„Médaille du Traité de l’Élysée“
Generalkonsul ehrt Sören Fuß
Haslach Der französische Generalkonsul in Baden-Württemberg, Gaël de Maisonneuve, ehrte im Rahmen einer kleinen, sehr würdigen Feierstunde im Rathaus Sören Fuß. Dieser erhielt aus den Händen des Generalkonsuls die „Médaille du Traité de l’Élysée“ – eine besondere Auszeichnung für dessen Verdienste um die deutsch-französische Freundschaft und die europäische Idee.
Deportiertentreffen
Gaël de Maisonneuve, der seit September 2022 als Generalkonsul in Stuttgart tätig ist, hatte Haslachs Gedenkstätte im August 2024 besucht, zusammen mit Pierre Caudrelier, pensionierter Major und langjähriger Vorsitzender der Deutsch-Französischen Gesellschaft der Region Zollernalb, der Haslachs Gedenkstätteninitiative seit Jahren verbunden ist.
In seiner sehr persönlich gehaltenen Laudatio anlässlich der Übergabe der Auszeichnung betonte Gaël de Maisonneuve das unermüdliche Engagement von Sören Fuß, seine langjährigen Recherchen und die acht Deportiertentreffen, die zusammen mit der 1998 installierten Gedenkstätte „Vulkan“ dazu beigetragen haben, die schmerzhaften Wunden der Vergangenheit nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Besonders die persönlichen Kontakte von Sören Fuß und seiner Frau Christel zu den damals noch lebenden Deportierten und heute zu 45 Familien und Nachfahren der Opfer hinterließen ein reiches und wichtiges Erbe, das er mit der Verleihung der Medaille würdigen möchte. „Man braucht Seelengröße für eine solche schwierige Arbeit, deren Erfolg und Bedeutung unbestreitbar ist“, so der Generalkonsul.
Versöhnung
Haslachs Bürgermeister Philipp Saar schloss sich den berührenden Worten laut Pressemitteilung gerne an. „Der unermüdlicher Einsatz von Sören Fuß für Erinnerung und Versöhnung verdient höchsten Respekt. Gerade in der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, Zeichen der Völkerverständigung zu setzen“, so Haslachs Stadtoberhaupt.
Sören Fuß bedankte sich für die Ehrung und betonte, dass die emotionalen Erlebnisse bei Besuchen ehemaliger Häftlinge ihm unvergessen bleiben werden. Die Freundschaft, Herzlichkeit und Dankbarkeit, die er dabei erfahren durfte, gingen einher mit der Versicherung, dass sie die Gedenkstättenarbeit als wichtige Aussöhnung empfanden, die geholfen habe, ihre Traumata aus der schrecklichen Zeit zu überwinden. Dies sei vielleicht mit der wichtigste Aspekt der Gedenkstättenarbeit.
„Médaille du Traité de l’Élysée“
Wie die Stadt Haslach informiert, bezieht sich die Medaille auf die Unterzeichnung des deutsch-französischen Freundschaftsvertrags am 22. Januar 1963 durch Bundeskanzler Konrad Adenauer und Päsident Charles de Gaulle im Élysée Palast. Dieses Dokument gilt als grundlegendes Abkommen der deutsch-französischen Zusammenarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg; die Medaille rekurriert darauf. Sie wird vom Generalkonsul an verdiente Persönlichkeiten verliehen.
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