Stadt Kehl intensiviert Zusammenarbeit
Gemeinsam gegen Vermüllung
Kehl (st). Zusätzlich anfallende Abfallmengen scheinen eine Begleiterscheinung der Corona-Pandemie zu sein. Gemeinsam mit Vertretern der Abfallwirtschaft Ortenau, dem DRK-Kreisverband Kehl und der Initiativgruppe "Sauberes und buntes Kehl" sucht die Stadt nach Möglichkeiten, Müll zu reduzieren.
Neue Dimension durch Pandemie
Die Abfallproblematik in der Rheinstadt ist ein wiederkehrendes Thema. 2018 hatte der Gemeinderat vier zusätzliche Planstellen für das Stadtreinigungs-Team des Betriebshofs beschlossen. Damit wurde das Personal von acht auf zwölf Mitarbeitende aufgestockt. Zwei Jahre später begann die Corona-Ausbreitung. Plastikgeschirr und Wegwerf-Behältnisse füllten die Mülleimer und stapelten sich rings herum. Die Abfallproblematik hatte eine neuerliche Dimension erhalten.
Unerträgliche Zustände
„Die Mitarbeitenden der Stadtreinigung sind am Rande der Belastungsgrenze“, berichtet Betriebshofleiter Peter Grün.
Fettige Fritteusen, die in Kleidercontainern landen, Autoreifen oder leckende Fässer mit unbekannten Flüssigkeiten, die in Feld und Flur entsorgt werden und ausgediente Waschmaschinen, die sich zwischen Altglascontainern wiederfinden – Vertreter der städtischen Bereiche Ordnungswesen, Liegenschaften, Stadtplanung/Umwelt, Verkehrswesen Betriebshof sowie des DRK-Kreisverbands Kehl, der Abfallwirtschaft Ortenau und des Vereins Sauberes und buntes Kehl berichten bei einem Treffen in der Stadthalle von ähnlichen Zuständen.
Zusammengebracht wurde die Runde von der städtischen Polizeibehörde, mit dem Ziel, Möglichkeiten zu finden, um achtlos entsorgte Abfälle zu reduzieren. „Seit November erreichen uns vermehrt Hinweise auf illegale Müllablagerungen“, berichtet Patrick Stork von der städtischen Polizeibehörde der Runde. Der Kommunale Ordnungsdienst nehme die Beschwerden aus der Bevölkerung auf und leite entsprechende Bußgeldverfahren ein. „Wir können nur sanktionieren“, konstatiert Patrick Stork.
Aufruf zur Zusammenarbeit
Ziel des Treffens sei es jedoch, präventiv dafür zu sorgen, dass solche Ordnungswidrigkeiten beziehungsweise Umweltstraftaten gar nicht erst begangen würden. „Das ist kein Hilferuf, sondern ein Aufruf zur Zusammenarbeit“, sagt Patrick Stork. Dieser Vorstoß von städtischer Seite findet bei den Beteiligten großen Zuspruch: Bei dem Auftakttreffen in der Stadthalle diskutieren die Beteiligten mögliche Lösungsansätze wie Standortwechsel für Altkleider- und Altglascontainer oder zusätzliche Informationsflyer.
Sonderkontrollen des KOD
„Wir müssen an ganz vielen Hebeln ansetzen“, betont die städtische Umweltreferentin Dr. Ann-Margret Amui-Vedel. Das soll durch eine noch engere Zusammenarbeit zwischen den städtischen Bereichen, der Abfallwirtschaft Ortenau, dem DRK-Kreisverband und ehrenamtlich engagierten Bürgern erfolgen, sind sich die Beteiligten rasch einig. Als erstes, konkretes Ergebnis dieses Treffens wird es Sonderkontrollen durch den Kommunalen Ordnungsdienst geben. In Zivil fahren sie die einzelnen Problemplätze, an denen wiederholt illegale Müllablagerungen festgestellt werden müssen, an. Zusätzlich soll geprüft werden, ob Altglas- und Altkleidercontainer an Orten aufstellen lassen, die besser einsehbar sind, um mögliche Verursacher abzuschrecken.
In regelmäßigen Abständen möchte sich die Gruppe erneut zusammensetzen und austauschen. Nach einer pandemiebedingten Pause kommt in diesem Jahr auch die AG Vermüllung wieder zusammen. In Zusammenarbeit unter anderem mit Kehler Schulen, Kindertageseinrichtungen und dem Einzelhandel wird hier das Hauptaugenmerk auf die Sensibilisierung von Kindern und Kunden gelegt.
Hinweise auf illegale Müllablagerungen
Um illegale Müllablagerungen im Stadtgebiet oder im Grünen zu reduzieren, ist der städtische Bereich Ordnungswesen auf Mithilfe aus der Bevölkerung angewiesen. Unter der E-Mail-Adresse polizeibehoerde@stadt-kehl.de können Bürger achtlose Abfallentsorgungen melden. Der Kommunale Ordnungsdienst geht diesen Hinweisen nach.
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