TRUCK RACING: Rheinauer beendet in Jarama seine 30-jährige Laufbahn
Gerd Körber: Ein erfolgreiches Wochenende zum Karriereende

Auch mit ramponiertem Truck fuhr Gerd Körber vorne mit und wurde noch Sechster. | Foto: Körber
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Jarama (woge/st). War das nun der letzte Auftritt im Truck-Race von Gerd Körber? „Ja, es ist so. Ich höre auf. Es ist Zeit zu gehen. Ich möchte mich in Zukunft mehr um meine Familie und um unser Geschäft Bickel-Tec GmbH kümmern. Das habe ich zwar auch bisher gemacht, aber es war immer sehr stressig. Jetzt möchte ich gerne ein Leben ohne Renntermine und Zeitplan. In all der Zeit sind meine Frau Neema und unsere Kleine, Serafina, viel zu oft zu kurz gekommen. Man darf ja auch nicht vergessen, ich mache jetzt fast 40 Jahre Motorsport“.

Aber so ganz geht man ja nie. Daher lässt sich auch Gerd Körber ein kleines Hintertürchen offen. „IVECO und das Schwabentruck-Team werden 2018 wieder an den Start gehen. Dabei wollen sie einen Fahrer einsetzen, der in der Europameisterschaft mitfährt. Man hat mir das Angebot gemacht, weiterhin Mitglied im Team Iveco/Schwabentruck zu bleiben und nächstes Jahr auf jeden Fall am Nürburgring anzutreten. Vielleicht werde ich tatsächlich bei dem einen oder anderen Rennen ins Volant greifen.“

Gibt es etwas, was der dreifache Europameister in den vergangenen 30 Jahren bereute? „Nein, alles in allem bereue ich kein Jahr. Jedes Jahr, jedes Rennen, vom Kartsport beim RMSV Urloffen bis hier in Jarama, war es eine unbeschreibliche Geschichte. Egal, ob Licht oder Schatten, ich möchte keinen Moment missen. Aber jetzt freue ich mich auf neue Aufgaben und ein neues Kapitel in meinem Leben.“ Was auf jeden Fall bleibt, ist ein Platz in der Hall of Fame der Truck-Race-Legenden für „Mister Truck Race“.

Dass er diesen Platz verdient hat, bewies der ehemalige dreifache Europameister auch beim letzten Grand Prix im spanischen Jarama. Sowohl am Samstag als auch am Sonntag mischte der Rheinauer immer vorne mit und sorgte mit seinem Kampfgeist für spektakuläre Rennen. Mit 153 Punkten wurde Gerd Körber Siebter der Truck-Europameisterschaft 2017. In der Teamwertung belegen die „Bullen von Iveco Magirus“ mit 518 Punkten den zweiten Platz.
Bei der abschließenden Meisterschaftsfeier gab es noch eine große Überraschung für Gerd Körber. Der Engländer Steve Parrish, Europameister von 1994 und 1996, war extra nach Jarama geflogen, um seinem früheren Konkurrenten zu verabschieden. "Wir haben uns über viele Jahre hinweg immer wieder um den Titel des Europameisters duelliert. Steve war schon ein harter Hund", erinnert sich Körber an die vielen spannenden Rennen im Grand Prix. "Ich bin eigentlich kein Typ, dem so was viel ausmacht, aber ich muss ehrlich sagen, unter dem Jubel der Leute und dem ganzen Drumherum war ich schon den Tränen nahe.“

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