Bachläufe werden für das Hochwasser optimiert
Haslach/Hofstetten. Das Regierungspräsidium Freiburg fördert den Ausbau des Talbachs in
Hofstetten und des Hofstetter und Mühlenbacher Talbachs sowie
Klosterbachs in Haslach durch finanzielle Zuschüsse: In die Hofstetter
Baumaßnahme fließen 476.000 Euro, die Projekte in Haslach erhalten
insgesamt 1,05 Millionen Euro aus dem Landeshaushalt.
Der Gewässerausbau verbessert das Abflussvermögen in den Bächen, damit sie
im Hochwasserfall mehr Wasser ableiten können. Dabei geht es in beiden
Ortslagen im Wesentlichen um Gewässeraufweitungen oder Sohlvertiefungen.
Außerdem werden niedrige Deiche und Ufermauern zum Schutz der Anlieger
sowie zwei Brücken neu gebaut. Weil bei der Tieferlegung der
Gewässersohle verschiedene Schwellen im Bachbett durch „raue Rampen“
ersetzt werden – das sind steilere Gefällestrecken mit naturnaher
Struktur – wird auch die Durchgängigkeit für Lebewesen erleichtert und
die ökologische Wertigkeit verbessert.
Die wasserrechtliche Zulassung durch das Landratsamt Ortenaukreis liegt vor, so dass der
Zweckverband Hochwasserschutz im nächsten Jahr mit dem Ausbau beginnen
und ihn 2015 abschließen wird. Die Baukosten betragen 1,5 Millionen Euro
in Haslach und 680.000 Euro in Hofstetten, die Zuschüsse decken somit
jeweils rund 70 Prozent der Kosten. Diese Gewässerausbauten sind
Bestandteil des umfassenden Hochwasserschutzkonzeptes, das die Stadt
Haslach und die Gemeinde Hofstetten nach dem gravierenden Hochwasser am
1. September 2008 erstellt haben. Damit wurde bestätigt, dass Teile von
Hofstetten und Haslach schon durch ein fünf- bis zehnjährliches
Hochwasser gefährdet sind.
Als zweckmäßigste und wirtschaftlichste Lösung hat das beauftragte Ingenieurbüro Wald + Corbe
eine Hochwasserschutzkonzeption mit mehreren Hochwasserrückhaltebecken
entwickelt. Demnach sind drei Becken am Hofstetter Talbach oberhalb
Hofstetten, am Hofstetter Talbach westlich von Haslach und in
Haslach-Ost am Mühlenbacher Talbach. Diese Becken werden derzeit gebaut.
Die beiden ersten werden im nächsten Jahr betriebsbereit sein, das
letztere in 2015.
Weil der üblicherweise angestrebte 100-jährliche Hochwasserschutz allein mit den Hochwasserrückhaltebecken unverhältnismäßig aufwändig gewesen wäre, sieht das Konzept auch die jetzt vom Land geförderten lokalen Ausbauten an den genannten Gewässern
beziehungsweise dem Klosterbach vor. Damit wird nur etwa sieben Jahre
nach dem Hochwasser von 2008 das erforderliche Schutzkonzept umgesetzt
sein. „Der Zweckverband Hochwasserschutz der Raumschaft Haslach wird
dann bei Baukosten von etwa 15 Millionen Euro von einer Förderung von
über 10 Millionen Euro profitiert haben“, so Matthias Groteklaes vom
Regierungspräsidium Freiburg.
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