Neues Stadtbussystem in Kehl startet im Dezember
Mehr Busse für mehr Nachhaltigkeit

Die Schienen für die Haltestelle Rathaus in Kehl sind bereits verlegt.  | Foto: gro
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  • Die Schienen für die Haltestelle Rathaus in Kehl sind bereits verlegt.
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Kehl (gro). Mobilität wird in unserer Gesellschaft großgeschrieben. Doch nachhaltig ist der Individualverkehr nicht. Damit in Kehl das Umsteigen vom Auto auf Busse und Straßenbahn noch leichter fällt, hat die Stadt ein Nahverkehrskonzept auf den Weg gebracht. Allein der verbesserte Linienbusverkehr wird die Stadt Kehl dann rund 970.000 Euro mehr im Jahr kosten. Dabei handelt es sich um einen Teil des Mobilitätskonzeptes, das mit dem Beschluss, die Tram bis nach Kehl zu verlängern, in Angriff genommen wurde. Wichtige weitere Punkte sind außer der Verbesserung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) die Umweltverträglichkeit aller Verkehrsmittel, die Entlastung der Ortsdurchfahrten sowie die Verbesserung der Verkehrssicherheit.

Noch wird kräftig gebaut, doch bereits Ende 2018 soll die Straßenbahn bis vor das Kehler Rathaus fahren. Dann wird auch die neue Haltestelle für Busse in der Großherzog-Friedrich-Straße, nur einen Steinwurf vom Tramhalt entfernt, in Betrieb genommen. Damit verbunden ist die Einführung eines neuen Nahverkehrskonzeptes, das die Kehler Innenstadt besser mit den Ortsteilen verbindet. Ein großer Schritt in Sachen Nachhaltigkeit für die Stadt ist sich Baubürgermeister Harald Krapp sicher.

Denn künftig werden die Busse in Kehl nach einem bestimmten Taktsystem verkehren. Den Blick auf den Fahrplan mit stark voneinander abweichenden Abfahrtszeiten sollen sich die Benutzer des öffentlichen Nahverkehrs sparen können. Alles wird mit den Abfahrtszeiten der Tram in Einklang gebracht, so dass am Rathaus der Umstieg mühelos gelingt. "Am Rendezvous-Halt am Rathaus können die Fahrgäste ohne Wartezeiten in jede Richtung fahren", macht Harald Krapp die Attraktivitätssteigerung deutlich.

Zu den bestehenden Regionalbuslinien kommen im Dezember fünf Stadtbuslinien hinzu. Sie werden ergänzt durch ein Anruf-Linien-Taxi (ALT), das den Stundentakt in der Schwachverkehrszeit sichern sowie an Sonn- und Feiertagen das Angebot ergänzen soll. Ein Taxi ersetzt dabei den Bus: Auf Bestellung holt es die Fahrgäste zu den üblichen Abfahrtszeiten an den Bushaltestellen ab. Der Clou: Es kostet soviel wie eine Busfahrt, es gelten die üblichen Tickets. "Der Busverkehr wird durch das Ende Februar beschlossene Nahverkehrskonzept deutlich verbessert", betont Bürgermeister Harald Krapp. Es sollen nicht nur mehr Busse fahren, auch die Zahl der Haltestellen wird erhöht.  "Mit dem neuen Nahverkehrskonzept tun wir nicht nur etwas für die Umwelt. Die Nutzer sparen sich auch die lästige Parkplatzsuche und während der Fahrt kann man Dinge erledigen", rührt der Baubürgermeister schon ein wenig die Werbetrommel. Die Bushaltestellen in der gesamten Stadt sollen nach und nach barrierefrei umgestaltet werden.
Für die Stadt Kehl wird sich dann auch in Sachen Tarifsystem etwas ändern. "Es wird so angepasst, dass die gesamte Stadt in einer Tarifzone liegt", erklärt Harald Krapp den Unterschied zu heute. "Das alles soll mit dem Winterfahrplan 2018/2019 umgesetzt werden." 

"Wir hoffen, dass die Bürger das neue Konzept auch annehmen werden", so Krapp. Zwei Jahre, rechnet der Baubürgermeister, muss das Konzept begleitet werden. Das reicht von Befragungen der Fahrgäste, die dann zur Feinjustage genutzt werden, bis hin zu Marketingmaßnahmen, um das verbesserte Angebot bekannt zu machen. 

Parallel dazu arbeitet die Stadt an einem Radwegekonzept. "Damit werden wir auch in die Ortschaften gehen", kündigt Krapp an. Bislang wurde der Radverkehr in der Kernstadt untersucht. Damit das Radfahren in Kehl sicherer und attraktiver wird, sollen Schutzstreifen angelegt werden. Fahrradstellplätze mit Bügeln gehören ebenso dazu wie weitere Fahrradboxen. 
Das LKW-Lenkungskonzept, das gemeinsam mit Neuried, Willstätt und Rheinau entwickelt wird, dient dazu, die Ortsdurchfahrten zu entlasten.

Die Schienen für die Haltestelle Rathaus in Kehl sind bereits verlegt.  | Foto: gro
In der Großherzog-Friedrich-Straße laufen die Arbeiten für den Rendezvous-Halt. | Foto: gro

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