Bündnis von IHK, Stadt und Stadtmarketing
City für Zukunft fit machen
Oberkirch (mak). "Der Einzelhandel hat es nicht leicht. Die Corona-Pandemie verschärft die Situation zusätzlich", analysiert Oberkirchs Oberbürgermeister Matthias Braun am vergangenen Dienstagvormittag, 27. April, bei der Unterzeichnung des lokalen Aktionsbündnis „Pro Innenstadt". Initiiert hat dieses Bündnis die IHK Südlicher Oberrhein, die zusammen mit der Stadt Oberkirch und dem Stadtmarketing Oberkirch die Innenstadt in und nach der Pandemie wiederbeleben möchte. Oberkirch ist dabei neben Emmendingen, Haslach im Kinzigtal, Kehl, Ettenheim, Titisee-Neustadt und einer noch nicht genannten Stadt eine von sieben Modellkommunen aus dem Bereich der IHK. "Alles, was die Innenstadt attraktiv macht, findet momentan nicht mehr statt", so Oberbürgermeister Braun.
Die IHK Südlicher Oberrhein sei mit ihrer Initiative einem Förderaufruf des Wirtschaftsministeriums gefolgt, erklärt Alwin Wagner, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Südlicher Oberrhein. OB Braun ist davon überzeugt, dass die Stadt mit der Wirtschaftsförderung und dem Stadtmarketing ideale Voraussetzungen und Akteure bei der Umsetzung der geplanten Maßnahmen mitbringt.
Zentrum des Handels
"Die Innenstädte sind die eigentlichen Zentren des Handels. Deshalb haben wir uns auch schon vor Corona mit dem Thema beschäftigt", so Wagner. Die Pandemie sei nur ein Brandbeschleuniger für die Situation des Handels gewesen, der mit zunehmender Online-Konkurrenz und ungelösten Nachfolgesituationen zu kämpfen habe. Die IHK sieht sich als ein Impulsgeber, der "einen Werkzeugkoffer mit Maßnahmen und Ideen füllen will." Es gehe bei dem Projekt aber nicht nur im kurzfristige Hilfen, um die aktuelle Situation zu überbrücken, sondern es gehe auch um grundsätzliche strukturelle Fragen wie beispielsweise Investitionsbereitschaft, Erreichbarkeit, Mieten oder Parkraum.
"Am Ende soll ein Best-Practice-Katalog erstellt werden, damit auch andere Kommunen, die nicht als Modellstädte dabei sein können, davon profitieren", erklärt IHK-Handelsreferent Thomas Kaiser. Was das Aktionsbündnis für die Oberkircher Händler bedeutet, erläutert Dr. Frank Hellstern, Vorstandsvorsitzender des Stadtmarketing Vereins Oberkirch. "Wir haben hier viele eigentümergeführte Geschäfte, die sehr kreativ sind, aber im Moment nicht agieren können. Das ist aus psychologischer Sicht sehr hart für sie. Die Aktion ist deshalb sehr gut, um die Hilflosigkeit zu überwinden." Alwin Wagner ergänzt: "Es ist ein wichtiges Zeichen an die Betriebe, dass sie nicht alleine sind."
Große Chance
Auch die Wirtschaftsförderin der Stadt Oberkirch, Nadine Klasen, ist von dem Bündnis überzeugt. "Dadurch werden Kräfte sinnvoll gebündelt und das Bündnis ermöglicht es uns, über den Tellerrand hinauszublicken. Das ist eine große Chance." Wichtig sei auch, das durch das Aktionsbündnis entstehende Netzwerk in einer vorher nicht da gewesenen Weise nutzen zu können. Die Maßnahmen des Aktionsbündnisses sollen zum einen Händlern, Gastronomen und Dienstleistern Hilfen zur Verfügung stellen, zum anderen soll ein echten Mehrwert für Bürger, Kunden, Gäste und Besucher generiert werden.
Momentan sei allerdings alles, was Eventcharakter hat, nicht umsetzbar, erklärt Stadtmarketing-Geschäftsführerin Iris Sehlinger, die aber gleichzeitig die Oberkircher Bürger für ihre Treue lobte. Wichtig sei hierbei auch das Gutscheinangebot, das sehr gut angenommen werde.
Ein Innenstadtbeirat soll in Zukunft die Aktivitäten koordinieren und unterstützen. Ihm sollen Vertreter der Stadt, der Gemeinderatsfraktionen, des Stadtmarketingvereins, verschiedene Innenstadtakteure, strategische Partner sowie der Lenkungskreis angehören. Das Projekt läuft zunächst bis Ende 2022. Der Gemeinderat Oberkirch stimmte dem Vorhaben bereits am Montagabend mit einem einstimmigen Votum zu.
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