Sie sind eine Besichtigung wert
Ehemalige deutsche Festungsanlagen rund um Straßburg
Oft stellt sich die Frage, was unternimmt man am Wochenende? Nun, beim heutigen Freizeitangebot dürfte es kein Problem sein, etwas Passendes zu finden. Man hat aber die "Qual der Wahl", wohin die Tour gehen soll und was es am Zielort zu besichtigen gibt.
Manchmal muss man gar nicht weit fahren, um etwas Interessantes zum Ansehen zu entdecken, das man noch nicht kennt.
Im benachbarten Elsass zum Beispiel gibt es einige, geschichtsträchtige Hinterlassenschaften des ehemaligen deutschen Kaiserreiches, die sich zur Besichtigung anbieten.
Zu empfehlen wären unter anderem die Festungswerke des einstigen Straßburger Festungsrings, deren Besuch sich für alle, die an der deutsch-elsässischen Geschichte interessiert sind, lohnt.
Wie kam es zu diesem Festungsring?
Als am 19. Juli 1870 Frankreich unter Napoleon III. Preußen erklärte den Krieg, auch Straßburg wurde in die Kampfhandlungen hineingezogen. Truppen unter preußischer Führung belagerten und beschossen die Stadt. Am 28. September 1870 ergaben sich die französischen Truppen und Straßburg wurde den Deutschen übergeben.
Der Krieg endete 1871 mit dem Frieden von Frankfurt und Straßburg wurde Teil des Deutschen Reiches sowie Hauptstadt des Reichslandes Elsass-Lothringen nach der Annexion der Gebiete. Als die preußischen Truppen 1870 Straßburg belagerten und beschossen, wurden die alten Befestigungsanlagen der Stadt, die einst von den Festungsbaumeistern Specklin und Vauban errichtet wurden, stark in Mitleidenschaft gezogen.
Die preußische Armee beschloss daraufhin, dass Straßburg zu einer der wichtigsten Festungen im Westen des Deutschen Reiches ausgebaut wird. Es wurde geplant, zwei Verteidigungslinien zu errichten: ein 11 Kilometer langer Stadtgürtel und ein vorgelagerter Festungsgürtel.
Dieser Festungsgürtel bestand aus 14 Forts (davon standen 3 in der Umgebung von Kehl) und 5 Zwischenwerke (kleinere Forts) und er wurde in der Zeit von 1872 und 1890 errichtet. Seine Aufgabe war, Straßburg im Falle eines erneuten französischen Angriffs zu verteidigen. Die Festungen wurden nach dem Einheitsfortsystem von Hans Alexis von Biehler gebaut und haben alle eine ähnliche Bauweise. Sie bestehen aus einem vorgelagerten Waffenplatz, Unterkünften wie Zimmer für die Besatzung, Bäckerei, Küche, Krankenstube, Magazine, diverse Funktionsräume etc. besichtigen. Die Besatzung bestand aus ca. 800 bis 900 Mann. Die Bewaffnung des Forts waren Kanonen und Möser sowie Revolverkanonen zur Verteidigung des Festungsgrabens.
Die Forts bekamen die Namen deutscher, militärischer Persönlichkeiten, die aber nach dem Ende des 1. Weltkrieges 1918, als das Elsass wieder zu Frankreich gehörte, Namen von französischen Generälen und Marschällen erhielten.
Zu besichtigen, innen und aussen sind 3 Forts. Das Fort Frére ehemals Grossherzog von Baden bei Oberhausbergen, das Fort Ducrot vormals Podbielski bei Mundosheim und das Fort Rapp, einst Moltke bei Reichstett.
Ein weiteres Fort, das der Öffentlichkeit zugänglich ist, ist das Fort Kléber ehemals Fürst Bismark bei Woflisheim. Aus einer
Militärfestung wurde eine Parkanlage mit Mini-Zoo, Spielplätzen, Sportmöglichkeiten etc.
Die Aufnahmen entstanden im Fort Grossherzog von Baden.
Informationen über die Besichtigungszeiten entnehmen Sie bitte aus den jeweiligen Internetseiten.
Siehe auch: https://www.festungen.info/content/deutsche-festungen/deutsche-festungen-bis-1914/festungen-rund-um-strassburg
Ich wünsche eine gute Besichtigungstour
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