Das E-Auto vor der Stadthalle
Flexibel und klimafreundlich

Das Aufladen ist für die Nutzer schnell und einfach zu bewerkstelligen. | Foto: Stadt Kehl
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  • Das Aufladen ist für die Nutzer schnell und einfach zu bewerkstelligen.
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Kehl. Der Rekordsommer mit extremer Hitze und Trockenheit lässt erahnen, was im Zuge des Klimawandels auf Deutschland zukommt. Mitverantwortlich für die Erderwärmung ist die Verbrennung fossiler Energieträger, wie es beispielsweise beim Autofahren geschieht. Um eine möglichst klimafreundliche Fortbewegung zu fördern, hat sich die Stadtverwaltung dafür eingesetzt, ein Elektro-Auto in das Kehler Carsharing-Angebot aufzunehmen.

Dieses können die Carsharing-Mitglieder seit Mai für ihre Fahrten buchen. Mit einer Auslastung von knapp 20 Prozent ist die Nutzungsquote allerdings sehr gering – trotz einfacher Handhabung und einer Reichweite von bis zu 400 Kilometern greifen die meisten Mitglieder lieber auf die konventionellen Fahrzeuge zurück.

Die Mitgliedskarte an den Checkpoint halten, einsteigen, anschnallen, die Keycard in den Kartenschlitz stecken, den Startknopf drücken und schon kann es losgehen: Nahezu lautlos setzt sich der weiße Renault Zoe 400 in Bewegung. Bis auf die fehlenden Motorgeräusche gleitet das Elektroauto wie jeder andere moderne Automatikwagen durch die Straßen.

„Das Auto ist unheimlich praktisch für all diejenigen, die sich flexibel und dennoch möglichst klimafreundlich fortbewegen möchten“, findet die städtische Klimaschutzmanagerin Lea Unterreiner. Sie nutzt das Gefährt für Dienstfahrten, greift aber auch privat anstelle eines eigenen Wagens regelmäßig darauf zurück.

„Möglicherweise haben manche Nutzer Hemmungen, das E-Auto auszuprobieren, weil sie denken, dass die Handhabung komplizierter als bei einem konventionellen Auto ist“, erklärt sich Lea Untereiner die geringe Auslastung des Elektroautos. Dabei sei es genauso zu bedienen wie ein gewöhnlicher Automatikwagen – man müsse nur daran denken, es nach Abschluss der Fahrt wieder an die Ökostrom-Ladestation anzuschließen.

Einfache Handhabung – auch beim Aufladen

Dies sei für die Nutzer schnell und einfach zu bewerkstelligen, meint Lea Untereiner. Es funktioniert folgendermaßen: Auf der Keycard, die auch als Schlüssel dient und sich in der Mittelkonsole befindet, wird zur Öffnung der Ladeklappe an der Frontseite des Wagens das Steckersymbol gedrückt; alternativ kann die Ladeklappe auch durch einen Knopf im Auto geöffnet werden. Anschließend registriert sich der Nutzer mit der Tankkarte, die sich ebenfalls im Innern des Autos befindet, an der Ladesäule und verbindet das Ladekabel mit dem Auto. Weil das E-Auto selbstständig aufhört Strom zu beziehen, sobald der Ladevorgang beendet ist, muss der Fahrer  nicht wie bei früheren Modellen warten, bis das Auto wieder aufgeladen ist, um das Ladekabel zu entfernen.

Vorteile für Carsharing-Nutzer

„Wer wenig Auto fährt, kann nicht billiger fahren als mit dem Carsharing-Auto, weil im Nutzungspreis, der nach Stunden und gefahrenen Kilometern berechnet wird, bereits alle Fahrt- und Fahrzeugkosten enthalten sind“, weiß Lea Unterreiner. Wer Mitglied werde, habe zudem den Vorteil, auch die Carsharing-Fahrzeuge in anderen Städten buchen zu können. Das heißt, wenn jemand eine Reise mit der Bahn plant, kann er sich im Vorfeld bereits am Zielort ein Carsharing-Auto reservieren. In welchen Städten und an welchen Stellen Fahrzeuge verfügbar sind, ist unter www.carsharing.de nachzulesen.

Wer bereits bei einer anderen Carsharing-Organisation Mitglied ist, kann sich beim Kehler Anbieter Stadtmobil Südbaden als sogenannter Quernutzer registrieren lassen und hat dann auch Zugriff auf die Fahrzeuge in Kehl. Andersherum gilt: Stadtmobil-Südbaden-Mitglieder können Fahrzeuge anderer Organisationen nutzen, beispielsweise den Fuhrpark des Carsharing-Service Citiz Alsace in Straßburg. Innerhalb Deutschlands arbeitet Stadtmobil Südbaden mit 25 Partnerorganisationen zusammen.

Fünf Carsharing-Fahrzeuge in Kehl

Der weiße Renault Zoe 400 steht auf einem der speziell gekennzeichneten Stellplätze in der Rheinstraße auf Höhe der Stadthalle. Ladesäulen mit Ökostrom sind in Kehl nicht nur an der Stadthalle, sondern auch am Läger-Parkplatz, am Bahnhof und in Schneeflären zu finden, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Die anderen drei regulären Carsharing-Fahrzeuge stehen an der Ecke Friedrich-/Lessingstraße. Zusätzlich ist ein konventionelles Carsharing-Auto auf einem Stellplatz im vorderen Bereich des Schulparkplatzes in Kork stationiert. Im Sinne einer inklusiven Gemeinschaft ist es ein geräumiges Modell, in dem auch für Rollatoren oder Rollstühle Platz ist. Insgesamt sind damit fünf Carsharing-Fahrzeuge in Kehl verfügbar.

Carsharing-Anmeldung telefonisch und im Internet

Anmeldungen für das Carsharing werden telefonisch unter der Nummer 0761 23020 entgegengenommen. Die Anmeldeformulare können bereits im Vorfeld auf der Internetseite www.stadtmobil-suedbaden.de heruntergeladen werden. Nach einem persönlichen Gespräch, bei dem unter anderem eine Kopie des Führerscheins hinterlegt und die Anmeldegebühr in Höhe von 20 Euro hinterlegt werden muss, erhalten die Kunden eine Mitgliedsnummer und nach der Freischaltung des Zugangs ein Passwort sowie die Zugangskarte. Buchungen können nach erfolgter Anmeldung telefonisch oder über das Internet erfolgen. Eine Kaution von 200 Euro (Einzelperson) beziehungsweise 300 Euro (Haushalt) ist zu Beginn zu hinterlegen, kann jedoch nach einem Jahr Mitgliedschaft mit den Fahrtkosten verrechnet werden.

Nicht nur Privatpersonen, auch Unternehmen können Mitglied bei Stadtmobil Südbaden werden und die Autos für Dienstfahrten nutzen – so, wie es die Stadt Kehl seit dem Sommer 2011 macht: 75 Mitarbeiter der Stadtverwaltung und der Technischen Dienste buchen die Carsharing-Fahrzeuge regelmäßig.

Bildunterschriften:

E-Mobil:  

E-Mobil 2:

Das Aufladen ist für die Nutzer schnell und einfach zu bewerkstelligen. | Foto: Stadt Kehl
Klimaschutzmanagerin Lea Unterreiner nutzt das E-Auto für Dienstfahrten, greift aber auch privat anstelle eines eigenen Wagens regelmäßig darauf zurück. | Foto: Stadt Kehl

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