Bürgerbegehren gegen Arkaden-Verglasung
Widerstand gegen Rathaus-Umbau

Gegen die Planung, die offenen Arkaden am Rathaus Gengenbach zu verschließen, wurde nun ein Bürgerbegehren gestartet.  | Foto: gro
  • Gegen die Planung, die offenen Arkaden am Rathaus Gengenbach zu verschließen, wurde nun ein Bürgerbegehren gestartet.
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Gengenbach (gro) Der Rathaus-Umbau in Gengenbach sorgte in den vergangenen Wochen für reichlich Diskussionsstoff in der Stadt. Hauptkritikpunkte waren die zusätzlichen Gauben, die einem historischen Bild folgend wieder angebracht werden sollen, damit die unter dem Dach entstehenden Büros auch Tageslicht haben. Aber auch der Plan, den Arkadengang des historischen Rathauses zu verglasen, damit ein Foyer entsteht, gefällt nicht allen Bürgern. Der Gengenbacher Gemeinderat stimmte den Umbauplänen in seiner Sitzung am 24. Januar zu. Damit schien das Thema vom Tisch zu sein, doch nun regt sich Widerstand in der Gengenbacher Bevölkerung dagegen.

Erste Unterschriften

Es wurde ein Bürgerbegehren angestoßen und schon im Laufe der Woche die ersten Unterschriften gegen den Plan, die offenen Arkaden zu verschließen, gesammelt. Auch am Samstag warben die Initiatoren des Bürgerbegehrens für ihre Sache auf dem Marktplatz. "Damit geht das mediterrane Flair des Rathauses verloren", sagt Michael Roth, einer von drei Vertrauensleuten des Bürgerbegehrens "Nein zur Verglasung der Arkaden vom Gengenbacher Rathaus". "Die Offenheit, die in der Architektur des Gebäudes zum Ausdruck kommt, wird vollkommen vernichtet." Bisher symbolisiere das Gebäude Bürgernähe und Öffentlichkeit, nach der Verglasung würde der Baukörper verschlossen und abweisend wirken, heißt es weiter. "Aus einem Bürgerbau wird ein Palast, eine Residenz entstehen, worin sich der Fürst vom einfachen Volk abschottet", formuliert Roth überspitzt.
Ein weiterer Punkt, der den Initiatoren wichtig ist: Die Vereine würden die Arkaden bei Veranstaltungen nutzen. Die Taschen der Musiker stünden dort während des Konzertes, die Schauspieler würden sich dort umziehen und auf ihren Auftritt warten. Jürgen Stumpfhaus, mit Eduard Hügel ebenfalls Vertrauensperson, sagt: "Ob an der Fasend, bei der Kräuterbüschelweihe oder bei Trauungen ist der zum Marktplatz offene Bogengang ein von allen geliebter Versammlungs- und Aufenthaltsort. Und das soll er auch bleiben." Der offene Arkadengang gehöre für die Gengenbacher zum Leben.

Sechs Wochen haben die Initiatoren des Bürgerbegehrens Zeit, um die notwendige Anzahl von Unterschriften zu sammeln. "Drei Monate nach der Entscheidung im Gemeinderat müssen wir die erforderliche Anzahl der Unterschriften vorweisen", so Roth. Mindestens sieben Prozent der Bürger müssen unterzeichnet haben, damit ein Bürgerbegehren beantragt werden kann.

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