Deger Dereli hat zwei Leidenschaften
Wenn Weingenuss wahrhaft verzaubert
Appenweier (mak). "Eigentlich hatte meine Frau die Idee, meine beiden Interessen miteinander zu kombinieren", erzählt Deger Dereli. Denn in seinem Herzen schlagen zwei Leidenschaften – Wein und Zauberei.
"Meine Frau kocht sehr gerne und ich bin immer für die Auswahl des passenden Weins zuständig", erzählt er. Er habe mehr über die Weine erfahren wollen, wollte wissen, was dahinter steckt. "Deshalb war die Ausbildung zum Weinguide die ideale Plattform, um sich mit Gleichgesinnten auszutauschen und in Kontakt zu kommen."
Die Begeisterung für die Zauberei reicht bis in Derelis Kindheit zurück. "Das fing ganz klassisch an", erzählt der sympathische 38-Jährige. "Als ich etwa neun oder zehn Jahre alt war, habe ich einen Zauberkasten geschenkt bekommen und seitdem hat mich die Faszination nicht mehr losgelassen."
Die Tricks bringt er sich selbst bei, wälzt Bücher und schaut sich Videos von anderen Zauberkünstlern an. Bei seinen Zaubertricks bezieht er vor allem Alltagsgegenstände und Karten ein. "Ich habe jetzt auch einen eigenen Trick mit einem Mobiltelefon entwickelt", erzählt er stolz. Bei dieser sogenannten Close-up-Magic sind die Zuschauer besonders nah dran. "Hierbei wird kein Fehler verziehen", sagt Dereli mit einem Schmunzeln. Damit die Illusion perfekt funktioniere, brauche es – abhängig vom Schwierigkeitsgrad – einige Wochen Training. "Während meines Studiums bin ich viel Bus und Bahn gefahren und habe so die Zeit genutzt, um an meinen Tricks zu feilen. Oder ich habe auch im Wartezimmer beim Arzt mit einem Kartendeck geübt. Da wurde ich natürlich auch schon mal schräg angeschaut", gesteht er mit einem Lachen. Zauberer bräuchten vor allem viel Selbstdisziplin, Geduld aber auch Ehrgeiz.
Eigenschaften, die Deger Dereli auch in seinem Studium zugutekommen. Sein Lehramtsstudium für Englisch und Deutsch schließt er erfolgreich ab und arbeitet mittlerweile als stellvertretender Internatsleiter am Pädagogium in Baden-Baden. "Dort habe ich auch eine Zauber-AG gegründet, die bei den Schülern gut ankommt", erzählt er.
Wissensvermittlung mit Unterhaltungswert
Seinen Brot-und-Butter-Beruf will Dereli aber nicht aufgeben. "Dafür bin ich einfach zu gerne Lehrer", sagt er. Im Januar 2021 gründet er das Unternehmen "Wine & Magic", über das er für Auftritte gebucht werden kann. Zauberei und Wein sollen aber ein Nebenerwerb bleiben, so der zweifache Familienvater, der mittlerweile in Appenweier wohnt, dem Heimatort seiner Frau.
Deger Dereli ist ein geselliger Typ und gerne unter Menschen: "Ich bin offen, gehe auf Menschen zu und komme schnell mit ihnen in Kontakt." Auch an seinem neuen Wohnort findet er schnell Anschluss. Mit den neuen Freunden wird regelmäßig gekickt. "Das Bierchen im Anschluss gehört für mich einfach mit dazu", sagt er. Sport hätte er gerne noch als weiteres Lehrfach studiert, aber eine Knieverletzung lasse nur noch hobbymäßige Sportaktivitäten zu, so der Kuppenheimer, der früher auch als Breakdancer aktiv war.
Wenn Dereli für seine Wein-und-Zauber-Shows gebucht werde, sei vor allem das Storytelling für eine perfekte Vorführung wichtig. "Dies macht den Trick erst interessant und lässt sich prima mit der Vorstellung der Weine verbinden", so Dereli. Mit seinem Fachwissen, seiner ruhigen, angenehmen und freundlichen Art kommt er gut an. Drei bis vier Auftritte im Monat absolviert Dereli und hat damit eine echte Marktlücke besetzt. "In Deutschland bin ich der Einzige, der Weinpräsentationen auf unterhaltsame Weise mit Zauberkunst verbindet."
Aber nicht nur bei den Zuschauern finden seine Shows Anklang, sondern auch bei den Winzern. Die loben Dereli vor allem für seine sehr guten Weinkenntnisse. "Momentan arbeite ich mit acht Winzergenossenschaften und Weingütern zusammen, Tendenz steigend", erzählt er stolz. "Ich versuche mit meinen Auftritten auch die Ortenau mit ihren tollen Weinen und Betrieben zu repräsentieren."
Wenn Deger Dereli einmal nicht unterrichtet oder in Sachen Wein und Zauberei unterwegs ist, verbringt er am liebsten Zeit mit seiner Familie. "Das ist für mich echte Qualitytime", schwärmt er abschließend.
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