Bildungskoordinatorin sorgt für Chancengleichheit
Aurore Wenner setzt Bildungskonzeption der Stadt Kehl um
Kehl (st). Bildungskoordinatorin Aurore Wenner setzt sich im Auftrag der Stadtverwaltung fortan für bessere Bildungsbedingungen, Chancengleichheit und vielfältige Bildungsmöglichkeiten ein. Ihre 50-Prozent-Stelle wurde eigens geschaffen, um die Bildungskonzeption nachhaltig umzusetzen, welche 2017 im Rahmen eines Bürgerbeteiligungsprozesses erarbeitet worden ist.
„Jetzt kann ich das Recht auf Bildung für alle in einem noch breiteren Umfang gestalten und fördern“, freut sich Aurore Wenner. Denn als städtische Integrationsbeauftragte hat sie während der vergangenen beiden Jahre bereits die Integrationsfaktoren Bildung, Ausbildung und Eingliederung für Kehler Flüchtlinge koordiniert. Mithilfe der Erfahrungen, die sie dabei gesammelt hat, wolle sie nun die Zukunftschancen aller Kehlerinnen und Kehler verbessern, unabhängig von deren Herkunft oder sozialem Milieu, sagt die 41-Jährige. Konkret konzentriere sie sich vor allem darauf, niedrigschwellige und barrierefreie Bildungsangebote für jede Altersklasse zu schaffen und die Übergänge von Kindertageseinrichtungen in Schulen sowie von Schulen ins Berufsleben oder Studium zu erleichtern. Auch den Wiedereinstieg für Arbeitslose oder Mütter und Väter nach der Elternzeit möchte sie fördern.
„In Zusammenarbeit mit der Gemeinwesenarbeit Kreuzmatt, dem Förderverein Kehl-Kreuzmatt, den städtischen Integrationsbeauftragten sowie ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern wird in der Villa RiWa eine Lernwerkstatt aufgebaut“, nennt Aurore Wenner eines der ersten Projekte, mit dem sie sich im Rahmen ihrer neuen Stelle beschäftigt. Dort sollen voraussichtlich ab November Schülerinnen und Schüler ab der fünften Klasse kostenlose Hilfe bei den Hausaufgaben erhalten. Dabei werde den Kindern und Jugendlichen auch selbstorganisiertes Lernen nähergebracht, damit sie eventuelle Lernschwierigkeiten überwinden können.
Darüber hinaus wolle sie Kehl als weiteren Standort des bundesweiten Mentorenprogramms „Balu und Du“ etablieren, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadtverwaltung. Dabei übernehmen junge Erwachsene zwischen 17 und 30 Jahren ein Jahr lang die individuelle Patenschaft für ein Grundschulkind. Die Idee basiert auf der Geschichte des ungleichen Freundespaares Balu und Mogli aus „Das Dschungelbuch“: „Balu erklärt seinem Schützling die Welt, hat immer ein offenes Ohr und zeigt, wie man mit schwierigen Situationen fertig wird“, erklärt Aurore Wenner. Solch eine Bezugsperson sei für Kinder und deren Entwicklung sehr wichtig. In Kooperation mit der Hochschule könnten Studierende im Rahmen eines Moduls diese Aufgaben übernehmen und dabei nicht nur Kindern helfen, sondern auch soziale Kompetenzen entwickeln.
Erfahrungen für ihre neuen Aufgaben als Bildungskoordinatorin hat die 41-Jährige in ihrem bisherigen Berufsleben nicht nur als städtische Integrationsbeauftragte sammeln können: Die gebürtige Straßburgerin, die seit 2012 in Kehl lebt, ist Wirtschaftspsychologin und Mediatorin und hat bereits als deutsch-französische Projektleiterin und Bildungskoordinatorin bei Bildungszentren und einem Verband für Beschäftigung in Frankreich gearbeitet.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.