Kultige Kinostühle zu verkaufen
Spendenaktion zu Gunsten von Trostjanez
Haslach (ds). Der Kinosaal Rio in Haslach wird im August mit neuen Stühlen ausgestattet. Einfach wegwerfen wollen die Betreiber die kultigen Sessel aber nicht, weshalb sie sie an Selbstabholer verkaufen und den kompletten Erlös an die Ukraine-Hilfe Trostjanez spenden.
Zwei verschiedene Kinostühle
Die Ausbauaktion startet am Donnerstag, 28. Juli. Bis zum 6. August können zwei verschiedene Modelle erworben werden: Stuhl A stammt aus dem Jahr 1959 und wurde 1987 neu gepolstert. Insgesamt 120 Stück stehen davon zum Verkauf. Von Stuhl B aus dem Jahr 1987 gibt es insgesamt 156 Exemplare. Verkauft werden immer mindestens drei aneinandergereihte Stühle, selbstverständlich können auch mehr gekauft werden. Pro Stuhl fallen 25 Euro als Kaufpreis an. "Die Stühle aus den hinteren drei Reihen stehen nicht zum Verkauf. Hier betreiben wir Upcycling", erklärt Clarissa Geißler, von der Curt Prinzbach Kinobetriebe GmbH. Für die Aktion wird um Anmeldung an E-Mail rio.scala@t-online.de oder unter Telefon 0151/23714098 gebeten.
Der komplette Erlös wird an Ukraine-Hilfe Trostjanez gespendet. Mit dieser Gemeinde unterhält Hofstetten seit 2019 eine Kommunalbeziehung. Trostjanez zählt 8.500 Einwohner, verteilt auf 17 Dörfer. "Seit Kriegsbeginn haben wir mehrere Hilfstransporte - Arznei, Medikamente, Lebensmittel, Babynahrung, Hygieneartikel - organisiert, um humanitäre Unterstützung für die Zivilbevölkerung zu leisten. Zwischenzeitlich mussten bis zu 1.000 Kriegsvertriebene zusätzlich untergebracht und versorgt werden", berichtet Geißler. Der ukrainische Bürgermeister Mykhailo Tsykhuliak war Anfang Juli in Hofstetten, um einen ukrainisch-deutschen Freundschaftsvertrag zu unterzeichnen - "der erste seiner Art seit Kriegsausbruch, der erste im Ortenaukreis überhaupt", so Clarissa Geißler.
Aufbau einer Klinik
Aktuell wird in Trostjanez eine Klinik aufgebaut, die bis Jahresende 450 Menschen versorgen soll. Die Nationalregierung Kiews hat mitgeteilt, dass zunächst 150 Kinder kommen sollen. "Diese sollen alle aus der Ostukraine, aus der umkämpften Region Charkiv kommen. In der Klinik werden vorrangig Menschen behandelt, die aufgrund des Kriegs psychosomatisch betreut werden müssen. Die Inbetriebnahme erfolgt in den nächsten drei Wochen. Staatliche Gelder zur Unterstützung gibt es hierfür nicht", erläutert Geißler.
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