Weniger Sachbeschädigungen dank der City-Streife
Positive Rückmeldung aus der Kehler Bevölkerung
Kehl (gro). Seit Anfang August gibt es in Kehl eine City-Streife. Dabei sind Mitarbeiter des kommunalen Ordnungsdienstes am Tag und in der Nacht in der Kernstadt, aber auch in den Ortschaften unterwegs. Grund für die Einführung dieser besonderen Kontrollen waren vermehrte Sachbeschädigungen und Ruhestörungen in der gesamten Stadt.
"Wir haben es in den vergangenen acht Wochen geschafft, die Sachbeschädigungen zu reduzieren", stellt Nico Tim Glöckner, Leiter des Bereichs Bürgerservice, Sicherheit und öffentliche Ordnung, fest. Die Reaktionen aus der Bevölkerung seien durchweg positiv. "In den ersten Tagen haben wir über 62 Anrufe, Briefe oder E-Mails bekommen, die Leute waren begeistert." Ein Mitarbeiter kann diesen Eindruck nur bestätigen: "Wir werden oft angesprochen von Leuten, die sich bedanken und bestätigen, dass sie sich nun sicherer fühlen."
Da es sich beim kommunalen Ordnungsdienst um eine Polizeibehörde handelt, ist es kein Wunder, dass die Uniformen der Mitarbeiter denen der Landespolizei ähneln. "Wir arbeiten eng mit dem Polizeirevier Kehl, aber auch mit anderen Behörden zusammen", so der Mitarbeiter. Denn der kommunale Ordnungsdienst ist nur für Ordnungswidrigkeiten zuständig. So wird die Einhaltung des Jugendschutzes kontrolliert, aber auch ob alle Bestimmungen in Gastronomie, Spielhallen, Wettbüros oder Sonnenstudios eingehalten werden. Hinzu kommt die Freihaltung von Brandschutzzonen im Verkehr, das illegale Entsorgen oder Verbrennen von Müll im Stadtgebiet. "Wir decken das komplette Gewerberecht ab", klärt Nico Tim Glöckner auf. Auch das Waffenrecht, Sprengstoff sowie die Terrorabwehr auf öffentlichen Plätzen zählen zu den Aufgaben des kommunalen Ordnungsdienstes.
Die Zuständigkeit endet dort, wo die Straftaten beginnen – diese sind Aufgabe der Landespolizei. "Bei Gefahrensituationen während der Einsätze wird deshalb sofort die Polizei verständigt", sagt Nico Tim Glöckner. Die Mitarbeiter seien gut ausgebildet. "Wenn die Leute draußen sind, dann kann auch was passieren", sagt Nico Tim Glöckner, warum er auf diesen Aspekt besonderen Wert liegt.
Die City-Streifen sind keine Kehler Spezialität: "In vielen mittleren Städten in Baden-Württemberg wurden und werden sie eingeführt", so Glöckner. Schon in den 1970er-Jahren habe es solche Stadtpolizeien gegeben, sie seien aber nach und nach eingestellt worden. Im Augenblick sei das Sicherheitsempfinden der Bürger derart, dass sie wieder erforderlich seien.
Neben den Streifen wurde auch ein Beschwerdemanagement eingeführt. Am liebsten unmittelbar, spätestens aber nach 48 Stunden würden die Bürger über das Ergebnis ihrer Meldung informiert. Neben den klassischen Sommerthemen wie Ruhestörung oder verschiedene Vorkommnisse am Korker Baggersee macht auch die Passerelle dem kommunalen Ordnungsdienst ein wenig Kummer. "Sie wird von Rollerfahrern mit hoher Geschwindigkeit benutzt, die die Fußgänger und Radfahrer gefährdet", erklärt Glöckner.
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