Stadtwerke-Neubau verabschiedet
Büroflächen werden auch vermietet
Oberkirch (st) Am Montag, 26. Juni, wurde in der öffentlichen Sitzung des Gemeinderates unter anderem der Neubau eines gemeinsamen Verwaltungsgebäudes zur Standortentwicklung der Stadtwerke Oberkirch und der Firma RUCH NOVAPLAST beraten. Für Oberbürgermeister Gregor Bühler stehen zwei zentrale Themen im Fokus des Entscheidungsprozesses. Dabei haben Stadtwerkekunden keine preislichen Auswirkungen zu befürchten, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Wirtschaftsförderung im Fokus
„Die Förderung und Weiterentwicklung von Unternehmen ist essenziell für den Wirtschaftsstandort Oberkirch. Wir brauchen in Oberkirch leistungsfähige Unternehmen“, betont Oberbürgermeister Gregor Bühler vor dem Hintergrund der aktuellen Standortentwicklungen in der Appenweierer Straße. Dies könne bestmöglich gewährleistet werden, wenn einer personellen Entwicklung nichts im Wege stehe. Beide Unternehmen entwickeln sich sehr positiv und benötigen zusätzlichen Raum für die Schaffung von Büroarbeitsplätzen. Für die mittel- bis längerfristige Entwicklung der Stadtwerke Oberkirch werden demnach rund 46 und damit 16 zusätzliche Büroarbeitsplätze sowie technische Erweiterungen benötigt. Die Firma RUCH NOVAPLAST, die derzeit als Mieter der Stadtwerke in einem der beiden Verwaltungsgebäude untergebracht ist, benötigt zur Festigung und Weiterentwicklung 57 statt der vorhandenen 25 Verwaltungsarbeitsplätze. „Die Skizzierungen der vier Varianten eines neuen Gebäudekomplexes sind das Ergebnis einer mehrstufigen Prüfung, bei dem auch alternative Standort- und Entwicklungsalternativen betrachtet wurden“, ordnet Bühler die Ereignisse ein.
Erreichung der Ziele zur Klimaneutralität
Doch nicht nur in Bezug auf wirtschaftliche Interessen sei die Zukunftsplanung der Unternehmen von Bedeutung, betont Bühler. Insbesondere vor dem Hintergrund der angestrebten Ziele zur Klimaneutralität übernehmen die Stadtwerke Oberkirch wichtige Zukunftsaufgaben. So hat der Gemeinderat den Auftrag zur kommunalen Wärmeplanung bereits an die Stadtwerke Oberkirch vergeben. Auch mit dem konkreten Projekt des Windparks Hummelsebene werden die Stadtwerke zeitnah ihre Leistungen und damit Ertragsentwicklung stärken und Bürger von regionaler günstigerer Energie profitieren. „Mit der Realisierung des neuen Verwaltungsgebäudes stellen wir die Weichen, dass die Stadtwerke Oberkirch aktiver Dienstleister der öffentlichen Infrastruktur, bezahlbarer Energie und vor allem der Versorgungssicherheit bleiben.“ Eine Entwicklung, die auch der Stadt bei der Bewältigung der Energiewende und damit dem Klimaschutzziel zu Gute kommt. „Mit dem Ausbau der Geschäftsfelder in den Bereichen Windkraft, E-Mobilität, Energiespeicher sowie kommunale Wärmeplanung, entwickeln sich die Stadtwerke zu einem wichtigen Partner für die Zukunftsgestaltung der gesamten Stadt“, resümiert Bühler. „Herausforderungen, die nur mit dem erforderlichen Ausbau der personellen Ressourcen getragen werden können.“
Finanzierung durch die TWO
Weitere Hintergründe zur finanziellen Planung des Verwaltungsgebäudes erläuterte Stadtkämmerer Frank Spengler im Rahmen der Gemeinderatssitzung. So werde die Realisierung des neuen Verwaltungsgebäudes nicht durch die Stadtwerke Oberkirch, sondern über die Technischen Werke Oberkirch (TWO), einer 100 Prozent-Tochter der Stadt Oberkirch, erfolgen. Die TWO soll zukünftig die neuen Büroflächen vermieten. Die Mietzahlungen beider Unternehmen belaufen sich dabei anteilig in fremdüblicher Höhe und werden anhand der tatsächlichen Kostenfaktoren kalkuliert. „Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass die Stadtwerke Oberkirch durch die Mietzahlungen zwar kurzfristig eine geminderte Gewinnabführung an die TWO, als Zweidrittel-Anteilseigner, und somit an die Stadt abführen“, erklärt Spengler „diese sollen jedoch nach wenigen Jahren durch die Erhöhung der Umsätze und Erträge der neuen Geschäftsfelder mehr als kompensiert werden.“ Ein Drittel der Finanzierung werde zudem von dem Mitanteilseigner Süwag getragen. „Mir ist wichtig zu betonen, dass die Baumaßnahmen keinerlei Auswirkungen auf die Endkundenpreise der Stadtwerkekunden haben“, ordnet Bühler die Situation weiter ein.
Nach ausgiebigen Beratungsgesprächen beschloss der Gemeinderat mit großer Mehrheit die städtebauliche Vertretbarkeit der empfohlenen Variante und stimmte einer Realisierung des Neubaus durch die TWO zu. Im nächsten Schritt wird das Projekt nun von der Skizzierung in die Planungsphase überführt.
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