Jahresbilanz Stadtmuseum
Neue digitale Formate ergänzen das Angebot
Lahr (st). Das Team des Stadtmuseums startete im vergangenen Jahr mit einem umfangreichen und vielfältigen Jahresprogramm. Doch die Corona-Pandemie machte viele Pläne zunichte und forderte viel Flexibilität in der Museumsarbeit. Somit entstanden neue digitale Formate wie beispielsweise die Kulturhäppchen, digitale Kurzführungen oder die Berichte des Museumsreporters Ronan Recht sowie Werkstattboxen für zu Hause.
187 Öffnungstage
Angesichts der verordneten Schließungen von Mitte März bis Anfang Mai und von Mitte November bis Ende Dezember blickt das Stadtmuseum auf ein durchwachsenes Museumsjahr zurück. Obwohl das Museum nur an 187 Tagen geöffnet war, startete das Museumsjahr sehr erfolgreich. Die vom Stadtmarketing und Stadtmuseum kuratierte Sonderausstellung „Kalligrafie und Keramik aus Japan“ führte zu einer Besuchersteigerung von rund 14 Prozent in den ersten beiden Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahr. Die Japan-Ausstellung lockte trotz der verkürzten Ausstellungszeit von acht Wochen über 1.300 Kunstinteressierte ins Stadtmuseum. Mit der Sonderausstellung gelang es, Lahr und das Museum bundesweit und international zu platzieren. Die Nachfrage an den begleitendenden Kalligrafie-Workshops mit Keishu Kawai war so groß, dass mehrere Zusatztermine zustande kamen.
Mit der Ausstellung „Maskenball“ der beiden Künstlerinnen Simone Schneider und Doris Volk reagierte das Stadtmuseum auf die weitreichenden Veränderungen des öffentlichen und privaten Lebens durch die Pandemie. Insbesondere das Lahrer Publikum besuchte die Ausstellung.
Sonderausstellungen
Es waren noch drei weitere Sonderausstellungen geplant, von denen die Ausstellung L’Art pour Lahr auf 2021 verschoben wurde und die Fotoausstellung „Lahr im Sucher“ zeitversetzt erst im September, ebenfalls mit verkürzter Ausstellungszeit, stattfand. In Kooperation mit dem Stadtmuseum sichteten Mitglieder des Fördervereins Tonofenfabrik Stadtmuseum Lahr e. V. über anderthalb Jahren das umfangreiche Bildmaterial, strukturierten die Ausstellung in Themenbereiche und halfen dem Museumsteam beim Aufbau. Mit Führungen begleiteten sie die Ausstellung. Auch diese Ausstellung war ein Besuchermagnet und zog mit rund 1.000 Besuchern in sieben Wochen viele Interessierte in die Räume des Stadtmuseums.
Die Eröffnung der Sonderausstellung „Wer war Stroh“ fiel in den zweiten Lockdown. Die Ausstellung wird der Öffentlichkeit vorgestellt, sobald die Kultureinrichtungen wieder öffnen dürfen.
Lockdown genutzt
Die Verwaltung des Stadtmuseums nutzte die Zeit des Lockdowns zur organisatorischen Fortentwicklung samt Strategie-Workshop und Leitbildfindung, Fortbildungen, dem Umzug der Exponate aus der Villa Jamm in das dafür vorgesehene Depot, Ausstellungsvorbereitungen sowie zur Ausarbeitung digitaler Formate.
Das Mitmach-Atelier und die Führungen waren am stärksten von den pandemischen Einschränkungen betroffen. Eingeschränkte Besucherzahlen und Schließzeiten führten zu einem Rückgang der museumspädagogischen Angebote und Teilnehmerzahlen. Durch neue digitale Formate, wie die Kulturhäppchen zur Lahrer Geschichte, Quizrunden, Filmbeiträge und digitale Kurzführungen ist es gelungen, die Museumsbesucher über neue Wege und unterschiedliche Kanäle zu erreichen. Dies wurde insbesondere am Internationalen Museumtag mit vielfältigen Beiträgen umgesetzt.
Vor drei Jahren wurde das neue Stadtmuseum am 23. Februar 2018 eröffnet. Informationen zur Museumsarbeit und Veranstaltungen finden sich unter www.stadtmuseum.lahr.de.
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