Durbachs Winzer ziehen nach abgeschlossener Lese eine Zwischenbilanz
Weine mit "Mineralität, Frucht und Frische" vor dem Ausbau

Durbachs Winzer der Weingüter und Genossenschaft  | Foto: ge

Durbach (ge). 440 Hektar Rebfläche bewirtschaften derzeit 13 Weinbaubetriebe im goldenen Weindorf Durbach. Traditionell zogen die Vertreter der Weingüter zusammen mit der Winzergenossenschaft eine erste Bilanz des aktuellen Weinjahrgangs.

Zu über 99 Prozent war zum Stichtag 19. Oktober die Lese im Keller. "Wir hatten in dieser Woche unseren letzten Lesetag", erklärte Heinrich Männle vom gleichnamigen Weingut. Keiner hat in diesem Jahr noch Trauben an den Rebstöcken für Eisweine, nur einige Rebzeilen für Trockenbeerenauslesen wurden noch nicht geherbstet. Wenn auch die Einlagerungsmenge je nach Betrieb zwischen einem Minus von 20 Prozent und einer Verdoppelung des Leseergebnisses gegenüber dem Vorjahr eine extreme Spannweite ausweist, sind sich alle Vertreter einig, 2017 zeigte sich als durchaus entspannter Leseherbst.

"Wir durften nach Plan agieren und mussten nicht schnell wegen eines Wetterumschwungs reagieren", brachte es Andreas Laible auf einen gemeinsamen Nenner. Ende August starteten die Genossenschaftswinzer mit der Vorlese für Neuen Wein. "Viele unserer Vollerwerbswinzer betreiben auch Obstbau und gerade hier waren die Frostschäden sehr, sehr hoch", erläuterte Stephan Danner, WG-Geschäftsführer: "Wir sind hier noch mit einem hellblauen Auge davongekommen und konnten zwar rund 15 Prozent im Schnitt weniger Menge einlagern, aber diese mit hervorragender Qualität." Und dies trotz starker Frostnacht und den damit einhergehenden Schäden am 20. April und den beiden über das Durbachtal niederprasselnden Hagelschauern.

"Während der viele Regen im August uns bibbern ließ, passte das Klima im September und Oktober für die hervorragende Qualität der eingelagerten Weine", so das Fazit von Rene Huber vom Weingut Graf Wolff Metternich. "Die Weine des Jahrgangs 2017 zeigen Mineralität, Frucht und Frische, wie es die Kunden lieben", freut sich Andreas Vollmer. "Über alle Sorten hinweg gab es bei uns hohe Mostgewichte", verriet Alexander Laible. "Bei uns waren die Frostschäden gerade in den hohen Lagen bemerkbar. Allerdings die Qualität der eingelagerten Menge überzeugt und ist wirklich kundengerecht", so Thomas Männle vom Weingut Alfred Männle. Auch Josef Rohrer sieht bei weniger Einlagerungsmenge einen idealen Verkaufsjahrgang. Ebenfalls in den Weinlagen von Schloss Staufenberg gab es Hagelschäden. Je nach Sorte kam in diesem Jahr hier bis zu 30 Prozent weniger in den Keller", während Christian Huber vom Weingut Huber über alle Sorten hinweg zehn Prozent weniger einlagern konnte.

Sehr zufrieden mit dem Weinjahrgang zeigte sich Alexander Danner: "Wir konnten wirklich tolles Material einlagern." Ausreißer in Sachen Einlagerungsmenge ist Franz Michael Freiherr von Neveu. Über alle Sorten hinweg konnte er doppelt so viel einlagern wie im Jahr 2016.

Nicht nur der Lesezeitraum verschiebt sich im Jahresschnitt immer näher an den August heran, typische Sorten wie der Riesling werden auch immer früher vom Rebstock geschnitten. Der Klimawandel zeigt hier seine Auswirkungen.

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