Neubau in Gengenbach
Spatenstich für Integrierte Leitstelle Ortenau

- Architekt Walter Schätzler, Dezernent Reinhard Kirr, Dezernentin Ulrike Karl, Landrat Thorstern Erny, Bürgermeister Sven Müller, Klaus Zapf (DRK), und Kreisbrandmeister Bernhard Frei (v. li.)
- Foto: Kai Hockenjos/ Ortenaukreis
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Gengenbach (st) Mit einem symbolischen ersten Spatenstich haben am Montagnachmittag die Bauarbeiten für den Neubau der Integrierten Leitstelle Ortenau (ILS) am Gesundheitscampus Gengenbach offiziell begonnen. Landrat Thorsten Erny sprach von einem „bedeutsamen Tag für den Ortenaukreis“. „Der erste Spatenstich markiert den Startschuss für eines der wichtigsten Bauprojekte unserer Sicherheitsinfrastruktur im Kreis“, erklärte Erny. Die neue Leitstelle werde als zentraler Pfeiler der Gefahrenabwehr dienen und die Sicherheitsarchitektur der Region nachhaltig stärken.
Zentraler Pfeiler der Gefahrenabwehr
Der Spatenstich erfolgte im Beisein zahlreicher Vertreter aus Kreispolitik, Verwaltung, Feuerwehr, Rettungsdienst und Planung – darunter Gengenbachs Bürgermeister Sven Müller, Fraktionsvorsitzende und Kreisräte, Mitglieder des Gengenbacher Gemeinderats, Verantwortliche aus dem Landratsamt sowie Partnerorganisationen wie das Deutsche Rote Kreuz und der Ortenauer Kreisfeuerwehrverband.
Ihre Anwesenheit unterstreiche den hohen Stellenwert, den das Projekt für die Region besitze. „Schon heute koordiniert die ILS jährlich über 200.000 Notrufe – Tendenz steigend. Der bisherige Standort in Offenburg war räumlich und technisch an seine Grenzen gestoßen, sodass ein Neubau unverzichtbar wurde. Mit dem modernen Leitstellen-Komplex in Gengenbach werden nun die Voraussetzungen geschaffen, um dem wachsenden Einsatzaufkommen gerecht zu werden und auch künftige Herausforderungen meistern zu können“, betonte Landrat Erny. Gleichzeitig würden die ILS und das bisher separat in Offenburg untergebrachte Amt für Brand- und Katastrophenschutz unter einem Dach zusammengeführt, was kürzere Wege und eine engere Zusammenarbeit im Ernstfall ermögliche.
Kürzere Wege im Ernstfall
Der Landrat betonte die Bedeutung einer modernen Infrastruktur für eine leistungsfähige Gefahrenabwehr: „In Notlagen zählt jede Sekunde. Unsere Bürgerinnen und Bürger verlassen sich darauf, dass Feuerwehr und Rettungsdienst im Ernstfall schnell zur Stelle sind – und dafür bildet eine moderne Leitstelle das Herzstück.“ Besonders hob er auch die enge Zusammenarbeit mit den beteiligten Partnern hervor: „Ein Projekt dieser Größe und Tragweite gelingt nur, weil alle an einem Strang ziehen. Am Ende war allen klar: Es geht um die Sicherheit der Menschen in unserem Landkreis – und dafür lohnt es sich, gemeinsam zu investieren.“
Gengenbachs Bürgermeister Sven Müller würdigte das Projekt auch mit Blick auf die städtebauliche Entwicklung: „Mit der ILS wird die Entwicklung des ehemaligen Areals des Klinikums Gengenbach zu einem modernen Pflege-, Gesundheits-, Rettungs- und Einsatzzentrum vervollständigt. Durch diese Investition in den Standort Gengenbach wird die Sicherheit als zentraler Bestandteil der Daseinsvorsorge im Ortenaukreis sinnvoll und nachhaltig ausgebaut. Ich freue mich, neben dem Baugrund auch den Menschen neben einer guten Verkehrsanbindung über die B33 oder den Bahnhof weitere gute Rahmenbedingungen für ein erfolgreiches Arbeiten in Gengenbach bieten zu können und freue mich schon heute auf die Aufnahme des Wirkbetriebs“, so Müller.
Gute Verkehrsanbindung
Der Neubau setze auch architektonisch und ökologisch Maßstäbe, erklärte Architekt Walter Schätzler. So füge sich der viergeschossige, schlank konzipierte Baukörper harmonisch in den Gesundheitscampus ein und nutze die vorhandene Tiefgarage mit. Große Fensterfronten, grünlich schimmernde Holzelemente an der Fassade und begrünte Dachflächen schafften eine moderne und naturnahe Gestaltung. Barrierefreiheit, Aufenthaltsqualität und Energieeffizienz stünden ebenso im Fokus wie technologische Ausstattung auf dem neuesten Stand. Errichtet werde der Neubau nach dem Effizienzhaus-40-Standard, mit Photovoltaikanlage, innovativer Geothermie-Wärmepumpe und redundanter IT-Infrastruktur, die maximale Ausfallsicherheit garantiere. Im 3. Obergeschoss entstehe der neue Leitstellensaal mit deutlich mehr Disponentenplätzen als bisher – und Ausbaureserve für zukünftige Anforderungen.
25 Millionen Euro Investitionssumme
Insgesamt flössen über 25 Millionen Euro in das Projekt, die der Ortenaukreis gemeinsam mit den Kostenträgern aufbringe. „Diese Summe ist ein klares Bekenntnis zur Sicherheit unserer Bürger“, so Landrat Erny. „Wir schaffen hier eine Leitstelle, die Maßstäbe setzen wird – technisch, architektonisch und organisatorisch.“ Wenn alles nach Plan verlaufe, werde der Leitstellen-Neubau bis Ende 2027 fertiggestellt sein. Anfang 2028 soll die neue ILS den Betrieb aufnehmen – als zentrale Schaltstelle der nicht-polizeilichen Gefahrenabwehr im Ortenaukreis.
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