oberkirch ist die zweite Pilotphase abgeschlossen.
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Oberkirch (st) Es ist vollbracht: Die 34. Mobilitätssäule in Baden-Württemberg wurde jetzt in Oberkirch aufgestellt. Die kleine Variante der Info-Stele für nachhaltige Mobilität steht dort am Bahnhof. Sie soll zukünftig den Menschen vor Ort den Weg zu den verschiedenen Fortbewegungsangeboten zeigen. In Oberkirch sind das e-Carsharing, Bahn und Bus, PKW-Parkplätze, ein E-Ladepunkt, E-Bike-Ladeboxen sowie ein Taxistand. Zusätzlich verfügt die Mobilitätssäule über ein Radreparaturset. „In Oberkirch stehen wir vor der Herausforderung, die Mobilitätswende im ländlichen Raum zu gestalten. Ziel ist es daher, den Menschen vor Ort die umweltfreundlichen Mobilitätsangebote, die bereits zu Verfügung stehen und zukünftig weiter ausgebaut werden, näherzubringen. Mit der Mobilitätssäule steht nun ein geeignetes Kommunikationsmittel an zentraler Stelle zur Verfügung“, freut sich Oberkirchs Oberbürgermeister Gregor Bühler.

Mit der Aufstellung in Oberkirch geht die zweite Pilotphase für die Mobilitätssäulen zu Ende. Acht Kommunen in Baden-Württemberg haben zusammen 19 Säulen aufgestellt. Dabei konnten sie neben der vier Meter hohen großen Mobilitätssäule aus der ersten Pilotphase auch die neu konzipierte kleine Mobilitätssäule (2,8 Meter) nutzen.

Pilotkommunen freuen sich über Mobilitätssäulen

Die Pilotkommunen sind von den neuen Info-Stelen im gelben Landesdesign angetan: „Die Säulen bieten für uns den Rahmen, um sichtbar zu machen: Da tut sich was. Schon allein, wenn Leute über nachhaltige Mobilität reden, ist etwas erreicht“, betont Charly Kurz, Projektkoordinator für nachhaltige Mobilität in Ellwangen. Dort stehen zwei Mobilitätssäulen. „Vor allem das Radreparaturset wird sehr gut angenommen. Man sieht oft Menschen, die beispielsweise ihre Reifen ihres Fahrrades aufpumpen“, berichtet Kurz.

„Eine Mobilitätssäule spart auf lange Sicht deutlich mehr CO2 als jeder E-Ladepunkt. Die Kommunen müssen sich die Frage stellen: Wo treffen mindestens drei verschiedenen Mobilitätsangebote zusammen? Das motiviert auch dazu, Angebote auszubauen“, ist Stefan Dunkenberger, Abteilungsleiter Mobilität und Verkehr in Friedrichshafen überzeugt. Auf seine Initiative wurden in Friedrichshafen fünf Säulen aufgestellt.

Neben Oberkirch, Ellwangen und Friedrichshafen erhielten in Pilotphase zwei zudem Reutlingen (6 Säulen), Bad Säckingen (2), Waiblingen (1), Oberndorf (1) und Schorndorf (1) Mobilitätssäulen.

Förderung geplant

Die Kosten für die Entwicklung sowie die Aufstellung der Mobilitätssäulen hat in den Pilotphasen das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg getragen. Auch in Zukunft sollen interessierte Kommunen von einer weitreichenden Unterstützung des Landes profitieren: Das Verkehrsministerium arbeitet daran, dass die Mobilitätssäulen in der anstehenden Novellierung der Verwaltungsvorschrift des Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetzes (LGVFG) als Fahrgastinformationssystem aufgenommen werden.

Kommunen sollen demnach für die Aufstellung von Mobilitätssäulen eine Förderung der Gesamtkosten von 75 Prozent erhalten. Darüber hinaus können sie auf das fertige Gestaltungskonzept zurückgreifen. Die KEA-BW stellt Musterunterlagen für die Antragsstellung zur Verfügung und steht gemeinsam mit den Regierungspräsidien als Ansprechpartnerin zur Verfügung.

Groß, einheitlich und einfach – die Stärken der Mobilitätssäule

Mobilitätssäulen unterstützen die Verkehrswende und tragen dazu bei, die Klimaschutzziele im Verkehrssektor zu erreichen. Sie markieren Orte, an denen verschiedene Fortbewegungsangebote verfügbar sind, wie S-Bahn-Haltestelle, Carsharing-Station oder Fahrradboxen. Mobilitätssäulen helfen zudem bei der Orientierung vor Ort und erleichtern den Zugang zu Buchungsinformationen. Mithilfe von Piktogrammen, einer Umgebungskarte sowie einer Bodenplatte, die als Wegweiser dient, werden die Menschen zu den nachhaltigen Mobilitätsangeboten in der Nähe geleitet. Dadurch fällt es leichter, sich für eine umweltfreundliche Gestaltung ihrer Alltagswege zu entscheiden.

Die Mobilitätssäulen sind bewusst einfach und analog gehalten. Dadurch sind sie weniger anfällig für Störungen und Vandalismus. Zudem sind Wartungs- und Aktualisierungsaufwand geringer. Die Verbindung ins Digitale erfolgt durch individuelle QR-Codes. Kommunen können die Säulen zudem mit lokalen Elementen und Informationen versehen.

34 Säulen in zwölf Städten sollen erst der Anfang sein

2021 erhielten vier Städte in Pilotphase eins die ersten 15 Mobilitätssäulen in Baden-Württemberg. Gemeinsam mit den 19 Säulen aus Pilotphase zwei stehen damit nun 34 Säulen in zwölf Städten im Land. Das soll noch lange nicht das Ende sein. „Die Mobilitätssäulen entfalten erst ihr volles Potenzial, wenn sie in großer Anzahl in ganz Baden-Württemberg stehen. Dann ergibt sich der gewünschte Wiedererkennungswert. Bürger können an zahlreichen Standorten von den immer gleich aufgearbeiteten Informationen profitieren“, sagt Dr. Volker Kienzlen, Sprecher der Geschäftsführung der KEA-BW.

Weitere Informationen zu den Mobilitätssäulen sowie die Erfolgsgeschichten aller Pilotkommunen finden sich auf der Webseite www.mobilitaetssaeulen-bw.de.

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