Mediathek zieht Bilanz
Mehr Anmeldungen, mehr Besucher, mehr Ausleihen

Sarah Dinger kann auf ein positives Mediatheksjahr 2023 zurückblicken. | Foto: Stadt Kehl/Norman Mummert
  • Sarah Dinger kann auf ein positives Mediatheksjahr 2023 zurückblicken.
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Kehl Das Mediatheksteam um die kommissarische Leiterin Sarah Dinger blickt zufrieden auf das zurückliegende Jahr 2023. Die Besucherzahlen, aber auch die Ausleihen sind gegenüber 2022 deutlich gestiegen. „Wir sehen einen schönen Trend nach oben“, freut sich Sarah Dinger. Einzig die Onleihe-Zahlen sind über die beiden Jahre nahezu konstant geblieben.

38.535 Besucher fanden im vergangenen Jahr den Weg in die Marktstraße und damit mehr als im Vorjahr 2022 mit 24.934 Mediatheksgästen. „Ein großer Sprung“, wie Interimsleiterin Sarah Dinger es beschreibt. Sie führt diesen Zuwachs auf die zahlreichen Neuanmeldungen zurück, die die Mediathek im vergangenen Jahr verzeichnen konnte: Die Zahl erhöhte sich von 650 Anmeldungen im Jahr 2022 auf 825 (2023).

Kinder- und Jugendliteratur besonders beliebt

„Oftmals sind das Familien, die frisch nach Kehl ziehen und ihre Kinder dann bei uns anmelden“, berichtet sie. Erfreulich für das Mediatheksteam: Das schlägt sich auch in den Ausleihzahlen nieder. Im physischen Bestand, damit sind neben Bücher auch Hörspiele, Filme und Videospiele gemeint, liehen sich die Besucher insgesamt 105.602 Medien aus. Dem stehen 91 627 Ausleihen im Vorjahr 2022 gegenüber. Dass die Mediathek mehrheitlich ein junges und jugendliches Publikum lockt, zeigt auch ein Blick in die Bücherstatistik. In 42.798 Fällen wurden im vergangenen Jahr Kinder- und Jugendliteratur ausgeliehen, bei den Erwachsenenromanen waren es 11.891.

Allerdings hat Sarah Dinger auch einen Unterschied im Nutzerverhalten beider Gruppen ausgemacht. „Erwachsene kommen oftmals mit einer klaren Vorstellung, was sie lesen möchten zu uns“, berichtet sie. Das geht mitunter so weit, dass sich Nutzer die gesuchten Titel bereits vorab auf einem Merkzettel notiert haben. Hinzu kommt, dass Erwachsene tendenziell genretreue Leser sind und vorzugsweise bei einer Literaturgattung bleiben. In Beratungsgesprächen werde daher oftmals nach ähnlichen Buchtiteln gefragt.

„Kinder und Jugendliche hingegen lesen eher querbeet“, berichtet Sarah Dinger. Ein weiterer Unterschied: Die Heranwachsenden reizen das Kontingent von höchstens 50 gleichzeitig ausgeliehenen Medien häufiger aus als Erwachsene. Zunehmend an Bedeutung im Ausleihverhalten gewinnen die sozialen Medien. Dabei sticht vor allem ein Trend heraus und das sind die sogenannten „BookToks“. Auf dem Kurzvideodienst TikTok hat sich eine wachsende Gruppe lesebegeisterter Nutzer gefunden, die Bücher vorstellen, besprechen und eben auch anpreisen – mit dem Ergebnis, dass die entsprechenden Titel stark nachgefragt werden. „Wir achten darauf, dass wir die aktuellen Hypebücher immer im Bestand haben“, erläutert Sarah Dinger.

Verdoppelung bei Zahl von Veranstaltungen

Nahezu verdoppelt hat sich die Zahl der Veranstaltungen in der Mediathek: 106 Lesungen, Theateraufführungen, Ausstellungen und Klassenführungen hat es 2023 gegeben. Zum Vergleich: 2022 gab es in der Mediathek 58 Veranstaltungen. Als Höhepunkte bezeichnet die kommissarische Mediatheksleiterin die Besuche der Bestseller-Autoren Charlotte Jacobi (hinter diesem Pseudonym verbergen sich die Journalistin Eva-Maria Bast und der Professor Jørn Precht) und Arno Strobel.

Am 29. April 2023 feierte die Mediathek gemeinsam mit dem Innenstadtbüro Anker36 ein „Fest der lebendigen Bücher“. Mit lebendigen Büchern waren in diesem Zusammenhang fünf Freiwillige gemeint, die sich bereit erklärt hatten, Interessierten ihre Lebens- und Arbeitsgeschichte zu erzählen – und das sowohl in als auch vor der Mediathek. Parallel wurden Waffeln verkauft und für die jüngeren Besucherinnen und Besucher ein Spielemobil vor Ort.
In diesem Jahr steht der Mediathek ein Jubiläum ins Haus. Seit inzwischen 30 Jahren ist sie an der Marktstraße 9 zu finden. Anlässlich dazu ist unter anderem eine Fotoausstellung geplant, die die Mediathek „im Wandel der Zeit“ zeigen soll. Außerdem beteiligt sich das Team um Sarah Dinger an den Feierlichkeiten zur UNESCO-Welthauptstadt des Buches, die im Jahr 2024 Straßburg ist.

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