Jugendgemeinderat und Betriebshof-Azubis
Neue Sitzbänke im Garten der zwei Ufer
Kehl Nach nunmehr vier Jahren Planung und Vorbereitung stehen sie nun im Garten der zwei Ufer auf deutscher Rheinseite: vielfarbig gestaltete Sitzbänke, initiiert durch den Jugendgemeinderat und umgesetzt mit Unterstützung des städtischen Betriebshofs und seinen Auszubildenden.
Ensemble bei der Passerelle
Die Sitzbänke und Tische stehen unweit der Passerelle des deux Rives, zu beiden Seiten der rheinüberspannenden Brücke, auf einer mit Bodenplatten ausgelegten Fläche. Dass Besucher im Garten der zwei Ufer dort nun gleich zwei neue Sitzgelegenheiten vorfinden, ist der Zusammenarbeit des Jugendgemeinderats und der Betriebshof-Azubis zu verdanken. Hier wurde gemeinsam geschleppt, geschraubt und geschwitzt: Mit einem Spezialbohrer haben die Auszubildenden Dübellöcher gebohrt und nachdem die Tische und Sitzbänke an die vorgesehenen Stellen gehievt waren, befestigten die Mitglieder des Jugendgemeinderats sie mit Schrauben am Boden. Zuvor hatten bereits Mitarbeiter des Betriebshofs die Standorte der Sitzgelegenheiten mit einem Betonfundament versehen und anschließend Bodenplatten darauf ausgelegt.
Der Grund für die Versiegelung ist der sandige Boden im Garten der zwei Ufer. „Der Sandboden ist zu uneben. Dadurch lassen sich die Tische und Sitzbänke nicht gut auf den Bodenplatten festschrauben“, erläutert Siegfried Koger, Ausbilder beim Betriebshof. Auch er packt mit an, während die drei Auszubildenden die zukünftige Chill-Ecke montieren. Das Betonfundament mache das Jugendgemeinderatprojekt zudem hochwassersicher, ergänzt Binja Frick, Leiterin des Bereichs Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit und Schulen. Dadurch wäre das Risiko geringer, dass die Chill-Ecken weggeschwemmt würden, sollte der Rhein über die Ufer treten. „Zu guter Letzt ist es auch praktischer“, fügt sie hinzu. Die Sitzflächen der Bänke sowie die Tischplatten bestehen aus mehreren Holzstreben, die Mitglieder des Jugendgemeinderats im Vorfeld bunt lackiert hatten.
"Surf and Turf"
„Surf and Turf“ nennt sich das Farbschema und orientiert sich an Wasser- und Erdfarbtönen. Binja Frick rechnet damit, dass einzelne Latten nach zwei bis drei Jahren ausgetauscht oder ersetzt werden müssen. Dann sei es schlicht einfacher, die Tische und Bänke abzuschrauben und abzutransportieren.
Wer sich an einer der beiden Sitzecken niederlässt, wird schnell feststellen, dass eine Sitzbank deutlich kürzer ist. Das ist eine bewusste Entscheidung des Jugendgemeinderats. Der ausgesparte Bereich ist als eine Art Stellplatz für Rollstühle, Rollatoren oder Kinderwägen gedacht. Mobilitätseingeschränkte Menschen aber auch Eltern mit sehr jungen Kindern sollen die Sitzgelegenheiten so problemlos mitnutzen können.
Projektvorgeschichte:
Der Vorschlag, im Garten der zwei Ufer eine Sitzbank aufzustellen, ist erstmals im Herbst 2019 im Jugendgemeinderat diskutiert worden. Schnell waren sich die Mitglieder des Gremiums einig, dass man die Auszubildenden des städtischen Betriebshofs miteinbeziehen möchte. Doch dann brach die Corona-Pandemie aus und das Projekt geriet dadurch ins Stocken. Gerade zu Pandemiebeginn konnten Betriebshof-Auszubildende und Jugendgemeinderatsmitglieder die Sitzbänke aufgrund von Kontaktreduktion und Mindestabständen nicht gemeinsam montieren. Doch genau das war die Idee: Die Lehrlinge und die Jugendlichen sollten nicht separat an dem Projekt arbeiten, sondern Hand in Hand. Das Gremium wechselte zwar nach den Neuwahlen im Jahr 2021, das Thema Sitzbänke blieb jedoch auf der Tagesordnung. Allerdings gestaltete sich die Terminfindung für die gemeinsame Montage schwierig: Es galt die Arbeitszeiten der Betriebshof-Azubis mit der Ferienplanung der Jugendgemeinderäte zu verbinden. In der ersten Woche der Pfingstferien hat es schließlich geklappt.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.