Ein Neubau und zwei Sanierungen
Drei Brücken für Kehl
Kehl (st). Die Stadt Kehl ist um eine Brücke reicher. Zum Jahresende konnte ein Neubau fertiggestellt werden, der die Johann-Georg-Zuflucht-Straße in Kork über den Plauelbach hinweg verlängert, um das Baugebiet „Lummertskeller IV“ zu erschließen. Damit reiht sich die Brücke ein in die Brückenprojekte, die der städtische Bereich Tiefbau in diesem Jahr erfolgreich zu Ende geführt hat. Weitere bereits abgeschlossene Baustellen waren der Durchlass am Kronenhof und die erneuerte Brücke in Leutesheim.
Die Fertigstellung der Plauelbach-Brücke kommt einem Startschuss gleich: In seiner vorletzten Sitzung des Jahres hat der Gemeinderat die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet „Lummertskeller IV“ vergeben. Künftig wird das neue Brückenwerk in Kork die beiden Enden der Johann-Georg-Zuflucht-Straße über den Plauelbach hinweg verbinden. Die Baukosten für den Überbau mit Fertigteilen und Ortsbetonergänzung belaufen sich auf rund 330.540 Euro. Neben einer 5,50 Meter breiten Fahrbahn führen sogenannte Kappen als Gehwege über die Brücke. Das Bauwerk ist für die Erschließung des Wohngebiets unumgänglich. „Interessant bei den Brücken über den Plauelbach und den Gieselbach ist die gewässerbettschonende Gründungsart“, erläutert Hans-Jürgen Schneider, Leiter des Bereichs Tiefbau, Grünflächenmanagement, Betriebshöfe bei der Stadt. Am Plauelbach in Kork gilt der Untergrund als schlecht tragfähig mit einem hohen Grundwasserstand. Deshalb hat der Bereich Tiefbau der ausführenden Firma vorgegeben, sogenannte Großbohrpfähle mit einem Durchmesser von knapp einem Meter einzusetzen und die Brücke im wahrsten Wortsinn über Wasser zu halten.
Ähnlich ist der Tiefbau auch bei der Brückensanierung in Leutesheim vorgegangen. An dieser Stelle wird die Rheinauer Straße überbrückt. Weil bei einer Überprüfung der nach dem Bach benannten Altgieselbachbrücke erhebliche Mängel zutage traten, musste sie einem Ersatz weichen. Im Sommer wurde die Brücke abgebrochen und anschließend neugebaut. Der neue Überbau besteht aus einer Stahlbeton-Konstruktion mit seitlichen Kappen. Stahlgeländer dienen der Absturzsicherung. Nun können Autofahrer und Passanten den Gieselbach wieder bedenkenlos überqueren. Die Kosten für den Brückenneubau belaufen sich auf rund 220 000 Euro. Gefördert wurde die Maßnahme durch den kommunalen Sanierungsfonds Brücken des Landes Baden-Württemberg.
An der Kronenhofstraße verbindet die Brücke selbige mit dem Wanderparkplatz am Gemeindewald. Weil das Bauwerk jedoch als einsturzgefährdet galt, wurde es im Juli durch einen Durchlass im Maulprofil ersetzt. Das bedeutet: Ein Bogen, der einem geöffneten Fischmaul ähnelt, lässt das Wasser des Altrheins durchfließen und verstärkt gleichzeitig den Überweg für Fußgänger und Fahrzeuge. „Das ist eine kostengünstige und langlebige Alternative zu den konventionellen Brückenbauten dieser Größenordnung“, erläutert Paul Fossua vom städtischen Bereich Tiefbau. Hier lagen die Baukosten rund 127 000 Euro. Nun kann der Verkehr an den drei Stellen wieder problemlos rollen.
Bildunterschrift „Plauelbachbrücke“: Noch führt die neue Brücke in Kork ins Nichts. Im Anschluss an die Fertigstellung des Brückenbauwegs soll hier jedoch die Johann-Georg-Zuflucht-Straße verlängert werden.
Bildunterschrift „Durchlass Kronenhof“: Ein Durchlass im Maulprofil nennt sich die Herangehensweise am Kronenhof. Die Öffnung aus Wellstahlrohren soll an einen Fischmund erinnern.
Bildunterschrift „Altgieselbachbrücke“: Aufgrund erheblicher Mängel musste die ursprüngliche Brücke über den Gieselbach abgebrochen und neugebaut werden.
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