Verstärkung in der Lehre
Drei neue Professoren an der Hochschule Kehl
Kehl (st). Prof. Dr. Jörg Röber ist seit dem Sommersemester 2020 neuer Professor an der Fakultät II, Wirtschafts-, Informations- und Sozialwissenschaften, der Hochschule Kehl. Als Professor für Organisationsmanagement tritt Röber die Nachfolge von Prof. Dr. Joachim Beck an, der im vergangenen Sommer zum Rektor der selbigen Hochschule ernannt worden war.
„Die Hochschule Kehl ist als Hochschule für angewandte Forschung genau der richtige Ort, um Praxis und Theorie zu vereinen. Ich möchte mich dafür einsetzen, dass Forschung und Lehre einander ergänzen und befruchten, denn Theorien existieren nicht für sich selbst“, so der Professor. Zudem sei es ihm wichtig, dass Studierende neben dem fachlichen Wissen mehr und mehr ihre analytischen Fähigkeiten ausbauen, um Muster und Kausalketten zu erkennen. „Heutzutage reicht ein beschreibendes Wissen nicht mehr aus, da die Aufgaben und Komplexität einer Verwaltung rasant zunehmen. Wir brauchen Köpfe in der Verwaltung, die dazu in der Lage sind, einen Sachverhalt in seine Teile zu zerlegen, Muster darin zu erkennen sowie das eigene und fremdes Handeln zu reflektieren“, sagt Prof. Dr. Röber.
Er sehe darüber hinaus das Studium als die spannendste Zeit im Leben, da man hier seinen Blick öffnen sowie den Mut und das Interesse auf Neues entwickeln lerne. „Neben dem Organisationsmanagement möchte ich versuchen, meinen Studierenden die Angst vor Politik und der eigenen Präsenz nehmen. Es ist wichtig, dass Menschen mutig sind, ihre Meinung sagen und auch vertreten. Gerade in der Verwaltung brauchen wir Menschen, die Verantwortung übernehmen, sich zeigen, für etwas einstehen und sich vor allem nicht verstecken“, ergänzt der Professor.
Nach seinem Studium der Politik- und Verwaltungswissenschaften und Tätigkeiten als wissenschaftlicher Mitarbeiter sowie Studiengangsdirektor, promovierte Röber zum Thema grenzüberschreitende Zusammenarbeit am Bodensee, wechselte danach in die Praxis als Referent eines Oberbürgermeisters und stellte bis zu seinem Ruf an die Hochschule Kehl als Leiter der Stabstelle Digitalisierung die Weichen für die dortige Digitalisierungsstrategie.
Mathias Hong
Das Öffentliche Recht unterrichtet seit Anfang des Monats Prof. Dr. Mathias Hong an der Hochschule Kehl. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen Grund- und Menschenrechte und das Verfassungsrecht. Dieses Semester hält er die Vorlesungen Staats- und Europarecht, Grundlagen des Verwaltungsrechts und Beamtenrecht.
„Mein Ziel ist es neben der Vermittlung von fachlichen Inhalten, meine Studierenden zu guten Verwaltungsbeamten auszubilden, die sich des Amtseides bewusst bleiben, den sie bei ihrer Vereidigung geschworen haben, und ihn nach Kräften erfüllen. Sie sollen danach das Grundgesetz nicht nur achten, sondern es auch verteidigen – sich also aktiv für seine Verwirklichung einsetzen – und außerdem ‚Gerechtigkeit gegen jedermann‘ üben“, sagt Prof. Dr. Hong. Dazu gehöre auch eine grundsätzlich bejahende Haltung zur freiheitsschützenden Funktion des Rechts und des Rechtsstaats. „Im Idealfall kann ich den Studierenden vielleicht sogar eine gewisse Begeisterung für die wertentscheidenden Grundsatznormen der Verfassung mitgeben. Das Beamtentum ist eine sehr wichtige Institution, um den Rechtsstaat aufrechtzuerhalten. Dieses Bewusstsein möchte ich den Studierenden vermitteln“, so der Professor weiter.
Wie er mitteilt, lehrt Hong gerne: „An der Lehre fasziniert mich, dass man etwas von dem an andere weitergeben kann, was einen selbst besonders interessiert. Ich freue mich über die kleineren Vorlesungsgruppen in Kehl, denn so kann man sich viel intensiver mit den Studierenden austauschen, als das etwa häufig im Massenstudium Jura der Fall ist.“
Prof. Dr. Hong hat in Göttingen Jura und Politikwissenschaften studiert und nach seinem Referendariat in Berlin mit einem Promotionsstipendium seine juristische Doktorarbeit geschrieben. Mit seiner Frau und seiner damals noch kleinen Tochter ist er anschließend nach Karlsruhe umgezogen, wo er von 2005 bis 2008 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Bundesverfassungsgericht gearbeitet hat. Habilitiert hat sich Prof. Dr. Hong in Freiburg zum Thema „Der Menschenwürdegehalt der Grundrechte“. Bis zu seinem Ruf an die Hochschule Kehl hat der Professor Lehrstühle an den Universitäten Münster, Freiburg, Frankfurt und Gießen vertreten.
Sven Leif Erik Johannsen
Die juristische Lehre der Hochschule Kehl verstärkt seit Sommersemester 2020 Prof. Dr. Sven Leif Erik Johannsen. Der Professor wird zunächst das Ordnungs- und Planungsrecht, das Staats- und Europarecht sowie das Allgemeine Verwaltungsrecht lehren.
Der Professor hat sich an der Hochschule Kehl beworben, um seine beruflichen Erfahrungen und wissenschaftliche Expertise in die Lehre einzubringen und an die Studierenden weiterzugeben. „Den Studierenden möchte ich insbesondere vermitteln, dass juristische Tätigkeit im Unterschied zu anderen Disziplinen nicht vorrangig mit dem Erwerb von bloßem Wissen zu erlernen ist, sondern stattdessen ein Handwerk darstellt, welches auch in großem Umfang analytische Fähigkeiten erfordert“, sagt der Professor.
Es mache ihm darüber hinaus große Freude, die zu vermittelnden Lehrinhalte anhand konkreter Fälle mit den Studierenden zu besprechen und ihre Lösungsansätze und logisches Denken zu erkennen und zu fördern. Er fühle sich an der Hochschule bereits sehr wohl: „Ich habe im Rahmen meiner Probevorlesung wahrgenommen, dass an der Hochschule Kehl ein sehr gutes kollegiales und angenehmes Umfeld der Lehrenden untereinander besteht und die Studierenden sehr motiviert sind, sich auch mit komplexeren juristischen Fragen auseinanderzusetzen sowie ihre persönlichen Ziele mit den erworbenen Fähigkeiten zu verwirklichen. Dies möchte ich mit meiner Arbeit an der Hochschule gerne bestmöglich unterstützen.“
Prof. Dr. Johannsen hat an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Jura studiert und promoviert. Während seiner Referendarzeit war er unter anderem an der Forschungsstelle für Transnationales Wirtschaftsrecht (TELC) sowie am Institut für Wirtschaftsrecht in Halle tätig. Danach war er langjährig Rechtsanwalt in verschiedenen international tätigen Wirtschaftskanzleien in Düsseldorf und Köln. Hierbei lag ein Schwerpunkt auf der Beratung von Versorgungs- und Industrieunternehmen sowie der öffentlichen Hand im Energiesektor. Auf dem wissenschaftlichen Gebiet ist er unter anderem Mitautor des Praxiskommentars zum Energiewirtschaftsgesetz und des Kölner Kommentars zum Kartellrecht.
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