Rathäuser der Ortenau
Vom industriellen Erbe zum modernen Verwaltungszentrum
Das Neue Rathaus der Stadt Lahr hat heute eine zentrale Bedeutung als Sitz der Stadtverwaltung. Doch die Geschichte des Gebäudes ist weit älter und reicht bis in die Frühzeit der industriellen Entwicklung der Region zurück. Es war ursprünglich nicht als Verwaltungsgebäude vorgesehen, sondern wurde im Jahr 1807 von Jakob Ferdinand Lenz, einem Lahrer Cichorienfabrikanten, in Auftrag gegeben.
Fabrikationsstätte
Nachdem das ursprüngliche Gebäude 1808 bei einem Brand zerstört wurde, erwarb der bekannte Schnupftabakfabrikant Carl Ludwig Lotzbeck das Areal. Das Gebäude wurde nach den Entwürfen des renommierten badischen Architekten Friedrich Weinbrenner wiederaufgebaut. Das Resultat war ein klassizistisches Ensemble, das aus einer stattlichen Villa und zwei vorgelagerten Flügeln bestand. In diesen Flügeln befanden sich die Fabrikationsstätten für Schnupftabak. Die Lotzbeck-Firma wurde 1926 aufgelöst, doch die Räumlichkeiten behielten ihre industrielle Nutzung.
Erst 1933 zog die Stadtverwaltung in das Gebäude ein, und damit begann ein neues Kapitel in der Geschichte des Gebäudes. Es wurde zum neuen Verwaltungszentrum von Lahr und erlebte seitdem mehrere Erweiterungen und Modernisierungen. In den 1960er-Jahren wurden Teile der Flügelgebäude abgerissen, und auch in den 1990er-Jahren folgte ein weiterer Umbau. Heute beherbergt das Gebäude unter anderem das Haupt- und Personalamt der Stadt und ist gleichzeitig der Arbeitsplatz des Oberbürgermeisters und des Ersten Bürgermeisters. LW Rathaus Lahr
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