Umorganisation in Stadtverwaltung
Nachhaltigkeit im Vordergrund
Kehl (st) Die 17 Nachhaltigkeitsziele der UN sollen stärker als bisher das Handeln der Stadtverwaltung bestimmen: Was Oberbürgermeister Wolfram Britz in seiner Rede zur Einbringung des Doppelhaushaltes 2023/2024 in den Gemeinderat am 18. Januar angekündigt hat, wird zum 1. März nun umgesetzt: Der Bereich Stadtplanung/Umwelt wird zur neuen Stabsstelle Nachhaltige Stadtentwicklung, die damit eine Klammer um beide Dezernate und damit die gesamte Stadtverwaltung darstellen wird.
In der Praxis bedeutet das konkret: So ziemlich jede Vorlage, die künftig dem Gemeinderat vorgelegt wird, ist bereits daraufhin überprüft, ob die Nachhaltigkeitsziele berücksichtigt sind. Ob bei Bauvorhaben oder in der Sozialplanung, immer steht die Frage im Mittelpunkt, wie das Handeln der Stadt klimaschonend und umweltverträglich sowie gleichzeitig sozial- und wirtschaftsverträglich gestaltet werden kann. „Wir werden sicher nicht immer alle 17 Ziele einhalten können“, schränkt Oberbürgermeister Wolfram Britz ein, „vielleicht müssen wir uns zunächst auf bestimmte Punkte beschränken“. Welche das sein sollen, darüber wird der Gemeinderat in einer Klausurtagung beraten. Innerhalb der Verwaltung werden Fortbildungen stattfinden; der Bereich Bildung, Soziales und Kultur hat bereits einen zweitägigen Workshop absolviert.
Fokus liegt auf Beratung
Die neue Stabsstelle soll keine in der Hierarchie übergeordnete Funktion haben, deshalb wurde sie im Organigramm bewusst ganz unten angesiedelt und bildet so den Rahmen um alle Bereiche der Stadtverwaltung inklusive des Eigenbetriebs Technische Dienste Kehl (TDK). Die neue Struktur wurde gemeinsam von OB Wolfram Britz und Beigeordnetem Thomas Wuttke erarbeitet. Ihr Fokus liegt auf Beratung: zum einen nach oben, also für OB und Beigeordneten, zum anderen in die Breite, also in alle Verwaltungsbereiche hinein. Mitarbeitende der Stadt sollen dadurch mehr Beratung und Hilfestellung bekommen, um ihre Projekte und Themen unter Berücksichtigung der Nachhaltig abarbeiten zu können. Die Belange von Umwelt- und Klimaschutz sollen auf diese Weise stärker und selbstverständlicher mitgedacht werden als bisher.
Nach außen wird die Stabstelle, so hoffen OB Wolfram Britz und Beigeordneter Thomas Wuttke, dazu beitragen, dass die Strategie der Stadtspitze für den Gemeinderat, die Bürger sowie die Unternehmen klarer wird und die Stadt stärker als Vorbild für die Bürger agieren kann. Leiterin der neuen Stabsstelle bleibt die langjährige Leiterin des Bereichs Stadtplanung/Umwelt Kora Herrmann.
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