Mit dem Fahrplanwechsel führen Kehl und Ettenheim neues Stadtbus-System ein
Städtische Busverbindungen werden weiter ausgebaut
Ortenau (rek). Am zweiten Sonntag im Dezember ist klassischer Fahrplanwechsel im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Dieses Datum nutzen etwa Kehl und Ettenheim für die Einführung eines Stadtbus-Systems. Was sind deren Ziele und wie sieht es in Lahr aus?
20 neue Haltestellen, davon sieben in der Kehler Kernstadt, eine höhere Taktzahl, fünf neue Buslinien sowie zusätzliche Fahrten an allen Wochentagen: Andreas Müller, bei der Stadt für den ÖPNV zuständig, informiert in diesen Tagen im gesamten Kehler Raum über das ab 9. Dezember geltende Stadtbussystem. Für Schüler sei die Verbindung in die Stadt maximal mit einem Umstieg am Rathausplatz nötig. Mit einer Million Euro bezuschusse die Stadt das neue System und hofft, dass es den Zuspruch der Bürger finde. Die Preise, die seit Sommer gelten, blieben auch nach der Stadtbus-Einführung erhalten. "Die SWEG hat vier neue Stadtbusse gekauft und zehn weitere Fahrer eingestellt", erklärt Mischa Sydow für die SWEG. "Wir haben auch mit den Unternehmen gesprochen, wie die Bedarfe sind", erklärt Fiona Härtel vom Kehler Stadtmarketing, die in dem Stadtbus-System auch einen Standortfaktor für Kehls Zukunft sieht.
Der neue Ettenheimer Stadtbus verbessert die Verkehrsverbindungen zwischen den Ortsteilen, der Kernstadt und dem Bahnhof Orschweier, so eine Mitteilung des Rathauses. Das Konzept sehe einen Stundentakt aus allen Stadtteilen von Montag bis Samstag vor, die Einrichtung von fünf zusätzlichen Haltestellen sowie neu eingerichtete Linien an Sonn- und Feiertagen.
„Das Angebot ist ein Quantensprung für den öffentlichen Personennahverkehr“, so Ettenheims Bürgermeister Bruno Metz. „Es wurde in Zusammenarbeit mit der SWEG und dem Verkehrsclub Deutschland ausgearbeitet und bietet insbesondere jungen und älteren Menschen ein großes Plus an Mobilität.“ Nach zwei Jahren folge eine Bestandsaufnahme. Die Stadt Ettenheim fördert das erweiterte Angebot mit rund 250.000 Euro pro Jahr. Die Fahrgäste würden entscheiden, ob das Angebot über diesen Zeitraum hinaus Bestand haben werde.
"Zum Fahrplanwechsel sind keine größeren Änderungen geplant", erklärt Bernhard Papke von der Lahrer Abteilung Stadtmarketing und Öffentlichkeitsarbeit. Ziel bei der Einführung des "LahrBus"-Systems 1995 sei die Weiterentwicklung des Lahrer Stadtverkehrs vom bedarfsgerechten Linienverkehr zum flächendeckenden Taktverkehr gewesen. "Wesentliche Bestandteile waren Verdichtung des Taktverkehrs, Schließung von Taktlücken, Linienerweiterungen mit Neuerschließung von Wohngebieten und Gewerbegebieten", so Papke. "In den Folgejahren fanden kontinuierlich Anpassungen statt wie die Einbeziehung des Flughafenareals, der Herzklinik, des Kasernenareals und die Anbindung Friesenheims."
Der nächste Schritt könnte folgen: "Durch die Erschließung weiterer neuer Wohngebiete, allgemeinen Bevölkerungszuwachs, Zunahme der Pendlerbewegungen von und nach Lahr sowie veränderte Wegebeziehungen mit Blick auf das Landesgartenschau-Gelände, haben sich einige wesentliche Rahmenbedingungen so umfassend verändert, dass das bestehende 'LahrBus'-System auf Potenziale zur Angebots- und Systemoptimierung untersucht werden soll. Dies wird im Rahmen des Mobilitätskonzepts, das im Jahre 2019 erstellt werden soll, erfolgen", blickt er voraus.
Auch die wachsende Bedeutung des Bahnhofs als Fernverkehrshalt, etwa durch den TGV ab Dezember werde bei der Fahrplangestaltung jeweils berücksichtigt. Weiterhin sei die Stadt Lahr und ihr Umland in die Nahverkehrsplanung des Ortenaukreises eingebunden.
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