Viertes Carsharing-Fahrzeug in Kehl
Stadtverwaltung nutzt die Autos für Dienstfahrten

Sarah Koschnicke nutzt das Carsharing-Angebot in Kehl sowohl dienstlich als auch privat. | Foto: Stadt Kehl
  • Sarah Koschnicke nutzt das Carsharing-Angebot in Kehl sowohl dienstlich als auch privat.
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Kehl (st). Die meisten Wege sind kurz und mit dem Fahrrad gut erreichbar: Wer in der Kernstadt wohnt und arbeitet, benötigt nur selten ein Auto. Für solche Kehler könnte sich anstelle eines eigenen Pkw klimaschonendes Carsharing lohnen. Drei Fahrzeuge stehen dafür neben dem Rathaus bereit, ein weiteres ist in Kork stationiert. Auch Unternehmen können Mitglied bei Stadtmobil Südbaden werden und die Autos für Dienstfahrten nutzen – so, wie es die Stadt Kehl seit dem Sommer 2011 macht: 88 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Technischen Dienste buchen die Carsharing-Fahrzeuge inzwischen regelmäßig.

„Früher gab es bei der Stadtverwaltung keine Dienstfahrzeuge“, sagt Kora Herrmann, Leiterin des Bereichs Stadtplanung/Umwelt. Für Dienstfahrten, die nicht per Fahrrad erledigt werden konnten, nutzten die Mitarbeiter ihre Privatautos. „Jetzt lassen viele ihr Auto zuhause stehen und kommen mit dem Fahrrad oder der Bahn zur Arbeit, weil sie bei Bedarf ein Carsharing-Auto buchen können“, freut sich Kora Herrmann. Manche Mitarbeiter, wie Umweltreferentin Sarah Koschnicke, verzichten sogar ganz auf das eigene Auto, weil sie das dienstliche Carsharing so überzeugt hat, dass sie auch privat Mitglied geworden sind. „Die Buchung ist sehr einfach und gerade in den Abendstunden und am Wochenende ist fast immer ein Auto verfügbar“, hat Sarah Koschnicke festgestellt. Sie sei in Kehl meist mit dem Fahrrad oder Bus unterwegs, „aber für größere Einkäufe oder wenn kein ÖPNV mehr fährt, nehme ich ein Carsharing-Auto“.

Bislang nutzen neben ihr 22 Kehler das Angebot von Stadtmobil Südbaden privat; sie legten 2016 zusammen rund 30.400 Kilometer mit den Kehler Carsharing-Autos zurück.
Wer möchte, kann mit einem der Fahrzeuge sogar in den Urlaub fahren: Wird ein Carsharing-Auto gleich für mehrere Wochen gebucht, so bemüht sich der Anbieter darum, für diese Zeit ein Ersatzauto bereitzustellen. „In vielen Fällen spart das Carsharing Geld, weil kein eigenes Auto inklusive Steuern und Versicherung finanziert werden muss“, sagt Kora Herrmann, „und gleichzeitig leisten wir einen Beitrag zum Klimaschutz, wenn wir den Individualverkehr reduzieren können“.

Mitglieder müssen einen bestimmten Geldbetrag hinterlegen, den sie nach ihrem Austritt wieder ausgezahlt bekommen. Zusätzlich sind ein jährlicher Beitrag und die einzelnen Fahrten zu zahlen. Neukunden haben allerdings die Möglichkeit, das Angebot drei Monate lang zu testen, bevor sie den Grundbeitrag entrichten müssen. Die genauen Kosten und Bedingungen sind im Internet unter www.stadtmobil-suedbaden.de aufgeführt.

„Wer Mitglied wird, hat den Vorteil, auch die Carsharing-Fahrzeuge in anderen Städten buchen zu können“, weiß Lea Unterreiner, Klimaschutzmanagerin bei der Stadt Kehl. Das heißt, wenn jemand eine Reise mit der Bahn plant, kann er sich im Vorfeld bereits am Zielort ein Carsharing-Auto reservieren. In welchen Städten und an welchen Stellen dort Fahrzeuge verfügbar sind, ist unter www.carsharing.de nachzulesen. Wer bereits bei einer anderen Carsharing-Organisation Mitglied ist, kann sich bei Stadtmobil Südbaden als sogenannter Quernutzer registrieren lassen und hat dann auch Zugriff auf die Fahrzeuge in Kehl. Andersherum gilt: Stadtmobil-Südbaden-Mitglieder können Fahrzeuge anderer Organisationen nutzen, beispielsweise den Fuhrpark des Carsharing-Service Citiz Alsace in Straßburg. Innerhalb Deutschlands arbeitet Stadtmobil Südbaden mit 25 Partnerorganisationen zusammen.

Die drei Fahrzeuge in der Kehler Kernstadt sind auf speziell markierten Parkplätzen in der Herderstraße neben dem Rathaus stationiert, wie die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung schreibt. Auch während das Rathaus-Areal umgebaut wird, wird stets ein Standort in diesem Bereich erhalten bleiben. Es handelt sich um einen Peugeot 107, einen Toyota Aygo und einen Opel Astra D. Zusätzlich steht in Kork, im vorderen Bereich des Schulparkplatzes, ein Opel Combo, der ebenfalls für Carsharing genutzt werden kann. Wer selbst keinen Führerschein hat, kann in Kork auf einen Fahrservice zurückgreifen, den der Verein „Vielfältiges Kork“ ins Leben gerufen hat. Einige Ehrenamtliche haben sich bereit erklärt, Senioren oder Menschen mit Beeinträchtigung mit dem Carsharing-Auto beispielsweise zu Marktzeiten in die Kernstadt zu fahren.

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