Berufsberatung wird an den Schulen groß geschrieben
Vor allem der persönliche Kontakt mit Vertretern aus der Praxis ist gefragt

Auch am Gymnasium spielt die Berufsvorbereitung ein wichtige Rolle – so wie hier am Hausacher Robert-Gerwig-Gymnasium.  | Foto: cao
  • Auch am Gymnasium spielt die Berufsvorbereitung ein wichtige Rolle – so wie hier am Hausacher Robert-Gerwig-Gymnasium.
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Kinzigtal (bos). Viele junge Menschen verlassen die Schule, ohne genau zu wissen, wie es weitergehen soll. Oft fehlt eine konkrete Vorstellung von vorhandenen Fähigkeiten und möglichen Berufen. Damit die Absolventen eine Orientierung bekommen, verschaffen Schulen mit Veranstaltungen zur Berufsvorbereitung Klarheit.

Ein gelungener Übergang von Schule zu Beruf ist auch den Lehrkräften an der Realschule Wolfach wichtig. "Die Berufsorientierung ist ein zentraler Baustein unseres Schulprofils. Gerade in den letzten Jahren konnten viele Partnerschaften mit außerschulischen Partnern und Institutionen geschlossen werden", erklärt der Lehrer Daniel Metzger. An der Schule finden zahlreiche Angebote von der achten bis zur zehnten Klasse statt. Dabei wird unterschieden zwischen Pflichtprogrammen und solchen, die auf einer freiwilligen Teilnahme beruhen. Zu ersteren gehört in der achten Klasse beispielsweise die Teilnahme an einem Betriebsknigge-Kurs. Auf freiwilliger Basis findet etwa ein Informationsabend für Eltern und Schüler mit Vertretern unterschiedlicher Firmen und Auszubildenden statt. Konkreter wird es dann in der neuen Klasse. Hier sind beispielsweise eine Praktikumswoche sowie eine Teilnahme an der Berufsinfomesse in Offenburg Pflicht. Zudem besucht ein Berufsberater den Unterricht. "Zu den freiwilligen Veranstaltungen zählt unter anderem die Teilnahme an Informationsmessen. In der zehnten Klasse werden dann freiwillige Orientierungsveranstaltungen angeboten", erklärt Metzger, um eine Auswahl der Veranstaltungen zu nennen.

Auch am Bildungszentrum Haslach ist das Angebot groß. "Hier sind zunächst einmal die großen Unterrichtseinheiten 'BORS', Berufsorientierung an der Realschule, und 'OIB', Orientierung in Berufsfeldern, zu nennen", erklärt die Monika Simpson, Lehrerin am Bildungszentrum Haslach. Dies ändert sich nun allerdings mit dem neuen Bildungsplan, da sich beides auf den alten bezieht. "Daneben werden ab der siebten Klasse viele weitere Aktivitäten und Veranstaltung rund um die Berufsorientierung angeboten", so Simpson. Dazu zählt neben Praktika an der Werkrealschule (WRS) und der Realschule (RS) auch das Bewerbungstraining mit Personalexperten der Bildungspartner. Außerdem gibt es Ausbildungsbotschafter, die in die achte Klasse der WRS und die neue Klasse der RS kommen. Auch eine Beratung bei der Agentur für Arbeit sowie eine Berufseinstiegsberatung für die Schüler der WRS finden statt. Hinzu komme zahlreiche weitere Maßnahmen, die die jungen Leute unterstützen. "Die Schüler schätzen vor allem die vielen Kontaktmöglichkeiten mit den Firmen der Region, die hohe Anzahl an Praktikumstagen und die Einzelberatungen durch die Berufsberaterin von der Agentur für Arbeit", berichtet Simpson.

Ähnliche Erfahrungen hat auch Michael Fritz, Schulleiter am Hausacher Robert-Gerwig-Gymnasium gemacht. Bei den allgemeinbildenden Gymnasien stünden zwar eher das Abitur und ein Studium im Vordergrund, "in der Realität spielt die Berufsvorbereitung bei uns aber eine große und wichtige Rolle", so Fritz. Dabei nennt er zunächst das einwöchige "BOGY"-Praktikum. Auch ein Besuch beim Berufsinformationszentrum und ein Gespräche mit einem Berufsberater der Agentur für Arbeit in der Schule stehen auf dem Programm. Zudem arbeitet man eng mit Firmen aus der Region, sogenannten Bildungspaten, zusammen. Hier wird beispielsweise ein Bewerbungstraining angeboten oder Auszubildende und Personaler kommen aus den Firmen, um zu berichten. "Das kommt sehr gut an", erklärt Fritz. "Es ist etwas anderes, ob der Lehrer etwas erzählt oder die Schüler mit jemandem aus der Praxis reden können."

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