Erhöhte Pegel durch Regen und Schneeschmelze
Hochwasserschutzmaßnahmen im Kinzigtal

Durch Regen und Schneeschmelze drohen Hochwasser – so wie hier an der Kinzig bei Steinach.  | Foto: cao
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Kinzigtal (bos). Gleich zu Beginn des Jahres, am 4. Januar, hielt das Hochwasser die Region in Atem. Und auch in dieser Woche führen Regen und Schneeschmelze zu erhöhten Pegeln. In Haslach, Hofstetten und Steinach ist es Aufgabe des Zweckverbands "Hochwasserschutz Raumschaft Haslach", den Hochwasserschutz für die Kommunen zu gewährleisten. Wir haben uns nach dem aktuellen Stand in den einzelnen Kommunen erkundigt.

"Bereits in den Vorjahren wurden in Haslach einige Maßnahmen zum Hochwasserschutz ergriffen", erklärt Martin Schwendemann von Seiten der Stadt Haslach. "In Bollenbach stehen aktuell Gelder in Höhe von 1,1 Millionen Euro bereit. Entstehen sollen sogenannte 'Lokale Hochwasserschutzmaßnahmen', also kein Rückhaltebecken. Der Baubeginn ist noch für dieses Jahr geplant. Haslach ist gut geschützt, Becken und 'Mäuerle' funktionieren. Das Becken Richtung Mühlenbach wurde seit Inbetriebnahme 2014 drei Mal eingestaut, das Becken gen Hofstetten zwei Mal seit der Inbetriebnahme im Jahr 2015. Insgesamt wurden für den Schutz Haslachs neun Millionen Euro in lokale Hochwasserschutzmaßnahmen, das Rückhaltebecken Ost und das Rückhaltebecken West gesteckt", berichtet Martin Schwendemann. 

"Nach den Hochwasserkatastrophen von 2006 und 2008 war es nötig, das Hofstettener Dorfgebiet zu schützen", erklärt Bürgermeister Henry Heller. "Wir haben in ein vollautomatisches Rückhaltebecken und Schutzmaßnahmen investiert. Insgesamt belaufen sich die Kosten für die Maßnahmen auf sechs Millionen Euro." So habe ein HK100-Schutz erreicht werden können. Mit diesem könne einem Hochwasser standgehalten werden, wie es in 100 Jahren einmal vorkommt. "Aktuell sind wir gut geschützt und keine weiteren Maßnahmen notwendig", so Heller, der der gegenwärtigen Wetterlage daher relativ entspannt entgegen sieht. 

Anders sieht es in Steinach aus. Hier befindet man sich gerade in der letzten Phase des Planfeststellungsverfahrens für ein Hochwasserrückhaltebecken (HBR). Für die Dauer der Maßnahme stehen im Haushalt des Zweckverbands 6,2 Millionen Euro bereit. "Im Februar wird noch ein Erörterungstermin stattfinden, danach erwarten wir den Planfeststellungsbeschluss", erklärt Steinachs Bürgermeister Nicolai Bischler. "Sobald dieser vorliegt, werden wir beim Regierungspräsidium einen Antrag auf vorzeitige Besitzeinweisung stellen, da wir für eines der erforderlichen Grundstücke keine Einigung mit den Eigentümern erzielen konnten."  

Sollte es aktuell zu einem Hochwasser kommen, gelte es zu verhindern, dass das Wasser das Dorf erreicht, so der Bürgermeister. Die Freiwillige Feuerwehr Steinach überwache im Hochwasserfall den Stand des Kinzigpegels an bestimmten Wehren und Brücken. In Welschensteinach werde der Wasserpegel des Welschensteinacher Bachs entlang der L103 von der Freiwilligen Feuerwehr Welschnsteinach überwacht. Und wie sieht die Zukunft aus? "Nach Abschluss der Bauarbeiten, Es wird mit etwa zwei Jahren gerechnet, sind wir sicher ein großes Stück weiter, auch wenn es keinen 100-prozentigen Schutz vor Hochwasser gibt. Das geplante HRB bietet einen Schutz vor einem 30-jährigen Hochwasser. Falls alles optimal verläuft, können wir im Herbst 2018 mit der Baumaßnahme beginnen", erklärt Bischler.  

Aktuelle Wasserstands- und Abflussvorhersagen für rund 100 Pegel veröffentlicht die Hochwasserzentrale der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württembergunter unter www.hvz.baden-wuerttemberg.de.

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